Spenden im Wert von 10,4 Millionen Euro sind beim Baustofflager in Erftstadt eingegangen. Laut CDU-Politikern will der ASB es im Sommer schließen.
ASB will es im Juni 2023 schließenCDU-Politiker fordern Erhalt des Baustoffspendenlagers in Erftstadt

In den Hallen auf dem früheren RKG-Gelände am Bonner Ring in Lechenich wurde vor einem Jahr ein Baustofflager für Opfer der Flut eingerichtet. Tibor Schady koordiniert die Helfer.
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Die CDU-Politiker Detlef Seif und Gregor Golland setzen sich für den Weiterbetrieb des Erftstädter Baustofflages über den 30. Juni hinaus ein. Der Bedarf an Spenden sei weiterhin sehr hoch und steige sogar noch, sagt Landtagsabgeordneter Golland.
Seif, der im Bundestag neben Erftstadt auch Brühl und Wesseling vertritt, ergänzt: „Einige Betroffene sind mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser noch nicht so weit, weil sie mental keine Kraft für den Wiederaufbau hatten oder auf Gutachtertermine warten.“ Das Lager war Anfang vorigen Jahres eröffnet worden, um den Menschen, die im Sommer 2021 vom Hochwasser erfasst worden waren, zu helfen.
Der größte Teil der Spenden sei den Betroffenen schon zugegangen
Sie fordern vom Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), von seinem Vorhaben abzurücken, das Baustofflager Mitte des Jahres aufzugeben. Diese Entscheidung sei nicht nachvollziehbar, weil das Gebäude noch für ein Jahr verfügbar wäre und die Helfer bereit seien weiterzumachen.
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Beim Spendenlager seien bislang Spenden im Wert von mehr als 10,4 Millionen Euro eingegangen, von denen der größte Teil schon den Betroffenen zu Gute gekommen sei. 98 Prozent der Spenden stammten von Firmen, Herstellern und Privatleuten, nur zwei Prozent aus der Aktion „Deutschland hilft“.
Ursprünglich sollte das Lager schon Ende März geschlossen werden
Seif hebt die Funktion des Baustoffspendenlagers als Ort der Begegnung und des Austauschs hervor. Viele ehrenamtliche Helfer seien selbst Flutopfer: „Die Begegnungen und Gespräche sind weiterhin wichtig für die Betroffenen.“
Der ASB wollte den Betrieb ursprünglich zum 31. März einstellen, hatte die Frist zuletzt um drei Monate verlängert – mit der Aussage, dass Ende Juni definitiv Schluss sei.