Bei einem Unwetter sind am Montag in Frechen Dächer abgedeckt worden und zahlreiche Bäume umgestürzt. Die KVB-Linie 7 konnte nicht mehr fahren.
Mehr als 100 NotrufeWindhose richtet in Frechen großen Schaden an
Um 13.30 Uhr zogen gestern dunkle Gewitterwolken über Frechen auf. Da konnte noch niemand ahnen, dass wenige Augenblicke später ein Unwetter, möglicherweise eine Windhose, mit voller Kraft durch die Frechener Innenstadt fegen würde. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt, aber innerhalb von nur drei Minuten richtete der Sturm große Schäden an.
Viele Bäume knickten um wie Streichhölzer, Häuser wurden innerhalb von Sekunden abgedeckt, die KVB-Linie 7 stand still, weil Äste in Höhe der Haltestelle St. Audomar auf der Oberleitung lagen. Am Rathaus stürzten Bäume um und verwüsteten den Vorplatz. Auf dem Parkplatz vor dem Rathaus saßen zwei Menschen in einem Auto, als ein dicker Ast auf ihren Wagen fiel. Die Insassen mussten befreit werden, weil die Türen sich nicht öffnen ließen. Sie kamen jedoch mit dem Schrecken davon. Zahlreiche Autos wurden durch Bäume und Äste beschädigt.
Unwetter in Frechen: 110 Notrufe in kürzester Zeit
Mehr als 110 Notrufe gingen in den ersten Minuten auf der Kreisleitstelle in Kerpen ein. Schon in der Anfangsphase forderte die Einsatzleitung Verstärkung aus den Nachbarstädten an. Besonders betroffen war die Frechener Innenstadt. Schirme sowie Markisen seien in der Fußgängerzone durch die Luft gewirbelt worden, berichteten Zeugen. Bürgermeisterin Susanne Stupp: „Der Schaden ist zwar hoch, aber glücklicherweise scheint niemandem etwas passiert zu sein.“
Mehr als 80 Schäden wurden der Feuerwehr gemeldet. Die Stadtverwaltung schloss alle Spielplätze. Die Feuerwehr, die von den Einheiten aus Bergheim, Kerpen und Hürth unterstützt wurde, arbeitete bis in die späten Abendstunden. Stupp: „Wir müssen jetzt alle Bäume auf Standsicherheit prüfen, um weitere Gefahren ausschließen zu können.“
Möglicherweise war es eine Windhose, die durch Frechen fegte. Genauere Angaben dazu konnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen aber noch nicht machen. „Wir müssen erst noch Bilder und Videoaufnahmen auswerten“, so ein Sprecher des Wetterdienstes.