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Wiederbelebung erfolglosTrauer und Entsetzen in Frechen über den plötzlichen Tod eines beliebten Paters

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Foto ist ein SW-Portrait des Verstorbenen zu sehen

Die Katholische Gemeinde in Frechen trauert um Pater Matthäus Pazheeveetill

Pater Matthäus Pazheeveetill ist plötzlich im Alter von nur 59 Jahren gestorben. Er war fast 25 Jahre in Frechen aktiv, die Gemeinde steht unter Schock.

„Unbegreiflich. Unfassbar. Das kann doch nicht wahr sein! “Unzählige fassungslose Reaktionen in Frechen zeigen, welche Betroffenheit und welchen Schock die Nachricht von dem plötzlichen Tod des Paters Matthäus Pazheeveetill MCBS nicht nur bei den katholischen Gemeindemitgliedern auslöst. Der 59-Jährige wurde laut Mitteilung der Katholischen Kirche am Freitag (21. Januar) während eines Seelsorgegesprächs aus dem Leben gerissen. Alle ärztlichen und medizinischen Bemühungen, ihn wiederzubeleben, seien erfolglos geblieben, teilt der leitende Pfarrer Christof Dürig betroffen mit.

Matthäus lag so friedlich da, so wie wir ihn kannten. Unvorstellbar, dass er nicht mehr atmete und sein gutes Herz nicht mehr schlug
Christof Dürig, leitender Pfarrer in Frechen

„Es ist ein Schock, der durch die Gemeinde geht und sprachlos macht," so Dürig. Berührend sei die spontane Anteilnahme, die die Beliebtheit des Menschen und Priesters Matthäus ausdrücke: Am Sonntagabend (23. Februar) seien fast 200 Menschen in die Kapelle des Frechener Krankenhauses gekommen, um von ihm Abschied zu nehmen. Unzählige Tränen seien geflossen, es habe viele stille persönliche Gebete gebeten - auf Deutsch und gemeinsam im syro-malabarischen Trauerritus seiner Heimat. „Matthäus lag so friedlich da, so wie wir ihn kannten. Unvorstellbar, dass er nicht mehr atmete und sein gutes Herz nicht mehr schlug“, trauert Dürig.

Pater Matthäus wurde am 31. Dezember 1965 geboren. Die 1. Ordensprofess in der indischen „Missionary Congegation of the Blessed Sacrament (MCSB)“ war im Juni 1985, seine Priesterweihe am 28. Dezember 1992. In 2017 wurde sein Silbernes Priesterjubiläum in der Pfarrkirche St. Ulrich gefeiert - er war fast 25 Jahre in Frechen tätig.

Frechen: Gemeindemitglieder besuchten mit dem Pater seine Heimat Indien

„Der Verstorbene war Seelsorger in Begleitung von Taufe und Erstkommunion, im Sakrament der Versöhnung und in vielen Gesprächen und Gruppen für Kinder und Senioren,“ teilt die Gemeinde mit. Auch für kranke Menschen sei er immer da gewesen. „Er sagte nicht so viel, aber was er sagte, hatte Hand und Fuß. Er konnte gut analysieren und die nötigen Schlüsse ziehen“, erinnert sich Dürig. Schon jetzt sei es ihm bewusst, an wie vielen Ecke und Enden Matthäus schmerzhaft vermisst werde.

Der 59-Jährige engagierte sich auch sehr für seine Landsleute, die in den vergangenen Jahren zahlreich nach Frechen gekommen sind und in der Pflege im St. Katharinen-Hospital tätig sind. So sei noch konkret geplant gewesen, am Samstag (22. Februar) Gegenstände für indische Familien aus der Wohnung seiner verstorbenen Tante abzuholen, berichtet der leitende Pfarrer.

Besonders in Erinnerung bleiben wird der Pater den Gemeindemitgliedern, die mit ihm 2018 und 2024 in sein Heimatland reisten. Im vergangenen Jahr waren 33 Frechener dabei, die mit ihm nicht nur Indien, sondern auch seine Mutter und seine Familie in Kerala kennenlernten.

Am Freitag, 28. Februar, 11 Uhr, wird für ihn die Heilige Messe auf Deutsch und Malayalam in der Hildeboldkirche gelesen. Anschließend gibt es ein Beisammensein im Hildeboldsaal. Zudem liegen Kondolenzlisten aus, die an die Familie weiter geleitet werden. Seine Beisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt in seiner Heimat statt.