Es gebe aber noch Überprüfungsbedarf, ist im Rathaus zu erfahren. Der Politik wird die Planung wohl noch in diesem Jahr vorgestellt.
FahrradstraßeStadt Pulheim hat erste Planung für die Hackenbroicher Straße erarbeitet
Politik und Verwaltung möchten mehr Menschen dazu bewegen, vom Auto aufs Rad umzusteigen. Voraussetzung dafür ist nach Ansicht der Fachleute im Rathaus, dass sich die Radfahrerinnen und Radfahrer sicher fühlen.
Da ihrer Ansicht nach eine „subjektiv sichere und komfortable Radverkehrsinfrastruktur“ auf den vielen recht schmalen und stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen in Pulheim nicht umsetzbar ist, möchte die Stadt Erschließungsstraßen zu Fahrradstraßen machen. Diese sind ein zentrales Element des Mobilitätskonzeptes, das die Politik im März 2023 beschlossen hat.
Pulheim: Fahrradstraße ist insbesondere für Schüler wichtig
Ein Anfang ist gemacht. Wie berichtet, hat der Stadtrat im Dezember 2023 die Stadtverwaltung beauftragt, die „Fahrradstraße Hackenbroicher Straße“ zu planen und einzurichten. Es sei insbesondere für Schülerinnen und Schüler wichtig, die Hackenbroicher Straße umzugestalten, sind sich Politik und Verwaltung einig.
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Die Verwaltung habe bereits eine erste Vorentwurfsplanung erarbeitet, es bestehe jedoch umfassender Überprüfungsbedarf, so Stadtsprecherin Ruth Henn auf Nachfrage der Redaktion. So prüfe die Verwaltung derzeit, wie unter anderem die Beschilderung und die Markierungen sinnvoll gestaltet werden können. Henn: „Derzeit geht die Verwaltung dennoch davon aus, dass die Planung noch in diesem Jahr den zuständigen politischen Gremien vorgestellt werden können.“
Mindestens vier Meter breit
Die angedachte Fahrradstraße soll vom Norden der Hackenbroicher Straße über die Escher Straße, die Straße Am Jürgenshof, ein kurzes Stück über die Venloer Straße und weiter über die Johannisstraße bis zur Kreuzung Johannisstraße/Steinstraße führen. An einigen Stellen, wie etwa entlang der Kaufland-Filiale, sind aus Sicht der Verwaltung Umbauarbeiten nötig, an gefährlichen Kreuzungen will sie einen Teil der Fahrbahn rot färben, „um auf kreuzende Radfahrende hinzuweisen“.
Auf einer Fahrradstraße haben Radfahrerinnen und Radfahrer Vorrang, sie dürfen nebeneinander fahren, für Autos gilt Tempo 30. Die Gestaltung soll sich weitgehend am Leitfaden der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) orientieren. Das bedeutet, dass die Fahrbahn ausreichend breit und die Knotenpunkte übersichtlich sein sollen. Eine Regelbreite gibt es nicht. Die Fahrgasse muss mindestens vier Meter breit sein.
Pulheim rechnet mit Zuschüssen
An den Kreuzungen zu Nebenstraßen soll die Fahrradstraße vorfahrtsberechtigt sein. Neben der vorgeschriebenen Beschilderung sind in regelmäßigen Abständen Bodenpiktogramme sowie Sicherheitstrennstreifen an Stellplätzen vorgesehen. Diese müssen gekennzeichnet sein, das Parken außerhalb dieser Flächen ist ordnungswidrig.
Die Kosten belaufen sich auf 250.000 Euro, das Geld ist im Doppelhaushalt 2024/2025 reserviert. Die Stadt will für die Fahrradstraße Zuschüsse beantragen. Bei der Förderquote von 95 Prozent belaufen sich die geschätzten Kosten auf 12.500 Euro. Die Stadt hat bereits weitere Straßen ins Auge gefasst, sie will untersuchen, ob sie sich als Fahrradstraßen eignen.
Es sind: Stöckheimer Straße als weiterführende Verbindung über die Witschgasse zur Innenstadt; Rheidter Weg und Berlich (Stommeln), Kreuzstraße (Sinthern), Friedhofsweg und Vochemsweg in Brauweiler und Dansweiler. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt die geplante Fahrradstraße. Sie meide neuralgische Punkte, führe über privilegierte Straßen mitten durch den Ort und nicht durch die Pampa.
„Wenn sie umgesetzt und gut gemacht ist, wäre eine gute, dauerhafte und nachhaltige Lösung gefunden“, sagte Axel Fell, Vorsitzender des ADFC Rhein-Erft im vergangenen Juni im Gespräch mit dieser Zeitung. Dansweiler.