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Im KellerFC-Fan baut Modell des Rhein-Energie-Stadions aus rund 500.000 Lego-Steinen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann mit Basecap vor dem Modell des Kölner Stadions.

„Effzeh-Fan“: Einen fünfstelligen Betrag und drei Jahre Arbeit hat Stephan Kurenbach in sein Modell des Rhein-Energie-Stadions investiert.

Stephan Kurenbach hat in seinem Keller in Ockenfels (Kreis Neuwied) ein Modell des Rhein-Energie-Stadions aus rund 500.000 Lego-Steinen gebaut.

In den vergangenen drei Jahren hat Stephan Kurenbach viel Zeit mit vielen bunten Steinen verbracht. Genauer gesagt mit Lego-Steinen, noch genauer mit rund 500.000 Lego-Steinen.

Die hat der „Effzeh-Fan“ zu einem Modell des Rhein-Energie-Stadions zusammengesetzt, das im Keller seines Hauses in Ockenfels (Kreis Neuwied) steht und demnächst zu besichtigen ist.

Etwa 3500 Minifiguren auf den Tribünen

Etwa 3500 Minifiguren der Markenfirma verfolgen dort das Spiel 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. 4:1 steht's für den FC – bessere Zeiten also für jenen Verein, der gerade erneut abgestiegen ist.

Stephan Kurenbach hat das entscheidende Spiel in Heidenheim im Stadion verfolgt. Die Leistung der FC-Kicker sei „katastrophal“ gewesen. „Ich bin nach 60 Minuten wieder weg“, ärgert sich Kurenbach und erläutert den Besuchern lieber ein paar Details seines Modellstadions.

Bunte Minifiguren aus dem Modell.

Viele Details: Der Sicherheitsdienst versieht an einem der Eingänge des Modell-Stadions seinen Dienst.

„Wir haben in dem Stadion 180 USB-Anschlüsse verbaut“, sagt der fünffache Familienvater, der beim Modellbau teilweise von seinen Kindern unterstützt wurde und der lange den katholischen Kindergarten in Königswinter-Oberdollendorf geleitet hat. Jetzt ist er als selbstständiger Pädagoge in der Jugendhilfe für Kommunen tätig.

1992 hat der heute 44-Jährige nach eigenen Angaben an einem Lego-Wettbewerb zum Thema Fußball teilgenommen und den dritten Platz belegt. Einige Freunde regten Jahre später an, doch mal das Rhein-Energie-Stadion nachzubauen. Die Wette drehte sich um eine Kiste Bier.

Da ahnte Stephan Kurenbach, der ehemalige Handballtrainer beim TV Eiche Bad Honnef, noch nicht, dass es auf 500.000 Steine hinauslaufen würde. 2,20 Meter mal 1,80 Meter ist das Modell groß, das auf einzelnen Legoplatten gebaut und dann zusammengesetzt wurde, sodass es theoretisch transportiert werden könnte.

Einen fünfstelligen Betrag hat Kurenbach in die Geschichte investiert. Die Lego-Steine – alle Bauteile, betont der Modellbauer, sind auch aus rechtlichen Gründen Originalsteine – hat er unter anderem auf dem Kleinanzeigenmarkt gekauft. Dort gibt es sie kiloweise.

Aber Kurenbach musste immer erst einmal durchsortieren, welche Steine er überhaupt für sein Stadion gebrauchen konnte. Reifen etwa brachten nicht viel. Zum Teil hat er seine Kinder gefragt, was sie gerne im oder am Modell hätten.

Grüne Plättchen bilden den Rasen des Stadion-Modells, auf dem kleine Figuren platziert sind.

Foul: Die Spieler sind schon auf dem Feld, der Schiri fehlt noch.

So kam es, dass an einer Ecke außerhalb des Stadions jetzt eine Geisterbahn steht. Auch eine „Lindenberg-Suite“ hat der 44-Jährige eingerichtet. Schließlich hat er 2019 im Heel-Verlag (Königswinter) eine Udo-Lindenberg-Diskografie veröffentlicht und plant im Oktober in Ockenfels eine Ausstellung mit dem Namen „Udographie“.

Dass die gesamte Anlage innen und außen beleuchtet ist, versteht sich angesichts der 180 USB-Anschlüsse fast schon von selbst. Besonders pfiffig ist aber ein sich drehender Dönerspieß oder Pyrotechnik, die das Stadion einnebeln kann. Aber auch Bierbar, Belüftungsraum oder Toiletten hat der FC-Fan nachgebaut. Alles natürlich mit den passenden Figuren.

Prominente FC-Größen unterstützen das Projekt

Unterstützt wird das Projekt laut Kurenbach beispielsweise von den einstigen FC-Größen Pierre Littbarski, Thomas Häßler und Wolfgang Overath. Sie haben ihre Unterschriften auf Lego-Steinen verewigt, die der Modellbauer in seinem Stadion in speziellen Logen integriert hat.

Auch einen Sponsor hat der 44-Jährige. Dass es Rewe ist, versteht sich; genauer ist es der Rewe-Markt Bock in Königswinter-Thomasberg. Am Tag des Besuchs dieser Zeitung in Ockenfels fehlt noch die Bandenwerbung. Aber die Trikots seiner Figuren hat Kurenbach durch die Firma Lego schon mit dem Namen des Sponsors bedrucken lassen.

Nur den Geißbock Hennes hat Stephan Kurenbach selbst pressen lassen

Auch der Schiedsrichter steht an diesem Tag noch nicht an seinem Platz, während sich die Minikicker auf dem Spielfeld schon Fouls zuschulden kommen lassen. Zwei Tage Arbeit habe er noch vor sich, schätzt der 44-Jährige. Der hat übrigens, was die Original-Figuren und Original-Steine angeht, nur eine einzige Ausnahme gemacht: „Geißbock Hennes hab ich privat pressen lassen.“

Am Samstag, 8. Juni, präsentiert Stephan Kurenbach von 14 bis 20 Uhr bei sich zu Hause in der Weinbergstraße 21a, 53545 Ockenfels, sein Modell. „Eintritt frei! Bewirtung vor Ort!“