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SiebengebirgeIm Besucherzentrum kann man den Petersberg ertasten und erlauschen

Lesezeit 3 Minuten
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Eckhard Uhlenberg (Präsident NRW-Stiftung), Bürgermeister Lutz Wagner und Vladimir Saal (Direktor Hotel Petersberg, v.l.) am Tastmodell

Königswinter – Das frühere Wachhaus des Bundesgrenzschutzes hat die NRW-Stiftung schon im September 2020 als neues Besucherzentrum unter dem Titel „Schauplatz Petersberg – Erlebnisraum für Geschichte & Natur“ präsentiert. Nun sind noch eine Lauschtour und ein Tastmodell hinzugekommen. Eckard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung, Bürgermeister Lutz Wagner und Vladimir Saal, Geschäftsführer der Gästehaus Petersberg GmbH präsentierten die beiden Neuerungen gemeinsam.

Das Tastmodell vor dem Besucherzentrum bietet einen Überblick über den Gipfelbereich des Petersbergs mit seinen Gebäuden und ist barrierefrei erreichbar. Menschen mit Sehbehinderung können sich über den Tastsinn einen Eindruck vom Gelände machen und ertasten, wo beispielsweise das Hotel, die Kapelle und das Wachhaus gelegen sind. Eine Audiospur bietet Information auf Deutsch und Englisch.

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Auf Lauschtour (von links): Karl-Heinz Erdmann, Ute Röder (beide Vorstand NRW-Stiftung) und  Barbara Schock-Werner (Vize-Präsidentin NRW-Stiftung).

„Inklusion und Barrierefreiheit sind für die NRW-Stiftung unverzichtbar“, sagte Eckhard Uhlenberg, „die Erlebnisangebote auf dem Petersberg sollen möglichst viele Sinne ansprechen und für jedermann zugänglich sein.“ Lutz Wagner bedankte sich für das Engagement der NRW-Stiftung in Königswinter. „Mit dem Schauplatz Petersberg ist ein touristischer Anziehungspunkt entstanden, der das vielfältige Angebot in Königswinter bereichert“, ist er sicher.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

1,3 Kilometer lange Lauschtour ist per App abrufbar

Bei der Lauschtour können die Besucherinnen und Besucher auf einer 1,3 km langen Tour, die kaum Steigungen hat und bequem in einer Stunde zu bewältigen ist, per Handy-App Geschichten und Anekdoten über den Petersberg und die artenreichen Buchenwälder als Teil des Nationalen Naturerbes hören. Hierbei haben Elmar Scheuren, ehemaliger Leiter des Siebengebirgsmuseums, für die historischen Beiträge und Förster Thomas Härtel für Erläuterungen zur Natur viele O-Töne beigetragen. Per GPS-Ortung erscheinen die Informationen automatisch auf dem Smartphone. Das Angebot steht kostenlos für Android- und iOS-Geräte auf der Homepage zur Verfügung.

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„Die Geschichte unseres Hauses und der näheren Umgebung wird für Hotel- und Ausflugsgäste sehr lebendig vermittelt, freute sich Vladimir Saal, der sich erhofft, dass das Angebot auch jüngere Besucher anziehen wird. Im Besucherzentrum selbst werden die deutsche Nachkriegsgeschichte, die Staatsbesuche im früheren Bundesgästehaus und Naturschutzthemen anschaulich vermittelt.

Haus der NRW-Stiftung

Das Besucherzentrum „Schauplatz Petersberg – Erlebnisraum für Geschichte & Natur“ ist ein Haus der NRW-Stiftung. Die Schloss Drachenburg gGmbH organisiert in ihrem Auftrag den Museumsbetrieb.

Gefördert wurde die Einrichtung mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Landschaftsverbandes Rheinland. Die Buchenwälder auf dem Petersberg – über 90 Hektar – hat die NRW-Stiftung als Teil des Nationalen Naturerbes von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übernommen. (mmn)

Dabei bietet sich die Architektur des 1990 erbauten Wachhauses mit seinen „Waben“ geradezu an, die Geschichte und Geschichten erlebbar zu machen und auch die früheren Arbeitsplätze von Bundesgrenzschutz und Bundeskriminalamt einzubeziehen. Knapp 2 Millionen Euro, von denen allein etwa 100.000 Euro für das Tastmodell zu Buche schlugen, wurden von der NRW-Stiftung investiert. Die Öffnungszeiten sind täglich von 11 bis 17 Uhr und der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro (ermäßigt 2 Euro). Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.