Als „beliebtesten Politiker auf Landesebene“ begrüßte der Lohmarer CDU-Vorsitzende Florian Westerhausen Innenminister Herbert Reul im Rathaus.
CDU-NeujahrsempfangInnenminister Herbert Reul sprach in Lohmar über Erfolge der Polizei

Im Lohmarer Ratssaal sprach NRW-Innenminister Herbert Reul (72) zu den Gästen des CDU-Neujahrsempfangs.
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„Kennen Sie noch jemanden, der einen Banküberfall macht? So dumm ist doch keiner mehr.“ Mitunter in launigen Worten sprach NRW-Innenminister Herbert Reul beim Neujahrsempfang von CDU und Mittelstandsvereinigung in Lohmar Themen der inneren Sicherheit an, unter anderem den Schutz vor Cyber-Kriminalität. „Wir brauchen IT-Fachleute“, sagte der Gastredner. Und weil die in der Wirtschaft besser bezahlt würden, bilde das Land jährlich bis zu 50 Polizisten in Masterstudien für die Aufgabe aus.
Dies war ein Beispiel für Reuls Rezept, mit dem er den „saugefährlichen“ Schwund des Vertrauens der Bevölkerung in staatliche Institutionen Stück für Stück zurückgewinnen will.
Die erste Hand, die der Minister in Lohmar schüttelte, gehörte einem am Rande stehenden Polizisten
„Lieber kleine Schritte als große Sprüche“, das empfahl der 72-Jährige auch den Lohmarer Christdemokraten, die sich glücklich schätzten, den laut Parteichef Florian Westerhausen (40) „beliebtesten Politiker auf Landesebene“ für die Veranstaltung am Sonntagvormittag im Ratssaal gewonnen zu haben.
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Ein lustiger Blickfang beim Empfang war das Lohmarer CDU-Schwein aus dem Kommunalwahlkampf 2020.
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„Den wollten wir unbedingt“, sagte Frank Trimborn, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Donrath-Scheiderhöhe, als er an der Rathauspforte auf Reul wartete. Die erste Hand, die der Minister schüttelte, gehörte indes einem am Rande stehenden Polizisten, auf den er zuging. Eine typische Geste Reuls, wie die rund 150 Empfangsgäste von Westerhausen erfuhren, der als Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes erst jüngst in der Neujahrsnachtschicht dem „sehr nahbaren“ Politiker begegnete. „Der kam zu uns und begrüßte uns.“

Beim Empfang kamen der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Donrath-Scheiderhöhe, Frank Trimborn, und Herbert Reul ins Gespräch.
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Bevor Bürgermeisterin Claudia Wieja das Goldene Buch der Stadt Lohmar aufschlug, damit er sich eintragen konnte, sprach Herbert Reul etwa eine Stunde lang über Missstände und Lösungen. Sein Credo: „Ein Problem kann man erst lösen, wenn man es benennt und nicht daran vorbeischwurbelt.“ So sei er die Bekämpfung der Clan-Kriminalität angegangen.
Dass es Wasser auf die Mühlen der AfD bedeute, wenn er die Statistik zur Kriminalität von Ausländern veröffentliche, hat Reul nach eigenen Worten schon oft gehört. „Aber man muss es benennen, dann hat man die Chance zu differenzieren“, lautet seine Überzeugung: „Nicht jeder Ausländer ist kriminell.“
„Manchmal müssen wir das Gesetz ändern“, sprach der Minister das neue Polizeigesetz an. Dank diesem sei es in Kombination mit der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung gelungen, vor gut einem Jahr den Mann festzusetzen, der in Verdacht stand, einen Anschlag auf den Kölner Dom geplant zu haben. Ein weiterer Erfolg sei die Zerschlagung eines Kinderpornografie-Kreises im Internet durch die Duisburger Polizei gewesen.
Reul verschwieg nicht, dass die Cyberkriminalität-Ermittler an Grenzen stoßen. So seien etwa mit internationalem Haftbefehl gesuchte Hacker identifiziert, aber nicht gefasst. Oft führe die Spur nach Russland und China.
CDU Lohmar ehrte Parteijubilare

Urkunden und Likör gab es für die Parteijubilare.
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Die CDU Lohmar bettete in den Neujahrsempfang die Ehrung der Parteijubilare ein. Seit 60 Jahren gehören Hubert Schüller und Rolf D. Binnenbrücker der Union an. Auf 50 Jahre in der Partei können Klara Trapp, Manfred Kemper, Kurt Söntgerath und Matthias Berger zurückblicken. Christa Kreuzer, Oliver Rasch und Dr. Dagmar Temme sind vor 25 Jahren beigetreten. Über eine Sonder-Ehrenurkunde für seine Verdienste durfte sich Rüdiger Ramme freuen.