Rhein-Sieg-Kreis/Bad Honnef – 134 Brieftauben hat das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises am vergangenen Wochenende aus einem liegengebliebenen Transporter auf einem Parkplatz an der Autobahn 3 gerettet. Die Vögel seien in dem Fahrzeug aus Ungarn mit viel zu wenig Platz in fünf nicht korrekt gesicherten Kisten untergebracht gewesen, teilte der Kreis mit. Vor anderthalb Monaten hatte das Veterinäramt 14 abgemagerte Pferde an der A3 aus einem Transport geholt.
Transporter blieb auf Rastplatz Logebachtal liegen
Die Autobahnpolizei entdeckte die Tauben in diesem Fall in einem Transporter aus Ungarn, der auf der A 3 in Höhe des Rastplatzes Logebachtal liegengeblieben war. Die Polizisten informierten das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises, damit ein Tierarzt den Gesundheitszustand der Vögel beurteilt.
Die Kreisveterinäre stellten fest, dass die Tiere nicht nur viel zu beengt untergebracht, sondern auch sehr hungrig und durstig waren. Die Brieftauben kamen zunächst ins Tierheim Troisdorf.
Der Fahrer des liegengebliebenen Transporters gab an, er habe die Tiere in Belgien gekauft und sei auf dem Rückweg nach Ungarn. Eine tierseuchenrechtliche Bescheinigung, die für diesen Transport erforderlich gewesen wäre, konnte der Mann nicht vorlegen.
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Das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises versucht derzeit, Kontakt mit der Züchterin in Belgien aufzunehmen. Sollte der Käufer der Brieftauben sich innerhalb einer Frist nicht bei der Behörde melden, wird das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises die Tiere in der Region vermitteln.
Im Troisdorfer Tierheim sind die Tauben zurzeit in einer Isolierstation untergebracht. „Wir beobachten sie und warten ab, ob Krankheiten zu erkennen sind“, berichtet Bianca Jurichs, stellvertretende Leiterin des Tierheims, auf Nachfrage. Es sei wichtig, dass sie von den Volieren der anderen Vögel getrennt seien, um einer etwaigen Ansteckung vorzubeugen.
Illegaler Tiertransport im Juli 2017
Dieser Fall erinnert an den Juli 2017. Zusammengepfercht in kleinen Käfigen waren damals rund 3500 Hamster und 200 Vögel der Hitze ausgesetzt. In einem Transporter sollten sie ohne ausreichende Versorgung von Belgien nach Spanien gebracht werden. Doch die Reise endete in Siegburg.
Der Kleintransporter musste nach einem Fahrzeugschaden in eine Werkstatt, deren Mitarbeiter die Tiere fanden und das Kreisveterinäramt einschalteten. Die Polizei erstattete Anzeige. Die Tiere wurden damals ebenfalls ins Tierheim nach Troisdorf gebracht. Dort mussten die Pfleger zunächst die Transportkisten gewaltsam öffnen und tote Tiere herausholen. Die überlebenden Hamster und Vögel wurden nach und nach an Tierfreunde vermittelt.