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Ratlosigkeit bei der Stadt KerpenWoher kommt die Munition im Bochheimer Wäldchen?

Lesezeit 2 Minuten

Im Bochheimer Wäldchen wurden ungesicherte Kampfmittel gefunden.

Kerpen-Manheim – Der Merzenicher Fotograf Hubert Perschke wollte am vergangenen Freitag mit seiner Kamera dokumentieren, wie die Tagebaubagger sich dem Areal zwischen dem Hambacher Wald und der Bundesstraße 477 und Manheim unaufhaltsam nähern. Dazu ging er auch in das Bochheimer Wäldchen unweit des Erftlandrings.

„Beim Betreten des Waldes stolperte ich fast über ein Munitionsdepot“, berichtet Perschke. Die Gegenstände seien nachlässig verbuddelt worden, eine Metallspitze habe aus dem Erdreich hervorgelugt. „Das war unschwer als jüngeres Versteck zu erkennen“, sagt Perschke. Er habe schnell die Finger von dem Fund gelassen.

Kampfmittelräumdienst in Kerpen im Einsatz

Umgehend rief er die Polizei an, die das Kerpener Ordnungsamt informierte, das seinerseits den Kampfmittelräumdienst einschaltete. Die Fachleute stellten fest, dass es sich bei den Fundsachen, die ungesichert auf dem Waldboden lagen, um einen Aufschlagzünder, eine 80-Millimeter-Granate und zwei kleinere Teile handelt, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen. Die Kampfmittelräumer nahmen die Munitionsteile an sich, um sie fachmännisch entsorgen zu lassen.

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Woher die Geschosse kommen, ist noch unklar.

Ein RWE-Power-Sprecher versicherte, dass bei der Untersuchung des Tagebauvorfelds von Mitarbeitern des Unternehmens und beauftragten Firmen gefundene Gegenstände unmittelbar abtransportiert würden. Bei Funden von Bomben und Granaten werde umgehend der Kampfmittelräumdienst eingeschaltet. Die Funde würden „unter keinen Umständen zwischengelagert, schon gar nicht ungesichert“, beteuerte der Sprecher.

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Auch bei der Stadtverwaltung herrscht Ratlosigkeit darüber, wie die Kriegsgeräte in das Wäldchen gelangt sein können. Perschke vermutet, dass das Vorfeldgelände des Tagebaus Hambach von Unbefugten mit Metalldetektoren abgesucht worden ist und die Funde im nahe liegenden Wäldchen abgelegt worden sind, möglicherweise, um sie später an Waffenliebhaber zu verkaufen.