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Flutkatastrophe 2021Im Fall der Kiesgrube in Blessem wird gegen zwei weitere Verdächtige ermittelt

Lesezeit 2 Minuten
Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie die Wassermassen an der Blessemer Kiesgrube zu einem Erdrutsch geführt hatten.

Diese Aufnahme aus Blessem war zum Sinnbild für die zerstörerische Kraft des Wassers geworden, das im Juli 2021 Teile des Rhein-Erft-Kreises erfasst hatte.

Unter den Verdächtigen ist nun auch der frühere Besitzer der Kiesgrube in Blessem sowie ein Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg.

Auch fast zwei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe in Erftstadt-Blessem ist nicht geklärt, ob am Ende ein Schuldiger – oder mehrere Schuldige – gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden können. Die Staatsanwaltschaft Köln hat aber den Kreis derer, gegen die ermittelt wird, erweitert.

Statt bisher zehn habe sie nun zwölf Menschen im Visier, teilt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit. Ermittelt wird nun auch gegen den Eigentümer und früheren Besitzer der Kiesgrube, deren Einsturz so fatale Folgen für den Ort hatte. Der Unternehmer hatte die Grube erst selbst betrieben und sie später an die Rheinischen Baustoffwerke, eine RWE-Tochter, verpachtet.

Ein Abschluss der Ermittlungen ist noch nicht in Sicht
Ulrich Bremer

Fünf Mitarbeiter beziehungsweise ehemalige Mitarbeiter der Rheinischen Baustoffwerke gehören ebenfalls zu den Beschuldigten, darunter der Geschäftsführer.

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Zudem laufen Ermittlungen gegen fünf zum Teil ehemalige Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg, die für die Genehmigung des Kiesabbaus zuständig war, und gegen den Geschäftsführer eines geotechnischen Beratungsunternehmens, das für den Eigentümer der Grube gearbeitet haben soll.

Im Juli 2021 hatte die Erft bei Blessem nach extremen Regenfällen den Hochwasserdamm der Blessemer Kiesgrube durchbrochen. Das Wasser strömte in die Grube, deren Wände einstürzten. In dem riesigen Krater, der dadurch entstand, versank der Ortsrand.

Neue wesentliche Erkenntnisse zur Ursache der Katastrophe gibt es laut Staatsanwaltschaft derzeit nicht. Ein Gutachten, das sie in Auftrag gegeben hat, liegt noch nicht vor. Bremer: „Ein Abschluss der Ermittlungen ist daher noch nicht in Sicht.“