Frechen – Wie geht es weiter mit der Industriefläche am Wachtberg in Frechen, wenn die RWE-Brikettfabrik Ende dieses Jahres im Zuge des Strukturwandels im Rheinischen Revier den Betrieb einstellt? Die Stadtverwaltung gab dazu im Planungsausschuss einen Zwischenbericht.
Wie die Stadt berichtet, hat es vier Begehungen mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) gegeben. Dabei ging es um Fragen des Denkmalschutzes. Der Landschaftsverband habe ein Konzept skizziert, bei dem Elemente der wesentlichen Nutzungen am Wachtberg – der Brikettproduktion und der Staubproduktion – unter Schutz gestellt und dadurch dokumentiert werden sollen. Ein vom LVR erstelltes Gutachten liege mittlerweile bei der Unteren Denkmalbehörde.
RWE-Brikettfabrik: Gespräch mit der KVB laufen
Wie berichtet, prüft die KVB, ob an dem Standort die Errichtung eines Bau- und Betriebshof mit Werkstatt möglich ist. Eine Entscheidung darüber, ob dieses Projekt realisiert werden kann, ist noch nicht gefallen. Pläne dafür sind zuletzt in einem Gespräch der Stadtverwaltung mit der KVB erörtert worden. Zudem hätten Bürgermeisterin Susanne Stupp und die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks weitere Gespräche zu einer KVB-Ansiedlung am Wachtberg vereinbart, hieß es im Planungsausschuss.
Nicht nur für die KVB, auch für andere stehen auf dem Wachtberg Gewerbeflächen zur Verfügung. RWE hat das Labor „Sibylla“ bereits vom Wachtberg auf den Knapsacker Hügel nach Hürth verlegt. Für die Fläche des ehemaligen Labors streben die Stadt und der Energiekonzern ein separates Bauleitverfahren an, um das Areal schneller bereitstellen zu können.
Auch RWE bleibt am Wachtberg präsent. Unter anderem wird das Unternehmen dort weiterhin Kohlenstaub produzieren, der vor allem für industrielle Zwecke verwendet wird. Auch nach dem Ende der Brikett-Herstellung bleibt der RWE-Standort also erhalten.
Wachtberg in Frechen: Sondersitzung des Planungsausschusses im August
Ausführliche Informationen zur zukünftigen Nutzung des Wachtbergs sollen den Politikern im August präsentiert werden. Dann soll eine Sondersitzung des Planungsausschusses anberaumt werden. Vorgesehen ist eine detaillierte Vorstellung des Rahmenplans für den Wachtberg. Zudem soll es weitere Informationen zur möglichen KVB-Ansiedlung geben.
Auch für das Gelände der RWE-Hauptwerkstatt in Grefrath gibt es Pläne. Deren Zukunft ist wegen des Strukturwandels ebenfalls ungewiss. Der Stadt schwebt vor, dort ein Handwerkszentrum zu errichten.
Um dafür eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen, sei Fördergeld beantragt worden. Eine Rückmeldung des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums stehe aber noch aus, berichtete die städtische Wirtschaftsförderin Vera Borchard im Planungsausschuss.