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Schulungen und EhrenämterSo können die Senioren im Rhein-Sieg-Kreis mitreden

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Eine Teilnehmerin des Computerkurses für Senioren übt zusammen mit einem Schüler an einem Laptop. Sie hält ihre Hände über die Tastatur, während ein Schüler mit einem Finger auf den Bildschirm zeigt.

Eine Teilnehmerin des Computerkurses für Senioren übt zusammen mit einem Schüler an einem Laptop.

In Seniorenvertretungen können sich Menschen über 60 für ihre Belange einsetzen – oft gibt es aber nicht genug Freiwillige.

Smartphone-Schulungen, Unterstützung am Computer, Rollator-Training, Hilfe im Haushalt, die Gassirunde mit dem Hund: Solche Angebote für Senioren gibt es viele im Rhein-Sieg-Kreis. Und sie werden auch gerne angenommen, weiß Dr. Renate Dietz von der Eitorfer Seniorenvertretung.

Die Ehrenamtler, die die Interessen der Senioren auch in die politischen Gremien hineintragen, haben viele Ideen, wie ältere Menschen unterstützt werden können. Oft funktioniert dies generationenübergreifend, wie mit der Taschengeldbörse oder den Handy-Engeln, wo Schülerinnen und Schüler entweder kostenfrei oder für ein kleines Entgelt Hilfestellung geben.

Am 25. Mai wird die Seniorenvertretung in Eitorf neu gewählt

Wichtig sei es, dass Senioren am täglichen Leben weiter teilhaben könnten, sagt Dietz. Sie engagiert sich seit 2011 in der Seniorenvertretung, die neben Unterstützungsangeboten und Vorträgen auch beratende Arbeit für Vereine und Organisationen leisten, an Arbeitskreisen teilnehmen und auch dem Rat der Gemeinde Eitorf Vorschläge unterbreiten kann.

Für sie ist in diesem Jahr Schluss, sie stellt sich am 25. Juni nicht mehr zur Wahl für eine weitere fünfjährige Amtszeit: „Dann bin ich 87“, sagt sie. Zeit, andere nach vorne zu lassen. Jeden ersten Donnerstag im Monat tagt die Seniorenvertretung um 14.30 Uhr im Eitorfer Bürgerzentrum, Raum 3. Eitorfer Einwohner über 60 Jahre können zu den Sitzungen kommen und sich dort auch als Kandidatin oder Kandidat melden.

Seniorenvertretung Eitorf
Dr. Renate Dietz und Peter Dreger

Seniorenvertretung Eitorf Dr. Renate Dietz und Peter Dreger

„Es wäre schön, wenn sich aktiv mehr Leute engagieren würden“, sagt Dietz. Das halte schließlich auch jung: „Wenn man sich einsetzt, geht es einem besser“. Menschen, die in Rente gingen und sich nicht mehr forderten, fehle irgendwann die Kraft, weiß die ehemalige Hausärztin.

In Hennef sucht man Senioren, die sich ehrenamtlich engagieren

Auch in Hennef gibt es viele Angebote für ältere Menschen: Seniorencafé, Spielenachmittag, PC-Kurse, Demenzbetreuung. Die Angebote, zum Teil in Zusammenarbeit dem städtischen Gymnasium und den beiden Gesamtschulen, würden „unglaublich gut angenommen“, sagt Natalie Lambertz von der Bürgerstiftung Altenhilfe.

„Wir sind dankbar, dass wir von der jüngeren Generation so unterstützt werden“, betont sie. „Es werden aber händeringend Senioren gesucht, die sich ehrenamtlich engagieren.“ Und das nicht nur für die Belange der Älteren: So gibt es zum Beispiel seit der Corona-Pandemie gibt es in Hennef ein Projekt, in dem Senioren Schülerinnen und Schülern, oft mit Migrationshintergrund, beim Lernen helfen.

In Troisdorf gibt es Seniorenbeauftragte in jedem Stadtteil

„Wir werden immer digitaler, immer moderner - und ganz alte Menschen bleiben auf der Strecke“, ist die Erfahrung von Gabriele Rodriguez, Vorsitzende des Seniorenbeirats in Troisdorf. Als Beispiel nennt die sie immer weiter um sich greifenden Schließungen von Bankfilialen; viele Senioren nutzten aber weder Kartenzahlung noch Onlinebanking.

In den Troisdorfer Stadtteilen, in denen es jeweils eigene Seniorenbeauftragte gibt, gebe es praktische Hilfe und Beratung, sagt sie. In Kleinstgruppen werde der Umgang mit dem Smartphone geübt, aber auch Unterstützung bei Behördengängen geleistet. „Wir helfen bei der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner in der Verwaltung, bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises und der Erlangung eines Pflegegrades. Und wenn wir etwas nicht können, dann wissen wir, wer es kann“, verspricht Rodriguez.

Anders als in Eitorf gebe es in den Ortsteilen immer Menschen, die sich für das Ehrenamt zur Verfügung stellten. „Wir sprechen die geeigneten Bürger einfach an!“

Mit einem Video suchen Senioren in Lohmar nach Kandidaten für die anstehende Wahl

Auch in Lohmar, wo am 9. Juni die Wahl der Seniorenvertretung ansteht, haben sich drei Senioren durch persönliche Ansprache bereits für die Wahl registrieren lassen, erzählt Sprecher Helmut List. „Sieben Kandidaten im Alter von 72 bis 83 Jahren treten für die Wahl nochmal an.“

Weitere Kandidaten für das Ehrenamt werden gesucht, bewerben sich können sich Menschen über 60 Jahre mit Wohnsitz in Lohmar. Dafür wurde bereits im November ein Flyer verteilt. „Zurzeit wird ein Wahlvideo produziert, das in den sozialen Medien gezeigt werden soll“, berichtet List. Auch bei der Kulturwoche der Stadt werde das Video gezeigt.