Kerpen – Die Stadtbücherei St. Martinus in der Stiftsstraße bangt um ihr Fortbestehen. Das Erzbistum Köln will die Förderung für die Bücherei St. Martinus und weitere sechs Büchereien bis 2023 einstellen. Dadurch fehlen der Bibliothek 80 000 Euro jährlich. Die Stadt Kerpen trägt zwar bereits rund 80 Prozent der Personalkosten und 60 Prozent der Sachkosten, sucht aber gleichwohl eine Möglichkeit, um die Stadtbücherei zu erhalten.
Die Enttäuschung über das Erzbistum im Team der Bücherei sei groß, sagt Barbara Kratz, Leiterin der Stadtbücherei. „Doch ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit der Gemeinde St. Martinus und der Stadt Kerpen eine gute Lösung finden werden.“
Politik setzt sich für die Bibliothek ein
Öffnungszeiten
Seit der Wiedereröffnung nach dem Lockdown (11. Juni) hat die Stadtbücherei St. Martinus in der Stiftsstraße 27 wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet.
Bücherwürmer können die Bücherei immer dienstags von 15 bis 20 Uhr, mittwochs bis freitags jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 12 Uhr besuchen. An Montagen ist die Bücherei geschlossen. Weitere Informationen gibt es online. (at)
Mit einem Angebot von 22 000 Medien, 30 000 Besuchen und 160 Veranstaltungen im Jahr ist die Stadtbücherei für die Bürgerinnen und Bürger nicht wegzudenken. „Ich wäre stark getroffen, wenn die Bibliothek schließen müsste“, lautet das Urteil einer Stammkundin. „Ich hole hier immer Bücher für meine Enkelkinder. Man wird so gut zur Bücherauswahl beraten, das darf nicht verloren gehen.“
Auch in der Kommunalpolitik will man die Bücherei unbedingt bewahren, denn sie leiste einen großen Beitrag zur Kinder- und Erwachsenenbildung, sagt Andreas Nagel, Vorsitzender der SPD Kerpen-Mitte/West. Auf Vorschlag der Sozialdemokraten solle ein Förderverein gegründet werden.
Das könnte Sie auch interessieren:
FDP, Christdemokraten und Grüne wünschen sich ebenfalls den Erhalt der Stadtbücherei. Die Grünen bitten die Stadtverwaltung in einem Antrag darum, bis zum nächsten Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur im September ein Konzept für den Erhalt vorzulegen. Ebenso richtete sich die FDP an den Ausschuss und fordert, Möglichkeiten für den Erhalt zu prüfen.