Kerpen – Nach 21 Jahren gaben die Jungen Trompeter mit einer Weihnachtsshow im Capitol-Kino ihren Ausstand. Peter und Markus Rey gehen künftig neue Wege. Mit einem gefeierten Heimspiel verabschiedeten sich die beiden Kerpener Brüder von ihrem Publikum.
Das erfolgreiche Duo, das im Tambourcorps Edelweiß schon in jungen Jahren das musikalische Laufen gelernt hat, hat noch einmal alle weihnachtlichen Register gezogen.
Kerpen: Besinnliche Lieder in neuem Glanz
Dabei hüllten sie die besinnlichen Lieder, wie „Süßer die Glocken nie klingen“ oder „White Christmas“ in sanfte Eleganz. Einzige Ausnahme war „Zu Bethlehem geboren“. Das fremdelte im Foxtrott doch arg. Bei den munteren Songs wie „Jingle Bells“, „Weihnachtsbäckerei“ oder „Last Christmas“ ließen sie es aber auch schon mal jazzig swingen. Stets lag das Halbplayback wohltuend dezent und dennoch farbig unter dem Trompeten-Duo.
Kölsche Tön stimmte das Duo mit dem Bläck-Fööss-Stammbaum, „Du bes die Stadt“ und „Wenn am Himmel die Stääne danze“ an, wozu die begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauer die Android-Wunderkerzen schwenkten. Auch Eigenkompositionen und Gesangsstücke sorgten für vorweihnachtliche Stimmung.
Kerpener hatten Gast-Musiker eingeladen
Deutlich lauter wurde es, als Volker Dahmen aus der Björn-Heuser-Band originelle kölsche Lieder und Krätzcher zum Advent vortrug. Geradezu feierlich geriet Adolphe Adams „Cantique de Noel“. Sängerin Angelina Nau, im Nebenberuf Mitarbeiterin im Capitol, bewies bis in stattliche Höhen gute Stimmführung und Standfestigkeit gegen zwei Trompeten, die für klingenden Zuckerguss sorgten.
„Wir haben in den vergangenen Jahren stets zwei ausverkaufte Weihnachtsshows hier gespielt“, sagt Markus Rey. Mit Kinobetreiber Bernd Schmitz freuten sie sich, dass wenigstens ein Termin nahezu ausverkauft war. Schmitz will künftig stärker auf Events setzen. „Aber das Kino macht nicht zu“, betont er. Es werde auch künftig Filmvorführungen geben, „aber deutlich abgespeckt. Dafür gehen neue Türen auf“.
Am Ende wurde es anrührend in Kerpen
Auf der Zielgeraden der Weihnachtsshow gab es eine anrührende „Stille Nacht“, ein trautes „Kutt jot heim“ und ein sentimentales „My Way“, mit dem das Duo sich verabschiedete. Markus Rey plant künftig als Solist weiterhin weihnachtliche und karnevalistische Auftritte mit verändertem Programm und neuen eigenen Songs. Peter Rey übernimmt im Januar die Gaststätte Zur Glocke in der Stiftsstraße, die dann „Zum Trompeter“ heißen wird. „Und die Trompete wird da sicher nicht nur als Deko an der Wand hängen“, versichert er.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Wir wollen nach so langer Zeit neue Wege gehen“, sagt Markus Rey. „Aber es wird uns schon etwas fehlen“, sagen beide. Bis Aschermittwoch gibt es noch Auftritte – „hoffentlich“, wie Markus Rey sagt. „Beides, Musikgeschäft mit bis zu 300 Auftritten im Jahr und Gaststätte, geht nicht“, sagt sein Bruder. In Kerpen-Mitte waren sie am Montag als „Junge Trompeter“ das letzte Mal zu hören.