Der Amateurfußballer Darius Hennekeuser saß ahnungslos im Publikum von Jan Böhmermanns TV-Satire „Lass dich überwachen“
Bis Böhmermann ihn auf die Bühne holte und ein Video-Einspieler aus dem Amateurkicker einen Weltfußballer machte.
Hennekeuser wusste nicht, wie ihm geschah, bis er dann auch noch im Rheinenergie-Stadion zum Elfmeter antrat.
Hennef – Seit Freitagabend ist der Amateur-Kicker Darius Hennekeuser einem Millionenpublikum bekannt. Und zwar ist er jetzt in der Öffentlichkeit nichts geringeres als ein Weltfußballer, den Stürmerlegende Claudio Pizarro in seinem charmanten Deutsch als „das größte Stürmer alle Zeiten“ bezeichnet.
Wie ist das möglich? Wohl nur so: In der ZDF-Satire-Sendung „Lass dich überwachen, die Prism is a Dancer Show“ wird der 22-Jährige vom B-Kreisligisten SSV Happerschoß von Moderator Jan Böhmermann auf das Sofa gebeten. Denn dies ist das Konzept: Ahnungslose Studio-Zuschauer werden zum Mittelpunkt der Sendung.
Böhmermann entdeckt Hennekeuser im Publikum: „Das gibt es doch gar nicht. Bist du nicht der Darius Hennekeuser?“ Danach gibt es einen fünfminütigen Einspieler, in dem zahlreiche Bundesliga-Profis wie Mats Hummels, Claudio Pizarro und Lars Stindl über Darius Hennekeuser hemmungslos ins Schwärmen geraten und dessen unvergleichlicher Fußball-Kunst huldigen.
Schmelzer: „Sprint gegen Darius? Da kannste gleich stehenbleiben“
Marcel Schmelzer (BVB) bekennt: „Im Sprint gegen Darius – da kannste gleich stehen bleiben.“ Und Leon Goretzka (FC Bayern München) bringt es es auf den Punkt: „Der liebe Gott hat einen Fleck auf der Erde geküsst – und das ist der rechte Fuß von Darius Hennekeuser.“
Auch Leipzigs Coach Julian Nagelsmann stimmt in den Lobgesang mit ein. Für ihn sei er Spieler ein Diamant. Gladbachs Keeper Yann Sommer sagt, er habe Schiss vor seinen Schüssen. Und Schalke-Trainer David Wagner wird im ZDF-Sportstudio zu Darius Hennekeuser gefragt, ob der nicht auch was für Schalke sei. Er lacht kurz und sagt nur: „Den will Milan, den will Bayern München.“
Spielszenen zwischen den Lobhudeleien zeigen Hennekeuser bei einem Meisterschaftsspiel in Happerschoß. „Es hatten sich vor Wochen ein paar Sportstudenten aus Köln angekündigt. Sie wollten für eine Untersuchung ein paar Spielszenen drehen und uns das Material zur Verfügung stellen“, berichtet Hennekeuser. Er blieb bis zur Sendung ahnungslos.
„Nur der Trainer, mein Kapitän und der Abteilungsleiter waren eingeweiht, die in dem Film ja auch zu Wort kommen“, erzählte der BWL-Student. „Ich bin ja glimpflich davongekommen. Das kann in dem Format auch sehr peinlich werden.“
Die Recherche der Redaktion habe einige Monate gedauert. Gedreht worden sei die Sendung bereits vor zwei Wochen. Zum Abschluss der Sendung durfte Hennekeuser unter Flutlicht im leeren, aber beeindruckenden Rheinenergie-Stadion zu einem Elfmeter gegen Roman Weidenfeller, Ex-Torwart des BVB, antreten.
Dieser tauchte in die linke untere Ecke und hielt den gut platzierten Schuss des Happerschoßers so gerade. „Auch wenn ich nicht getroffen habe, es war ein einmaliges, tolles Erlebnis.“ Sportkommentator Wolf-Christoph Fuss moderierte das Duell.
Belohnt wurde Hennekeuser mit einem Equipment-Paket für seinen Verein, VIP-Tickets für ein Bundesligaspiel und einem Trikot seines Lieblingsvereins 1. FC Köln mit seinem Namen. Das lustige Video habe er sich erst dreimal angeschaut. „Ein paar Kumpels haben das schon deutlich öfters gesehen.“
Hennekeuser ist froh, dass sich der Rummel bald legt, und freut sich auf das nächste Meisterschaftsspiel am Sonntag in der Kreisliga B beim SV Höhe. Dann peilt er endlich seinen zweiten Saisontreffer an.