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FlutModernstes Krankenhaus in NRW – So sieht es jetzt im Marien-Hospital in Erftstadt aus

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt Dr. Franz-Georg Rips im neugestalteten Klinikfoyer

Ein Blick ins Marien-Hospital in Erftstadt-Frauenthal. Dr. Franz-Georg Rips im neugestalteten Klinikfoyer

Bald soll das Marien-Hospital in Frauenthal öffnen. 90 Prozent des Personals nimmt im Krankenhaus wieder den Dienst auf.

Anfang Oktober soll es so weit sein: Mehr als zwei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe wird das Marien-Hospital in Erftstadt-Frauenthal wiedereröffnet. Dann soll aus der Ruine, die die Flut im Juli 2021 hinterlassen hat, das modernste Krankenhaus Nordrhein-Westfalens geworden sein.

Dr. Franz-Georg Rips, Sprecher des Vorstands der Stiftung Marien-Hospital, der Trägerin der Klinik, ist optimistisch, dass nach diversen Rückschlägen und Verzögerungen der neue Termin nun auch wirklich der endgültige ist. Für das Krankenhauspersonal beginnt die Zeit am neuen Arbeitsplatz schon früher. Am Montag, 18. September, ist Dienstbeginn, allerdings erst einmal mit der Hälfte der vereinbarten Arbeitszeit. Das hat Rips den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Tage in einem Schreiben mitgeteilt.

Marien-Hospital Erftstadt: 90 Prozent der Mitarbeitenden kommen zurück

Rund 90 Prozent derer, die vor der Flut im Marien-Hospital beschäftigt gewesen seien, kämen zurück, sagt er. Sie finden ein völlig neues Arbeitsumfeld vor. Die Klinik ist digital geworden, statt der Akte nimmt der Arzt künftig das Tablet mit ans Krankenbett.

„Es ist damit zu rechnen, dass es zu Beginn Schwierigkeiten gibt“, heißt es in dem Brief an die Belegschaft: „Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein, alle Probleme pragmatisch, kurzfristig und effektiv zu lösen.“ Ab Oktober sollen dann die ersten Patienten aufgenommen werden. „Das wird ein langsamer Prozess, bis der Betrieb komplett läuft“, sagt Rips.

Allerdings geht er davon aus, dass der Rettungsdienst die Klinik häufig anfahren wird. Schließlich sind die anderen Krankenhäuser in der Region überlastet. 134 Menschen können dann im Marien-Hospital versorgt werden, an der Zahl hat sich durch den Wiederaufbau nicht geändert. Nach wie vor sind Patientenzimmer, Untersuchungs- und Behandlungsräume im Erdgeschoss untergebracht.

134 Patienten können im Marien-Hospital in Erftstadt versorgt werden

Die Technik soll aber vor Hochwasser geschützt sein: Es gibt einen neuen Anbau, in dem die Anlagen für Heizung, Lüftung und medizinische Gase flutsicher untergebracht sind. Gerade die Lüftung war es, die den Zeitplan der Arbeiten durcheinandergebracht hat. Weil das Gebäude komplett entkernt werden musste, wurde es als Neubau eingestuft. Und in dem müssen alle Räume eine Lüftung haben.

Dazu kamen die Tücken des Altbaus, bei dem immer neue Überraschungen auftauchten. Und auch von Lieferkettenproblemen berichtet Rips. Rund 70 Millionen Euro hat das neue Krankenhaus gekostet. 18 Millionen Euro sind allein für neue Geräte ausgegeben worden, der Linksherzkatheter beispielsweise kostet rund 1,2 Millionen Euro. Noch vor dem Marien-Hospital — im August — soll das benachbarte Alten- und Pflegezentrum wieder fertig sein. Der provisorische Außenaufzug werde in diesen Tagen abgebaut, berichtet Rips.