„Wir haben ein Leben lang an einem Strang gezogen.“ So lautet das Rezept von Marlene und Johannes Stache für ihre 65-jährige Ehe. Heute feiern sie ihre eiserne Hochzeit und blicken gern auf bewegte Zeiten zurück.
Kennengelernt haben sich die Alt-Hürtherin und der Knapsacker in einem Tanzlokal. „Und zwar beim letzten Tanz an diesem Abend“, erinnert sich die 85-Jährige. „Danach hat er mich zum Eis und zum Sekt eingeladen“, erzählt sie. Sie trafen sich wieder, verbrachten mehr Zeit miteinander, fühlten sich verbunden und heirateten 1959. Im gleichen Jahr konnte das Paar in ein Hermülheimer Haus in eine Werksiedlung von RWE ziehen, da Johannes Stache im Kraftwerk in Knapsack arbeitete.
Es kamen schnell drei Kinder, drei Töchter, zur Welt, die heute alle mit ihren Familien in der näheren Umgebung leben. So gehören inzwischen drei Enkel und ein Urenkel dazu. „Wir haben gern unsere Kinder heranwachsen sehen“, freut sich Marlene Stache. Und sie ist stolz darauf, „dass jedes unserer Kinder immer seine eigene Kleidung hatte“, sagt sie. „Da war immer was los und es gab immer was zu tun, auf jeden Fall jede Menge Windeln zu waschen“, erinnert sie sich und lacht. „Über unsere erste Waschmaschine haben wir uns sehr gefreut“, weiß sie noch.
Jahre später kauften die beiden ihr Haus, in dem sie bis dahin zur Miete wohnten, bauten es in Eigenleistung nach und nach aus. Dazu gehört auch ein großer Garten, in dem die Familie früher viel Gemüse anbaute. „Heute ist das ein Ziergarten mit vielen Sträuchern“, erklärt Johannes Stache. „Die Arbeit könnten wir nicht mehr schaffen“, so der 86-Jährige.
Bis zu seiner Pensionierung 1996 arbeitete er mehr als drei Jahrzehnte bei RWE. 1972 absolvierte er einen einjährigen Lehrgang zum Kraftwerksmeister in Essen und wurde in Knapsack Schichtführer. 14 Jahre lang arbeitete seine Frau in einem Lohnbuchbüro.
Nachdem die Kinder selbst auf eigenen Beinen standen, reiste das Paar gern auch zu zweit. 1979 ging es zum ersten Mal nach Mallorca. In guter Erinnerung sind ihnen zudem zwei Kreuzfahrten, eine durch das Mittelmeer und eine vor der Küste Miamis, sowie eine Reise nach Dubai geblieben. Mit befreundeten Paaren ging es immer wieder zum Skilanglauf in den Schwarzwald.
Eine weitere Leidenschaft der beiden war das Tanzen. „Das ging damals sehr gut zusammen, von Swing bis Rock'n Roll hat uns vieles Spaß gemacht“, berichtet Marlene Stache. Weitere Unternehmungen gab es in späteren Jahren mit dem Heimat- und Kulturverein, in dem sie Mitglieder sind.
In Hermülheim fühlen sie sich bis heute wohl. „Wir kennen die Nachbarschaft, lernen auch neue Gesichter kennen. „Denn zu unserem Leben gehören auch Freunde und Menschen, die inzwischen verstorben sind“, sagt Johannes Stache. Anlässlich ihres Ehejubiläums verreist das Paar wieder, diesmal wird es das romantische Salzburg in Österreich sein.