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Versuchter MordErftstädter soll mit Hammer vor den Augen der Kinder auf Frau eingeschlagen haben

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt das Gebäude des Landgerichts Köln.

Vor dem Landgericht Köln muss sich ein 38-jähriger Erftstädter wegen versuchten Mordes verantworten.

Vor dem Landgericht muss sich ein 38-jähriger Erftstädter verantworten, der mit einem Hammer seine ehemalige Frau angegriffen und schwer verletzt hat. Die Anklage lautet versuchter Mord.

Sie wollte nur noch mal kurz unter die Dusche, nachdem sie ihre Kinder (6 und 4 Jahre) versorgt hatte. Doch als sie unter der Dusche stand, kam plötzlich ihr damaliger Noch-Ehemann ins Bad, der zuvor auf einer Karnevalsherrensitzung gewesen war. „Dann hat er die Tür zur Dusche aufgemacht, und bevor ich reagieren konnte, hat er zugeschlagen“, sagte die 34-Jährige am Montag vor dem Landgericht aus.

Dort ist ihr Ex-Mann (38) derzeit wegen versuchten Mordes angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft soll der 38-Jährige bewusst die wehrlose Lage der 34-Jährigen ausgenutzt haben und wiederholt mit ausholenden Bewegungen mit einem Eisenhammer auf Kopf und Gesicht der Frau geschlagen haben. Der Angeklagte hatte bereits am ersten Verhandlungstag vergangene Woche die Hammerschläge gegen die Mutter seiner beiden Kinder eingeräumt.

Der hat immer weiter geschlagen, und ich habe versucht, mich zu wehren
schildert das Opfer vor Gericht.

Töten wollen, habe er sie aber nicht. Er sei verärgert gewesen, weil seine Frau ihn ausgelacht habe, weil er betrunken gewesen sei. Das Opfer sagte aus, ihr heutiger Ex-Mann habe wortlos auf sie eingeschlagen. Sein Gesichtsausdruck sei „kalt“ gewesen. Irgendwie habe sie es aus der Dusche hinaus geschafft und sei auf dem Boden gelandet. „Der hat immer weiter geschlagen, und ich habe versucht, mich zu wehren“, schilderte die Frau. Sie habe sich zusammengekauert und mit Händen und Armen den Kopf zu schützen versucht. „Ich wusste nicht, was ich machen sollte, und dachte: Ich schreie um Hilfe“, sagte die 34-Jährige mit tränenerstickter Stimme.

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Wegen ihrer Schreie seien dann die Kinder ins Bad gekommen. Ihr Sohn habe versucht „ihn von mir wegzuziehen. Er hat an seinem T-Shirt gezogen und gesagt: Papa hör auf!“ Die Tochter habe derweil hinter dem Sohn gestanden und gebrüllt und geschrien. Der Vorsitzende Richter Alexander Fühling fragte: „Haben Sie gedacht: Der haut mich jetzt vor meinen Kindern kaputt?“ Die 34-Jährige, die in dem Prozess als Nebenklägerin auftritt, nickte stumm. Sie habe den Kindern dann gesagt, sie sollten Hilfe holen. Ihr Sohn sei gleich losgelaufen, die Tochter hinterher.

Kinder holten Nachbarn zur Hilfe

Ihrem Ex habe sie gesagt, er solle aufhören, aber er habe immer weiter mit dem Hammer von oben und von unten gegen ihren Kopf geschlagen. Doch dann kamen die Kinder mit einem Nachbarehepaar zurück. Der Mann habe ihren Ex-Mann sofort gepackt und von ihr weggezogen, während die Nachbarin sich um sie gekümmert habe. Die 34-Jährigen erlitt viele Platzwunden am Kopf. Die Lippen waren aufgeplatzt, vier Schneidezähne abgebrochen. Zudem waren Joch- und Nasenbein sowie der Mittelhand-Knochen der rechten Hand gebrochen. Ihren Mittelfinger wird sie nie mehr komplett strecken und beugen können. Psychisch gehe es ihr „mal so und mal so“, sagte die Geschädigte.

Der Angeklagte hörte sich die Aussage seiner Frau weitgehend regungslos an. Als der Vorsitzende Richter aber nach dem Befinden der Kinder fragte und was sie über die Tat dächten, da sagte die 34-Jährige, der Sohn habe gesagt: „Das ist scheiße, was der Papa gemacht hat. Der Papa ist scheiße.“ Da schossen dem Angeklagten Tränen in die Augen. Als die Mutter auf die Frage des Vorsitzenden, ob die Kinder den Papa noch mal sehen wollen, mit: „Nein, möchten sie nicht“, antwortete, fing der Angeklagte an zu weinen. Der Prozess wird fortgesetzt.