Der Rhein-Sieg-Kreis ist im neuen Bundestag nur noch mit vier Abgeordneten vertreten. Die FDP-Kreisvorsitzende Nicole Westig hat ihr Mandat verloren.
Bundestagswahl 2025Nicole Westig scheidet nach sieben Jahren aus dem Parlament aus
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Seit 2017 gehörte die FDP-Kreisvorsitzende Nicole Westig dem Deutschen Bundestag an. Mit dem Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde verliert sie jetzt ihr Mandat.
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Am Tag nach der Wahl erreicht die Redaktion Nicole Westig im Zug auf dem Weg zur Sitzung des FDP-Bundesvorstands in Berlin. Die Kreisvorsitzende der Liberalen muss nach rund sieben Jahren Zugehörigkeit zum Deutschen Bundestag wegen des Scheiterns der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde ihren Platz im Parlament räumen.
„Nach den Umfragewerten der vergangenen Wochen kommt das nicht völlig überraschend“, räumt die Bad Honneferin ein. Allerdings habe sie im Wahlkampf überwiegend ein positives Feedback für die Positionen der FDP bekommen. „An den Wahlkampfständen haben wir viele gute Gespräche geführt, da konnte man nicht davon ausgehen, dass das Wahlergebnis für die FDP so niederschmetternd wird.“
FDP Rhein-Sieg berät über Konsequenzen nach dem Bundestags-Aus
Wie es für sie nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag politisch und privat weitergeht, lässt Westig noch offen. „Ich bin zunächst einfach mal dankbar, dass ich den Rhein-Sieg-Kreis mehr als sieben Jahre lang im Bundestag vertreten durfte“, sagt sie. Am Dienstag tagt der Hauptausschuss der Rhein-Sieg-FDP, um die Ergebnisse der Bundestagswahl aufzuarbeiten. Ob die Partei danach auch personelle Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der Liberalen zieht, ist offen. Auch im Landesvorstand der FDP, wo Westig eine von drei Stellvertretern des Landesvorsitzenden Henning Höne ist, dürfte bei der Aufarbeitung der Wahl über Personalien gesprochen werden.
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Offen ist auch die berufliche Zukunft Westigs, die vor ihrer Wahl in den Bundestag zuletzt als Fundraiserin bei der Stiftung der Diakonie Michaelshoven in Köln arbeitete. „Ich könnte mir vorstellen, wieder in das Fundraising einzusteigen“, sagt sie. „Das ist ein Feld, das in Deutschland noch unterentwickelt ist und wo man noch viel bewegen kann.“ Grundsätzlich könne sie sich aber auch andere Optionen vorstellen. „Es wäre aber merkwürdig gewesen, wenn ich schon im laufenden Wahlkampf über meine eigene berufliche Zukunft nachgedacht hätte“, sagt sie. „Dafür werde ich mir jetzt Zeit nehmen.“
Neben dem Abschneiden der FDP bewegen die scheidende Bundestagsabgeordnete am Tag nach der Wahl auch die Wahlergebnisse anderer Parteien. „Schlimm finde ich das Erstarken der politischen Ränder“, schildert Westig. „Damit umzugehen ist im neuen Bundestag eine ganz große Aufgabe für die Parteien der politischen Mitte.“