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Bundestagswahl 2025Georg Riemann, Kandidat der Linken, will mehr Geld für den Rhein-Erft-Kreis rausholen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt Georg Riemann von den Linken.

Georg Riemann ist Direktkandidat für den Bundestag von den Linken im Wahlkreis 91.

Im Interview verrät der Kandidat aus Kerpen, was er aus Berlin in seiner Heimat verändern würde, wenn er es in den Bundestag schafft.

Am 23. Februar sind rund 350.000 Wahlberechtigte zwischen Bedburg und Wesseling aufgerufen, ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. In den beiden Wahlkreisen des Rhein-Erft-Kreises bewerben sich 17 Kandidaten um ein Direktmandat. Der Wahlsieg in einem der Wahlkreise wird voraussichtlich für einen Einzug in den Bundestag reichen. Wir stellen in loser Reihenfolge die Bewerber vor. Dieses Mal stellt sich Georg Riemann, Direktwahlkandidat der Linken für den Wahlkreis 91 den Fragen der Redaktion. Er sprach mit Elena Pintus.

Wann haben Sie begonnen, sich für Politik zu interessieren? Gab es eine Initialzündung?

Ja die gab es. Als die SPD als Notnagel nach den gescheiterten vier Verhandlungen Frau Merkel wieder zur Kanzlerin gemacht hat.

Vorbilder sind Gregor Gysi, Helmut Schmidt und Norbert Blüm

Welches politische Ereignis hat Sie in den vergangenen Jahren am meisten bewegt/berührt?

Die Spaltung der „Die Linke“.

Welcher lebende Politiker/welche lebende Politikerin imponiert Ihnen? Welcher hat Sie geprägt?

Es ist wohl Gregor Gysi, nachdem Helmut Schmidt und Norbert Blüm nun tot sind.

Welcher Politiker hat am meisten für den Rhein-Erft-Kreis geleistet?

Klaus Lennartz, ehemaliger Landrat Rhein-Erft-Kreis (SPD). Einer der Menschen, die für die Politik und die Menschen gelebt haben.

Rhein-Erft-Kreis bedeutet für Riemann vor allem das „Kohleloch“

Wie erklären Sie jemandem in Berlin, was der Rhein-Erft-Kreis ist?

Ich nenne das Kohleloch, was noch kein See ist.

Was wollen Sie als Abgeordneter in Berlin für den Rhein-Erft-Kreis erreichen?

Dass die Kommunen besser finanziell ausgestattet werden, um die ihnen übertragenen Aufgaben auch erfüllen zu können.

Mit wie vielen Wählerinnen und Wählern haben Sie seit Beginn des Wahlkampfs Kontakt gehabt und wie viele werden es schätzungsweise bis zum 23. Februar sein?

Diese Frage kann ich wirklich nicht beantworten. Aber wirklich beeindruckt bin ich von einem Obdachlosen in Erftstadt gewesen. Er hat sich schlicht darüber gefreut, wie ernst ich ihn genommen habe und wie sehr ich über sein Problem schon nachgedacht habe.

Riemann sympathisiert mitanderen kleinen Parteien

Wie würden Sie einen Nichtwähler davon überzeugen, sein Kreuz auf dem Stimmzettel zu machen?

Ich überzeuge viele damit, dass ich ihnen erkläre, dass, wenn Sie die Linke im Bundestag haben möchten, müssen Sie uns auch wählen. Das funktioniert zurzeit sehr gut.

Welchem Ihrer Mitbewerber würden Sie den Einzug ins Parlament gönnen und fachlich zutrauen?

Eigentlich wünsche ich es den kleinen Parteien, die diesmal hart getroffen worden sind, weil Sie zum Teil gar nicht teilnehmen können, weil ihnen der Wahlkampf in der Kürze der Zeit nicht machbar gewesen ist.

Mit welchem Politiker/welcher Politikerin würden Sie niemals ein Bier trinken gehen?

Alice Weidel.


Zur Person Georg Riemann

Georg Riemann ist 55 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Kerpen. Er arbeitet als kaufmännischer Angestellter in einem Elektrofachmarkt. Riemann engagiert sich in einem Schützenverein in der Kolpingstadt. Er gehört dem Kreisvorstand und dem Vorstand des Stadtverbands Kerpen an. Der Linken-Politiker kandidiert zum ersten Mal für den Bundestag. Er möchte sich für eine bessere Bildungspolitik einsetzen. Zu oft hänge Bildung vom Geldbeutel der Eltern ab. Außerdem plädiert er für ein Tempolimit auf Autobahnen.

Einen weiteren Schwerpunkt will er auf eine sozialverträgliche Energiewende setzen: „Es ist wichtig, dass hier niemand zurückgelassen wird und auf den Kosten sitzenbleiben muss“, sagt er. Zudem setzt er sich für ein Festhalten an den offenen Grenzen ein – allerdings müssten die Geflüchteten besser integriert werden als es bisher der Fall sei. Dazu zählt für Riemann, dass sie früher als bisher arbeiten und Geld verdienen dürfen.