Das Wesselinger Fährschiff wurde in der Werft auf Vordermann gebracht. Reiner Weisbarth blickt optimistisch in die Zukunft des Rheinschwan.
Rheinschwan einsatzbereitDas Wesselinger Fährschiff wird zum Saisonbeginn herausgeputzt
Wie ein gestrandeter Wal stand das Fährschiff Rheinschwan in den vergangenen Tagen im Trockenen. Ohne Wasser unterm Kiel wirkte er mit seinen 27 Metern Länge und seinen 6,50 Metern Breite ungewohnt mächtig.
„Aber auch Fährschiffe brauchen eben von Zeit zu Zeit eine Inspektion“, erklärt der Eigentümer des Rheinschwans, Reiner Weisbarth. Er war zuletzt bis zu acht Stunden am Tag am Rheinufer der Lux-Werft in Niederkassel und half dabei, sein Fährschiff vor der beginnenden Frühjahrs- und Sommersaison wieder rundherum auf Vordermann zu bringen.
Lux-Werft war 2017 die Geburtsstätte des Rheinschwans
„Hier in der Werft ist das Fährschiff 2017 in nur sechs Monaten gebaut worden“, berichtet Weisbarth. Die Werft sei quasi die Geburtsstätte des Rheinschwans. Plangemäß müssten solche Schiffe dann alle fünf Jahre zur großen Inspektion – die erste technische Untersuchung dieser Art sei deswegen auch schon zum Jahresende 2022 über die Bühne gegangen.
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Einige Verschönerungs- und Kontrollmaßnahmen an dem Fährschiff hat sich Reiner Weisbarth allerdings ganz bewusst fürs Frühjahr aufgehoben, weil dann wärmere Temperaturen herrschen.
Mit guter Pflege kann die Fähre „unbegrenzt alt werden“
„Jetzt wird erst einmal der Rumpf gestrichen“, sagt der Eigentümer, der dafür selbst zum Pinsel greift. Dazu habe er eine spezielle Farbe ausgewählt, ein sogenanntes „Antifouling“, das verhindere, dass sich Algen und Muscheln am Rumpf des Schiffes festsetzen. Reiner Weisbarth legt sehr großen Wert auf eine gute Pflege. Dann nämlich könne der Rheinschwan quasi unbegrenzt alt werden.
Während er präzise seine Pinselstriche zieht, sind die Fachleute der Werft bereits dabei, die beiden Motoren kontrollmäßig zu inspizieren. Zu einer solchen kleinen Inspektion gehören zudem die Überprüfungen der Steuerung, des Ankers und der beiden Schiffsschrauben am Heck sowie der „Landeklappe“, die am Bug des Rheinschwans wie ein Schnabel nach vorne ragt.
Nur bei Bedarf müsste hier und da noch ein bisschen nachjustiert werden. An diesem Wochenende soll das Fährschiff wieder zu Wasser gelassen, um plangemäß ab Samstag den Fährverkehr zwischen Lülsdorf und Wesseling wieder aufzunehmen.
Trotz Rheinspange: Zukunft des Rheinschwans nicht in Gefahr
Mit einer Tiefe von nur 80 Zentimetern zählt der Rheinschwan zu den Flachschiffen, die problemlos auch bei Niedrigwasser im Rhein in Ufernähe fahren können. „Für den Rheinschwan reicht eine Wassertiefe von nur einem Meter“, erklärt Weisbarth.
Sorgen um die Zukunft des Rheinschwans hat Weisbarth nicht – auch nach dem geplanten Bau und der Inbetriebnahme eines Tunnels unter dem Rhein hindurch.
„Die Fähre wird immer gebraucht“, ist er überzeugt. Nur wenn die Zuschüsse der beiden Kommunen Wesseling und Lülsdorf aufgrund der Rheinspange wegfielen, wäre der regelmäßige Fährverkehr in der jetzigen Form nicht fortsetzbar.