In Wesseling hakt es bei Großprojekten. Der Bahnhofsumbau kommt nicht voran. Auch der Bürgerbahnhof bereitet Sorgen.
Zwei Jahre VerspätungBürgerbahnhof in Wesseling wird erst 2025 eröffnet
Noch lässt sich das neue Aussehen des alten Bahnhofgebäudes in Wesseling nur erahnen. Lediglich schemenhaft sind die Konturen auszumachen. Dabei ist die Außenhülle des Gebäudes inklusive eines kastenähnlichen Anbaus inzwischen nahezu fertig. Doch immer noch ist das gesamte Baudenkmal eingerüstet und bis über das Dach in eine farblose Staubplane gehüllt.
Dabei tendieren die Chancen zurzeit gegen null, dass Staub durch mögliche Bauarbeiten auf der Baustelle aufgewirbelt werden könnte. „Aktuell finden keine Arbeiten an der Baustelle statt“, sagt Stadtsprecherin Andrea Kanonenberg, denn: „Die Stadt hat sich im Laufe des Jahres vom ursprünglichen Planungsbüro trennen müssen.“
Die Fertigstellung war für Anfang 2023 geplant, jetzt wird es 2025
„Es hakt am Innenausbau“, berichtet Bürgermeister Ralph Manzke. Und Kanonenberg ergänzt: „Für den Innenausbau muss nun ein neues Planungsbüro einsteigen. Das Vergabeverfahren startet gerade.“
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Nach dem Bahnhofsumbau ist der Bürgerbahnhof somit das zweite große Bauprojekt in Wesseling, das ins Stocken geraten ist. Dabei war die Fertigstellung ursprünglich für Anfang 2023 geplant. Wegen Verzögerungen durch die Auswirkungen der Pandemie und des Kriegs gegen die Ukraine auf die Bauwirtschaft sei der Fertigstellungstermin auf Ende 2023 verschoben worden. „Jetzt planen wir wegen des Wechsels des Planungsbüros die Eröffnung für Anfang 2025“, sagt Kanonenberg.
Dann wird der historische Bahnhof 120 Jahre alt. 1905 wurde das Gebäude für die ehemalige Rheinuferbahn errichtet. 2009 hat die Stadt das historische Bauwerk von der Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) erworben, ein Jahr später wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Nach der denkmalgerechten Sanierung und Modernisierung soll aus dem alten Bahnhof ein multifunktionaler Bürgerbahnhof werden, als Anlaufstelle für alle Bevölkerungsschichten, als neuer Mittelpunkt und altersübergreifender Treffpunkt in der Innenstadt.
Von einem„architektonischen Blickfang“ war die Rede
Geplant sind Angebote zur Bildung, Schulung, Beratung, Betreuung und Unterstützung rund um das Leben in Wesseling – inklusive eines Informations- und Dienstleistungsangebots und einer Mobilitätsstation. Vorgesehen ist auch ein Bistro oder Café mit Innen- und Außengastronomie.
Von einem „architektonischen Blickfang“ war deswegen 2019 die Rede, als die Bauarbeiten des zunächst für 2,9 Millionen Euro geplanten Projekts begannen. Inzwischen geht die Stadtverwaltung von Kosten in Höhe von 3,7 Millionen Euro aus.