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Stadtbahn Hermülheim-Hürth-MitteEntscheidung fällt in diesem Jahr

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Hürth_aus_der_Luft

Die Baumreihe auf dem Grünstreifen am Hürther Bogen soll Stadtbahngleisen weichen.

  1. Der Plan, den Stadtteil Hermülheim mit Hürths Zentrum per Straßenbahn zu verbinden, ist 17 Jahre alt.
  2. Vor allem, weil in Hermülheim ein neues Wohngebiet entsteht, gewinnt er jetzt wieder an Aktualität.
  3. Mit einem Grundsatzbeschluss könnte der Stadtrat das Projekt in diesem Jahr voranbringen.

Hürth – Für die Stadtbahnverbindung vom Bahnhof Hermülheim bis zum Busbahnhof nach Hürth-Mitte soll noch in diesem Jahr eine entscheidende Weiche gestellt werden. Geplant ist, dass der Rat sich im Herbst in einem Grundsatzbeschluss für das neue Gleis ausspricht und auch die Bereitschaft signalisiert, die Betriebskosten zu übernehmen.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die erste Stadtbahn schon in fünf Jahren rollen könnte. Zuvor sind allerdings noch einige Hürden aus dem Weg zu räumen.

Vor knapp zwei Jahrzehnten waren die damals von CDU und FDP vorangetriebenen Pläne für die Streckenverlängerung ins Zentrum am Widerstand der SPD und einer Bürgerinitiative gescheitert. Streitpunkt waren die hohen Betriebskosten, die den Hürther Stadtsäckel mit jährlich einer Million Euro belastet hätten, während das zwei Kilometer lange Gleis selbst zu 90 Prozent aus Fördermitteln hätte finanziert werden können.

Mit den Plänen für ein neues Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Hermülheim und vor dem Hintergrund der angestrebten Verkehrswende hat das Projekt auf Initiative von CDU und Grünen nach jahrelangem Stillstand wieder Fahrt aufgenommen. Die Verwaltung hat auf Beschluss des Planungsausschusses Gespräche begonnen, unter anderem mit der Bezirksregierung, der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), den Kölner Verkehrsbetrieben und dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR).

Im Entwurf für den Bebauungsplan „Alter Rangierbahnhof“, der derzeit ausgearbeitet wird, ist das neue Gleis in Richtung Zentrum vorgesehen. Auch im Bebauungsplan „Zentraler Bereich“ ist das Gleis planerisch gesichert, auf dem Hürther Bogen markiert ein Grünstreifen den Trassenverlauf.

Noch eine planerische Lücke

Doch dazwischen klafft nach Auskunft von Stadtbaudirektor Manfred Siry zwischen Bonnstraße und Hürther Bogen noch eine planerische Lücke. „Dafür ist ein Planfeststellungsverfahren notwendig“, so Siry. Zur Finanzierung hat die Rathauskooperation aus CDU und Grünen 20.000 Euro in den Haushaltsplan eingestellt.

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Inzwischen hat die HGK damit begonnen, die aus dem Jahr 2002 stammende Entwurfsplanung für die Gleistrasse zu überarbeiten und die Kostenschätzung anzupassen. Ergebnisse werden im Frühjahr erwartet. Anders als ursprünglich vorgesehen, soll die Strecke nun auch im Bereich des bestehenden Güterbahngleises zwischen Kölnstraße und Luxemburger Straße zweigleisig ausgebaut werden.

„Das führt dazu, dass die Gleisunterführung an der Luxemburger Straße wohl verbreitert werden muss“, erklärt Siry. Die früher geplante zweite Brücke am Hürther Bogen sei nach neuen Entwürfen zur Streckenführung aber nicht mehr erforderlich.

Unterdessen will die Stadt erreichen, dass für die Gleisstrecke in Hürth künftig nicht mehr wie bisher das strengere Eisenbahnrecht gilt, sondern die Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen. „Wir haben eine entsprechende Eingabe beim NRW-Verkehrsministerium gemacht“, sagt Stadtbaudirektor Siry.

Eine Umwidmung habe „technische und finanzielle Vorteile“. So würden sich Abstandsflächen verringern, auch könnten die Schrankenschließzeiten verkürzt werden, die heute schon an der Kaulardstraße in Efferen und an der Luxemburger Straße in Hermülheim für lange Staus sorgen.

Bei einem vorgesehenen Fünf-Minuten-Takt auf der Stadtbahnlinie 18 würden sich die Verkehrsprobleme sonst noch verschärfen, sagt Siry. Auch auf der Verlängerungsstrecke wird es beschrankte Bahnübergänge geben, und zwar auf dem Gelände des Rangierbahnhofs, auf der Kölnstraße und der Bonnstraße.

Darüber hinaus würde die Stadt nach Auskunft des Stadtbaudirektors auch ÖPNV-Fördermittelzuweisungen erhalten, die für eine Eisenbahnstrecke nicht gezahlt würden.