Sechs Personen stehen unter Verdacht, durch falsch abgerechnete Corona-Tests Millionen Euro erwirtschaftet zu haben.
MillionenschadenKerpener wegen Coronatest-Betrugs festgenommen – Ferrari beschlagnahmt
Bei einer großangelegten Durchsuchungsaktion in 30 Objekten in Bergheim, Hürth, Elsdorf, Kerpen, Köln, Aachen, Mettmann, Hamm (Sieg) und Chemnitz haben Polizisten am Dienstag zahlreiche Wertsachen sichergestellt.
Im Visier der Ermittler stehen sechs Personen, denen gewerbsmäßiger Betrug mit Corona-Tests vorgeworfen wird. Ein Mann wurde festgenommen. Insgesamt soll sich der Schaden auf etwa vier Millionen Euro belaufen, teilt die Staatsanwaltschaft Köln mit.
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Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Beamten unter anderem zwei Porsche Cayenne, einen Mercedes Vito, einen Ferrari F8 und einen Lamborghini Urus sicher. Damit zogen die Kriminalbeamten Vermögenswerte in mindestens sechsstelliger Höhe ein. Der Hauptbeschuldigte ist 38 Jahre und wurde in Kerpen festgenommen. Ihm wird zudem vorgeworfen, etwa 1,4 Millionen Euro veruntreut zu haben. Offenbar handelt es sich um den Chef des Unternehmens.
Die Staatsanwaltschaft Köln veranlasste zudem, dass Veräußerungsverbote und Zwangssicherungshypotheken für mehrere Immobilien, die den Beschuldigten gehören, in die Grundbücher eingetragen werden. Aufgefallen war der Betrug, weil ein Zeuge von einem Testzentrum für seine Tochter ein Testergebnis zugestellt bekommen hatte, obwohl diese dort nie getestet worden war.
Bereits im November vergangenen Jahres hatten Polizei und Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht, dass ein Betreiber von Testzentren in Bedburg, Bergheim, Hürth und Rommerskirchen überhöhte Rechnungen für Bürgertests erstellt hatte. Der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein waren zuvor Ungereimtheiten aufgefallen. Offenbar handelt es sich um den gleichen Hauptbeschuldigten.