Die Zahl der konfessionell nicht gebundenen Grundschulen in Niederkassel könnte sich in den kommenden Wochen weiter erhöhen. Dies betrifft die bislang katholische Rheidter-Werth-Grundschule. Ein entsprechender Antrag der Elternpflegschaft, sie in eine Gemeinschaftsgrundschule umzuwandeln, hat inzwischen die erforderliche Unterstützung von mindestens zehn Prozent aller Eltern erhalten, deren Kinder zum Stichtag 10. Januar die Rheidter-Werth-Grundschule besucht haben.

Dabei haben Eltern immer nur eine gemeinsame Stimme. Der Antrag liegt nach Angaben der Stadtverwaltung inzwischen bei der Bezirksregierung Köln. Sollte die Aufsichtsbehörde befinden, dass der Antrag rechtlich zulässig ist, folgt voraussichtlich noch vor Ostern eine formelle Abstimmung unter allen Eltern der bislang katholischen Grundschule. Votieren dabei mehr als 50 Prozent der Eltern für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule, muss die Stadt diesem Wunsch folgen.

Votum der Grundschule Niederkassel-Ort war bereits erfolgreich

Der Stadtrat muss dazu einen Beschluss fassen, der dann wiederum von der Bezirksregierung Köln als obere Schulaufsicht genehmigt werden muss. Entscheidend ist beim Elternvotum nach dem nordrhein-westfälischen Schulgesetz allerdings nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sondern die Mehrheit aller stimmberechtigten Eltern. Der Vorstoß der Rheidter Eltern ist der inzwischen dritte Versuch einer Schulumwandlung.

Viel Kritik

Eltern der Laurentiusschule Niederkassel lehnen kirchlichen Träger ab

Von

Peter Freitag

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Der erste Versuch im Jahr 2016 von Eltern der katholischen Grundschule Mondorf war gescheitert, weil er bei der Abstimmung der Eltern das gesetzlich geforderte Quorum verfehlte. Erfolgreicher waren im vergangenen Jahr die Eltern an der damals noch katholischen Grundschule Niederkassel-Ort. Dort stimmten im März 2022 nur 18 Eltern gegen die Umwandlung, 224 Eltern waren für das Ende der Bekenntnis-Grundschule.

Die Rheidter Eltern werden ihre Stimme nach Angaben des Beigeordneten Carsten Walbröhl per Briefwahl abgeben können. Bei der Abstimmung in Niederkassel-Ort hatte sich Walbröhl seinerzeit anfangs noch vehement gegen eine Briefwahl ausgesprochen. Jetzt kommt die Abstimmung per Post der Stadtverwaltung sogar gelegen: Eine Abstimmung in Präsenz sei angesichts der knappen Personaldecke mit einem zu großen Aufwand verbunden, sagte der Beigeordnete in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses.