Der Autor und Historiker Volker H. W. Schüler stellt im Lesesaal des Stadtarchivs seine Publikation vor, der Eintritt ist frei.
Neues BuchSo spannend ist die Frechener Geschichte vom „Finchen“, der Straßenbahnlinie F
Sie gilt als Kulturgut der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), hat viele Spuren in dem historischen Gedächtnis der Frechener hinterlassen und ist in einem Museum zu bewundern, das sie nur zu seltenen historischen Ausfahrten verlässt.
Sogar ein Bier wurde nach ihr benannt: Im Brauhaus „Alter Bahnhof Frechen“ erinnert das dort selbst gebraute Bier „Finchen“ an die historische Vorstadtbahn Linie F, die Frechen mit Köln verband und auch entlang der Hauptstraße fuhr. Nun hat der Frechener Autor und Historiker Volker H.W. Schüler die Publikation „Finchen pendelte zwischen Köln und Benzelrath“ erstellt, die er am Donnerstag, 16. Januar, 17.30 Uhr, im Lesesaal des Stadtarchivs vorstellt.
Frechen: Im November 1893 fuhr die erste Dampfstraßenbahn
Der Hintergrund: Mit dem 13. November 1893 öffneten sich für Frechens Bürgerinnen und Bürger sowie die ortsnahen Brikettfabriken am Osthang des Ville-Gebirges die Tore zur weiten Welt: An diesem Tag rumpelten die erste Dampfstraßenbahn und sehr bald auch Waggons mit „Klütten“ auf dem seitlich der Köln-Frechener Landstraße verlegten Drei-Schienengleis nach Köln-Lindenthal. Die Strecke führte durch den Stadtwald zum Reichsbahnhof Ehrenfeld, später bis Köln-Niehl.
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Für diese bis nach Benzelrath verlängerte Strecke ließ die Stadt Köln als neue Eigentümerin 1914 ein modernes Gleisbett durch die Felder in südlicher Richtung bauen. Sie wurde mit der Linie F mit dem inzwischen erweiterten stadtkölnischen Straßenbahn-Netz verbunden - damit sicherte sich die Gemeinde Frechen ihre wirtschaftliche Zukunft im Güter- und besonders im Öffentlichen Personennahverkehr auf Jahrzehnte.
„Finchen“, wie die Linie F im Volksmund scherzhaft genannt wurde, verknüpfte auch die Rheinmetropole bis in die 60er Jahre im Bahnhof Frechen-Benzelrath mit dem ökonomisch so wichtigen Kölner Hinterland. Das alles, so der Autor, sei inzwischen erzählbare Geschichte, geprägt von Wandel, Risikobereitschaft und Erhaltungswillen.
Volker H.W. Schüler wurde 1939 in Köln geboren und ist Historiker, Heimatkundler, Buchautor, Publizist und Verleger. Zuvor war er Journalist und Rundfunkredakteur, der Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die neuere Geschichte des Rhein-Erft-Kreises sowie des Rheinlandes. Auch für den Geschichtsverein Frechen ist er regelmäßig als Autor aktiv. Für sein ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste als Heimatforscher wurde Schüler 2003 mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und 2014 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Der Eintritt zu der Buchvorstellung ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich. Sie ist unter 02234/5011239 oder per E-Mail möglich.