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Weit weg von der BestformDie Leistungen von Jonas Hofmann geben Rätsel auf

Lesezeit 3 Minuten
Leverkusens Jonas Hofmann schaut enttäuscht beim Spiel in der ersten Pokalrunde gegen den FC Carl Zeiss Jena.

Leverkusens Jonas Hofmann schaut enttäuscht beim Spiel in der ersten Pokalrunde gegen den FC Carl Zeiss Jena.

Der 32-Jährige brillierte in Bayers Doublesaison nur in der Hinrunde, auch in der neuen Saison ist Sand im Getriebe.

Am 18. Oktober 2023 wird Jonas Hofmann für Florian Wirtz beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft im Lincoln Financial Field in Philadelphia gegen Mexiko (2:2) für die letzten 30 Minuten eingewechselt. Es ist der bisher letzte Auftritt für den 32-Jährigen für den DFB. Weder zu den folgenden Lehrgängen noch zur Heim-EM wurde Hofmann eingeladen.

Es fällt schwer, diesen Umstand Julian Nagelsmann vorzuwerfen, denn Hofmann lieferte wenig Argumente für eine Berufung. Was zunächst nach einem Formtief aussah, ist mittlerweile eine sportliche Krise geworden, deren Ursachensuche ins Leere läuft.

Besonders die Fans von Borussia Mönchengladbach konnten im Sommer 2023 nicht nachvollziehen, warum Hofmann ausgerechnet zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Es dauerte allerdings nicht lange, bis der gebürtige Heidelberger den Beweis antrat, den richtigen Karriereschritt gemacht zu haben. In seinen ersten zwölf Bundesligaeinsätzen für die Werkself gab es nur eine Partie, in der Hofmann keinen Scorerpunkt beisteuerte – fünf Tore und sieben Vorlagen standen zu Buche. Trainer Xabi Alonso lobte immer wieder vor allem seine Spielintelligenz. Es wirkte, als wäre der variable Offensivspieler wie gemacht für das System des Spaniers.

Europa League Finale nur auf der Bank

Doch nach dem zwölften Spieltag gelang Hofmann bis zum Saisonende in 20 Partien kein Treffer mehr, drei Assists steuerte er noch bei. In den K.o.-Spielen der Europa League durfte Hofmann nur einmal von Beginn an ran, im Finale saß er 90 Minuten auf der Bank. Hofmann fühlte sich etwas zu kritisch beäugt, wie er in der Sommerpause im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ betonte: „Als ich das erste Mal in meiner Karriere eine Phase ohne Scorerpunkte hatte, habe ich das mal so öffentlich angesprochen. Für manche ist es nicht immer offensichtlich, was ich zum Spiel beitrage. Aber ich will nicht davon sprechen, dass ich ungerecht behandelt werde. Denn wichtig ist, dass ich das weiß und dass der Trainer das weiß – und der Trainer weiß das. Ich bin jetzt lange genug dabei, um zu wissen, wie ich damit umgehe.“

Seine Hoffnung war, dass sich die Situation in der neuen Saison verbessert. Doch die Leistungen Hofmanns geben weiter Rätsel auf. Ungewohnte technische Fehler und Ballverluste kennzeichnen sein Spiel. Zwar entschied er mit seinem Kopfball zum 1:0 das Erstrunden-Pokalspiel bei Regionalligist Jena, aber auch in dieser Partie wurde offenkundig, dass Hofmann derzeit jegliches Selbstvertrauen abgeht. Die Suche nach der Bestform geht weiter, womöglich bekommt er die Chance am Samstag im Ligaspiel in Hoffenheim (15.30 Uhr). Die Hoffnung auf weitere DFB-Einsätze und die WM 2026 hat er jedenfalls noch nicht aufgegeben: „Jeder Spieler hat wieder neue Chancen, sich zu empfehlen. Und die Chance werde ich hoffentlich auch ergreifen.“