Jahresrückblick 2020Das war das Jahr in Erftstadt
Erftstadt – Auch in den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis stand das Jahr 2020 natürlich ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Aber auch die Kommunalwahlen, viele neue Bauprojekte und persönliche Geschichten prägen das vergangene Jahr. Heute blicken wir nach Erftstadt.
Januar:
„Kierdorfer Ströpp“ heißt die neue Kindertagesstätte, die die Lebenshilfe in Kierdorf eröffnet hat. Das besondere an der Einrichtung: Eine der vier Gruppen ist eine heilpädagogische, die Kinder dort erhalten jeweils an drei Tagen in der Woche sprach- und physiotherapeutische Förderung. Zudem gibt es eine inklusive Gruppe. In den großzügigen, hellen Räumen werden insgesamt knapp 60 Kinder betreut.
Februar:
Witzig, bissig, wortgewandt – Wolfgang Kubicki unterhielt sein Publikum bestens. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende und Rechtsanwalt war ins Geske-Kulturhaus gekommen, um sein Buch „Sagen, was Sache ist“, vorzustellen. Rund 200 Leute waren der Einladung der Erftstädter Liberalen gefolgt und erlebten einen charmanten Plauderer, der den politischen Gegner mit Hochgenuss sezierte.
März:
Goldgräberstimmung im Schlosspark Gracht: Der Förderverein hatte dazu aufgerufen, nach dem Eingang zu einem alten Eiskeller zu suchen, der unter einem Hügel in der Gartenanlage liegen soll. Viele Bürger rückten mit Schaufeln und Spitzhacken an. Den Keller fanden sie zwar nicht, aber immerhin Spuren, die auf ein kreisförmiges Fundament hinweisen. Über dem Keller soll ein Teepavillon gestanden haben.
April:
Das Jubiläum hatten sich die Musiker anders vorgestellt. „Gut Klang“ ist 50 Jahre alt geworden. Der geplante Empfang ist ebenso ausgefallen wie das Jubiläumskonzert. Doch am Engagement vor allem für den Nachwuchs ändert das nichts. „Gut Klang bleibt seinem Motto „Musik grenzt keinen aus“ treu. Längst ist aus dem Spielmannszug ein symphonisches Flöten- und Percussionorchester geworden.
Mai:
Rund ein Jahr hat die Restaurierung der Lechenicher Pfarrkirche St. Kilian gedauert. Die Lechenicher hatten sich schon beinahe an den Anblick des eingerüsteten Gotteshauses gewöhnt. Fachleute hatten jede Fuge ausgekratzt und neu verfüllt, Schieferplatten ersetzt, Dachrinnen erneuert. Selbst der vergoldete Wetterhahn auf dem Turm funkelt wieder. Hell und schlicht ist der Innenraum hergerichtet.
Juni:
Die Erftstädter halten die Fahne der Kultur eisern hoch, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Kunstparcours des Künstlerforums zeigte seine Ausstellungsstücke als Bilder auf großen Bannern auf der Promenade am Stadtweiher. Und im Wirtschaftspark hat Sascha Schaadt mit Hilfe der Stadt ein Gelände hergerichtet, auf dem den ganzen Sommer über Open-Air-Veranstaltungen stattfinden können.
Juli:
Der Erftgold-Weizen ist geerntet. Die Idee hinter der Initiative: Die Erftstädter sollen die Möglichkeit haben, Brot und Mehl aus regionalem Anbau zu kaufen. Und vor allem aus Anbau ohne Pflanzenschutzmittel. Einige Landwirte bestellen einen Teil ihrer Felder ohne Spritzmittel. Unkraut wurde beispielsweise aus dem Weizen „herausgestriegelt“. Eine Mühle und interessierte Bäcker sind auch schon gefunden.
August:
Unübersehbar und unüberhörbar haben Erftstädter Sportler auf dem Platz vor dem Rathaus auf ihre Interessen hingewiesen. „Traglufthalle, Traglufthalle“ skandierten die Schwimmer lautstark, wenn ein Politiker auf dem Weg zur Sportausschusssitzung an ihnen vorbeiging. Die Wassersportler haben kaum noch Trainingsmöglichkeiten. Sie plädieren dafür, das Lechenicher Freibad mit einer Traglufthalle zu überdachen.
September:
Zum Campus der TH Köln, der in Liblar geplant ist, gesellt sich der Gründer- und Bildungscampus Handwerk Rhein-Erft. Der soll im Wirtschaftspark entstehen. Rund 14 Millionen Euro investieren die Kreishandwerkerschaft und die Bauwerksinnungen Köln und Rhein-Erft. Rund 50 Handwerkerhöfe werden gebaut, dazu Büros und Gebäude für sechs Werkstätten. 300 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Oktober:
Der Platz im Fronhof reicht nicht mehr. Die Fachklinik, in der dort seit 1995 Suchtkranke betreut werden, braucht ein neues Gebäude. An der Radmacherstraße haben die Bauarbeiten für das Neun-Millionen-Euro-Projekt begonnen. Dort sollen 68 Plätze zur Rehabilitation entstehen, auch die Anzahl der Mitarbeiter soll sich verdoppeln. In den Fronhof zieht eine Dependance der Klinik Schloss Gracht ein.
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November:
Remondis will sein Verwertungszentrum erweitern, doch die Pläne des Entsorgungsunternehmens stoßen auf Widerstand. Vor allem Köttinger Bürger haben die Gelegenheit genutzt, ihre Bedenken bei der Stadt aktenkundig zu machen. Um zehn Hektar will Remondis die Anlage erweitern, die in der rekultivierten Ville liegt. Dort sollen Anlagen entstehen, in denen Elektroschrott und Kunststoff aufbereitet werden.
Dezember:
Von den Plänen – Konzerten und Festen – zum 50-jährigen Bestehen der Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule ist nicht viel übrig geblieben. Doch so ganz spurlos sollte das Jubiläum dann doch nicht vorübergehen. Musikschulleiterin Susanne Petersdorff hatte die neue Bürgermeisterin ins Geske-Kulturhaus eingeladen. Und die hatte das Goldene Buch dabei, in das sich Petersdorff eintragen durfte.