Erftstadt-Bliesheim – Eigentlich hätte Anna Toaspen am Dienstagmorgen ganz normal in der Schule sitzen sollen. Doch am Lechenicher Gymnasium fiel der Unterricht vor Ort wegen eines Corona-Falls aus. Und so nutzten Mutter und Tochter die Zeit vor den Englisch-Hausaufgaben für einen Spaziergang mit dem Hund.
„Wir waren gerade ein Stück gegangen, da haben wir zwei große weiße Säcke im Wasser entdeckt“, erzählt die Zehnjährige. Und ein paar Meter weiter lagen noch welche am Ufer. Das Mädchen entdeckte sofort die Symbole auf den Säcken, die davor warnten, dass der Inhalt Lungenschäden hervorrufen könnte. Ein älteres Paar, das vorbeigekommen sei, habe von weiteren Funden berichtet. Es sei wohl Mineralwolle in den Säcken, vermutet die Mutter.
Erftstadt: Erftverband zieht Säcke aus dem Wasser
„Meine Mutter wollte gerade das Ordnungsamt anrufen, als schon Leute vom Erftverband ankamen“, berichtet Anna. Die hätten dann die Säcke, die gut einen Meter breit gewesen seien, aus dem Wasser gezogen und auf einen Lastwagen geladen.
Die Zehnjährige erzählt, dass sie oft mit ihrer Mutter und ihrem Hund an der Erft spazieren gehe. Und auch, dass sie dort oft Müll finde. „Wir haben auch schon ganze Säcke mit Restmüll entdeckt, und natürlich auch jede Menge Flaschen“, sagt Anna. Aber so einen gefährlichen Fund wie an diesem Tag hatte sie bisher noch nicht gemacht.
Mutter und Tochter sind verärgert über Leute, die ohne Rücksicht auf die Natur und auch auf ihre Mitmenschen Müll am Ufer und sogar in der Erft hinterlassen. Es sei in letzter Zeit sogar noch schlimmer geworden. „Vielleicht glauben die Leute, das Ordnungsamt sei derzeit mit anderen Dingen so beschäftigt, dass sie nicht erwischt werden.“
Eines ist Anna allerdings trotz allen Ärgers wichtig: Sie möchte sich bei den Mitarbeitern des Erftverbandes bedanken, dass sie immer wieder den Müll wegräumen und auch in diesem Fall so schnell gekommen seien. Schließlich, findet die Zehnjährige, sei dass ja nicht ungefährlich gewesen.