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Eiserne HochzeitPulheimer ist heute noch in das zauberhafte Lächeln seiner Frau verliebt

Lesezeit 3 Minuten
Die Jubilare lächeln in die Kamera.

Es war Liebe auf den ersten Blick: Gertrud und Hermann-Josef Schmitz sind seit 65 Jahren verheiratet.

Bis zur Hochzeit vergingen fünf Jahre. Denn die Lehramtsstudentin und der angehende Ingenieur wollten zuerst ihr Studium beenden.

Es war einer dieser magischen Momente, die das ganze Leben verändern können. Hermann-Josef Schmitz (91) erinnert sich genau. „Es passierte im Tanzkurs beim Square Dance. Plötzlich stand sie vor mir und es war um mich geschehen“, sagt er bewegt. „Sofort beim ersten Blick in ihr lächelndes Gesicht.“

Gertrud Schmitz (91) lächelt ihren Mann liebevoll an. Schließlich ging es ihr damals ebenso. „Es ist heute noch genau das gleiche zauberhafte Lächeln“, sagt der Ehemann. Fast 70 Jahre ist das nun her. Jede Woche trafen sich die beiden im Tanzkurs, bis der verliebte junge Mann sich ein Herz fasste und seine Tänzerin in eine Kölner Wirtschaft einlud.

Pulheim: Rendezvous in einer Kneipe

„Und als wir hereinkamen, saßen da ausgerechnet meine Eltern“, erinnert er sich und lacht. „So ein Zufall.“ Doch die Eltern waren schnell einverstanden, denn die beiden Familien kannten sich bereits. Trotzdem dauerte es noch fast fünf Jahre bis zur Hochzeit, die Lehramtsstudentin und der angehende Ingenieur wollten vorher noch ihr Studium beenden.

Am 13. November 1959 schließlich gaben sich die beiden in Köln das Jawort. Heute (13. November) feiern Gertrud und Hermann-Josef Schmitz eiserne Hochzeit. Das Paar zog in eine Wohnung in Köln-Junkersdorf, bekam drei Kinder. 1961 wurde Tochter Hildegard geboren, drei Jahre später folgte Ursula, und 1968 machte Sohn Andreas die Familie komplett. Heute gehören noch sieben Enkelinnen dazu.

Das Paar nach der kirchlichen Hochzeit.

Das Paar gab sich im Kölner „Krieler Dömchen“ in Köln-Lindenthal das Jawort. (Repro)

„Alles Mädchen, unglaublich“, sagt der Jubilar. Er war zunächst in einem Ingenieurbüro in Köln-Ehrenfeld beschäftigt, ging später zum Landschaftsverband Rheinland in die Hochbauverwaltung. Gertrud Schmitz war zunächst als Grundschullehrerin tätig. Doch als sie an den Niederrhein versetzt werden sollte, kündigte sie und widmete sich ganz der Familie.

Deren lange Suche nach einem eigenen Haus wurde beendet, als Hermann-Josef Schmitz eines Tages von Köln nach Pulheim radelte, dort ein Grundstück fand und in Eigenregie loslegte. „Jeden Stein hatte ich mal in der Hand“, versichert der Ingenieur. „Und meine Frau hat die Außenfassade ganz alleine gestrichen. Ich hätte das alles nie für möglich gehalten, aber es hat geklappt.“

In dem gemütlichen Haus mit großem Garten leben die Jubilare noch immer. Auch ihrem Hobby, dem Tanzen, sind die beiden treu geblieben. Hermann-Josef Schmitz ist Mitbegründer der Tanzsportabteilung des PSC Pulheim. Auch das Reisen gehört zu den Leidenschaften der Jubilare. Mit den Kindern ging es früher nach Österreich und Nord-Italien, gern an den Lago Maggiore und in die Toskana. Später waren Malta, Israel, Spanien und Großbritannien Reiseziele.

Ihr Eherezept nach 65 Jahren? „Wir sind beide sehr geduldig, meine Frau noch mehr als ich“, sagt der Jubilar. „Und ich liebe noch immer ihr zauberhaftes Lächeln. Wir freuen uns sehr, dass wir einander haben.“