Kerpen-Manheim – Auf dem Titelbild ist der alte Dorfplatz mit seinen blühenden Kirschbäumen zu sehen. Ein anderes Bild verweist dagegen in die Zukunft: Er zeigt zwei junge Kirschbäume vor dem noch neuen Vereins- und Bürgerzentrum in Manheim-neu. Die beiden Fotografien sind nur zwei von vielen, mit denen die Geschichte der Umsiedlung von Manheim dokumentiert wird.
Zum Abschluss der Umsiedlung, die zehn Jahre dauerte und die dazu noch eine jahrzehntelange Vorlaufzeit hatte, gibt RWE nun den 100-seitigen Bildband heraus, der auf Fotos von Claudia und Marco Jakobs basiert. Das Ehepaar hat die Umsiedlung von Anfang an mit der Kamera und auf einer eigenen Webseite im Internet begleitet. Aus diesem Fundus haben die beiden ehrenamtlich eine fotografische Chronik der Jahre 2009 bis 2021 destilliert.
Buch bildet nur Bruchteil der Umsiedlung von Kerpen-Manheim ab
„Tatsächlich haben wir für das Buch lediglich einen Bruchteil unserer Bilder ausgewählt, und es war sehr schwer, sich auf dieses Minimum begrenzen zu müssen“, schreiben die Jakobs in ihrem Fotobuch. So wird etwa gezeigt, wie die Manheimer schon vor dem offiziellen Umsiedlungsstart am 1. April 2012 auf Bürgerversammlungen die Pläne für den neuen Ort diskutierten. Ein Bild zeigt, wie rund 300 Dorfbewohner zum Umsiedlungsstart vom alten Ort in die neue Heimat wandern.
Grundsteinlegungen, Richtfeste, winterliche Aufnahmen und vieles mehr machen den Bildband nicht nur für die Manheimer wertvoll.
Dazu gibt es Vorworte – etwa vom Wilhelm Lambertz, dem Vorsitzenden des Manheimer Bürgerbeirates, der trotz einiger kritischer Worte eine positive Bilanz der Umsiedlung zieht: „Zusammenfassend können wir rückblickend doch in Summe ob des Erreichten zufrieden sein. Haben wir doch einen Ort bekommen, in dem der Zusammenhalt, die Nachbarschaft, das Gemeinwohl größtenteils erhalten geblieben sind und gelebt werden.“
Konflikte um Kerpen-Manheim kaum anzumerken
Dass die Umsiedlung des Ortes von zahlreichen Konflikten flankiert wurde, ist dem Bildband kaum anzumerken. Ortsvorsteherin Lonie Lambertz sieht dies in ihrem Vorwort positiv. So gebe es „Bildbände, die ausschließlich das Negative“ zeigen würden. Die Fotos der Familie Jakobs aber machten sich frei von einer solchen „Belehrung“.
Sie seien „Dokumente des Aufbruchs, wobei die schwierigen Themen der Verabschiedung nicht weggelassen werden. Also ein Bildband, der ausgewogen den Prozess dokumentiert. Die Fotos suchen eine Annäherung an die Schicksale der umgesiedelten Bewohner, an ihre Erfahrungen von Verlust und insbesondere Neubeginn.“
Das Buch ist für fünf Euro im Gemeindezentrum St. Albanus und Leonhardus zu haben, und zwar am Samstag, 18. Dezember, 16.30 bis 17.30 Uhr, am Sonntag, 19. Dezember, 10 bis 12 Uhr, sowie am Montag, 20., und Dienstag, 21. Dezember, 17 bis 18 Uhr.