Die SPD-Fraktionen im Kreistag und im Bonner Rat sind gegen die Preiserhöhung bei Bussen und Bahnen. Sie fordern mehr Geld vom Land für den ÖPNV.
Entscheidung im VRSSozialdemokraten in Bonn und Rhein-Sieg stimmen gegen Erhöhung der Ticketpreise
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Die Ticketpreise für Busse und Bahnen sollen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg zum Jahresbeginn 202 5 um
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Die SPD-Fraktionen im Kreistag und im Bonner Stadtrat lehnen die von der Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) beschlossene Erhöhung der Ticketpreise für Busse und Bahnen ab. Die Versammlung hatte am Dienstag dafür gestimmt, die Preise zum 1. Januar 2025 anzuheben. Da der Großteil der Zeitkarten auf das Deutschlandticket umgestellt wurde, betrifft die jetzt beschlossene Erhöhung faktisch allerdings nur einen geringen Anteil der Fahrgäste.
„Wir wollen, dass mehr Menschen Bus und Bahn benutzen. Der VRS ist jetzt schon einer der teuersten Verkehrsbünde in Deutschland“, sagt Max Biniek, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Mitglied der VRS-Verbandsversammlung. „Bei solchen Preisen steigt niemand vom Auto auf den ÖPNV um. Wenn man will, dass Menschen klimafreundlich unterwegs sind, muss man auch ein entsprechendes Angebot machen.“
SPD Rhein-Sieg fordert zusätzliches Geld von der Landesregierung
Der Verkehrsverbund begründet die Anhebung der Preise mit gestiegenen Kosten, verursacht unter anderem durch die Tariferhöhungen für die Beschäftigten. „Es ist gut, dass die Beschäftigten bei Bus und Bahn vom Tarifabschluss im öffentlichen Dienst profitieren“, sagt dazu Dietmar Tendler, der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Kreistag. Er möchte die gestiegenen Kosten aber nicht durch Fahrpreiserhöhungen ausgleichen lassen.
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Die schwarz-grüne Landesregierung dürfe vor den steigenden Kosten nicht die Augen verschließen und müsse zusätzliche Gelder für den öffentlichen Nahverkehr bereitstellen. „Es kann nicht sein, dass die Kommunen auf den Kosten sitzen bleiben“, so Tendler.
Die Sozialdemokraten setzen auf Einsparungen im ÖPNV unter anderem durch organisatorische Veränderungen. „In Deutschland haben wir mehr als 60 Verkehrsverbünde. Das ist zu viel“, rechnet Tendler vor. „Allein in NRW gibt es vier verschiedene Verkehrsverbünde mit einer eigenen Struktur. Wir sind dafür, dass diese in einem NRW-Verkehrsverbund zusammengeführt werden, um die Effizienz der Strukturen zu verbessern.“ Einsparungen könne es im ÖPNV auch geben, wenn mehr Bahnen in Zukunft autonom fahren. Dies bringe auch mehr Zuverlässigkeit im Bahnverkehr, weil es dann keine Ausfälle mehr wegen Personalengpässen gebe.