„Lohmar hilft“ hat schon den ersten Bus mit Hilfsgütern für die Opfer der Überschwemmungen von Troisdorf aus nach Slowenien geschickt.
Nach der FlutLohmar und Swisttal helfen nach Überschwemmungen in Slowenien
Keine vier Wochen liegt das Gedenken an die hiesige Flutkatastrophe vom Juli 2021 zurück, da wühlen Bilder aus Slowenien die Erinnerungen erneut auf. Aber auch die Hilfsbereitschaft erwacht für die Menschen dort, die nun erleben müssen, was viele im Rhein-Sieg-Kreis und in Rheinland-Pfalz durchmachen mussten.
Zu denen, die sich engagieren, gehört die Initiative „Lohmar hilft“, aus deren Lager in Troisdorf am Mittwochmorgen ein Bus mit Hilfsgütern losfuhr. „Jede Menge Schaufeln“ habe das Fahrzeug an Bord, berichtete Vorstand Manu Gardeweg, darüber hinaus „alles, was man vom ersten bis zum fünften Tag im Ahrtal auch gebraucht hat“. Das seien unter anderem Müllsäcke, Besen, Medikamente, schweres Werkzeug oder Gummistiefel und Arbeitshandschuhe.
Deutschlandweiter Zusammenschluss von Hilfsorganisationen
„Die Abläufe sind ja die gleichen“, ergänzte sie. „Ich kann im Grunde jetzt schon sagen, was in drei Wochen gebraucht wird.“ In der Hilfe für Slowenien arbeitet die von Manu Gardeweg gegründete Initiative zusammen mit dem Helferstab Rheinland-Pfalz, dem Bürgerverein Swisttal-Odendorf, aber auch mit der Bad Homburger Initiative „Fortuna hilft“ aus Hessen und dem „Zentrum Interkulturelle Verständigung“ Dresden.
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Die Organisation „Ziviler Krisenstab“, zu der „Lohmar hilft“ und 120 weitere Organisationen gehören, hatte vorab abgefragt, wer sich engagieren könne. „Klaudia Skodnik von Fortuna hilft ist schon in Slowenien“, berichtete Gardeweg am Mittwoch. Sie ebne dort den Weg und habe bereits drei Lager für Hilfsgüter organisiert. Weitere Transporte sind schon in Planung.
„Kommende Woche werden mehr als 50 Bautrockner und Baustromverteiler aus dem Ahrtal auf den Weg gebracht“, so Gardeweg. Der Helferstab Rheinland-Pfalz koordiniere die Sammlung und besorge die Frachtpapiere, bevor die Hilfsgüter mit Lastwagen von Dresden aus nach Slowenien starten können.
Täglich werde die Liste der benötigten Hilfsgüter aktualisiert, betonte Manu Gardeweg. Zugleich sei die Initiative aber auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Allein das Benzin für einen Transport nach Slowenien koste rund 500 Euro, die Miete für die Lagerhalle in Troisdorf betrage nach der jüngsten Erhöhung 6000 Euro monatlich.
„Wir haben uns überlegt, was wir angesichts der Situation in Slowenien machen können“, erklärt Nicole Caspers vom Bürgerverein Odendorf in Swisttal. Am gestrigen Mittwoch habe der Bürgerverein damit begonnen, Sachspenden zu sammeln. „Auch am kommenden Freitag sammeln wir wieder in Odendorf Spenden, aber nur Dinge, die auf der Liste stehen und wirklich gebraucht werden“, so Caspers. „Es ist nicht zielführend, einfach irgendwas zu spenden.“
Es binde viele Kapazitäten, Sachspenden zu koordinieren. Die Liste der erforderlichen Gegenstände werde auf der Internetseite stetig aktualisiert. Von Lohmar aus bringen Mitglieder auch die Spenden aus Swisttal nach Ljubljana, erläuterte Caspers das Vorgehen. „Es ist alles durchstrukturiert. Wir stehen in Kommunikation mit den Stellen vor Ort, zum Beispiel haben wir Kontakt zum Deutschen Roten Kreuz, das schon in Ljubljana aktiv ist.“
Es sei ein Bedürfnis der Menschen aus Odendorf, sich solidarisch zu zeigen. Es habe auch schon das Angebot gegeben, selbst nach Slowenien zu fahren. Das sei allerdings noch nicht konkret geplant. „Wir als Verein spenden auch, denn hier wird zwei Jahre nach der Flut manches nicht mehr in der Menge gebraucht wie wir es nun haben, zum Beispiel Bautrockner“, sagte Caspers.
Zu gegebener Zeit werde sich der Verein entsprechend der Bedürfnisse weiter engagieren. Wie der Bürgerverein Odendorf haben auch „Lohmar hilft“ oder „Fortuna hilft“ Bedarfslisten auf ihren Internetseiten eingestellt.
Wo Sachspenden abgegeben werden können
Am Infopoint in Odendorf beim Bürgerverein, Essiger Straße 9, in Swisttal können Sachspenden am Freitag, 11. August, von 14.30 bis 18.30 Uhr abgegeben werden.