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Krisenstab im Rhein-Sieg-KreisDiese Menschen kämpfen gegen den Corona-Ernstfall

Lesezeit 6 Minuten
Krisenstab RS

Die Mitglieder des Krisenstabs tagen mit Sicherheitsabstand zur Krise.

  1. Seit Monaten beschäftigt die Menschen auf der ganzen Welt das Coronavirus.
  2. Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es zur Bewältigung des Ernstfalls einen Krisenstab.
  3. Vom Chef über den Mediziner bis zur Pressesprecherin – Wir stellen die Mänenr und Frau vor, die gegen das Virus kämpfen.

Rhein-Sieg-Kreis – Von der Pressesprecherin und dem Chef, vom Hygienefachmann bis zum Mediziner und der Stimme der Corona-Hotline. Viele Menschen, natürlich viele mehr noch als wir hier vorstellen, sind am Kampf gegen das Virus beteiligt. Wir stellen die Menschen des Krisenstabs in Rhein-Sieg vor.

Der Chef

Sebastian Schuster, Landrat: „Als Landrat bin ich Leiter des Krisenstabes und dafür verantwortlich, dass bei den Sitzungen die umfangreiche To-do-Liste abgearbeitet wird. Wir müssen schauen, hinter welchen Punkt wir einen Haken machen können, wo nachgearbeitet werden muss und wer für seine Aufgabe noch Unterstützung braucht. Ich muss dafür geradestehen, dass das Bestmögliche getan wird, und hole mir dazu natürlich die fachliche Unterstützung aus den Fachabteilungen des Kreishauses, aber auch von anderen Organisationen. So sind zum Beispiel Personalrat, Polizei, Katastrophenschutz und der Verbindungsoffizier der Bundeswehr mit eingebunden.

Landrat Sebastian Schuster leitet den Krisenstab.

Einmal pro Woche konferiere ich im Rahmen von Telefonkonferenzen mit der Bezirksregierung und meinen 31 Kollegen der anderen Landkreise. Auch mit Heimatministerin Ina Scharrenberg konferieren wir regelmäßig. Da bringen wir unsere Fragen aus dem Rhein-Sieg-Kreis ein und bekommen, wenn es gut läuft, manchmal sogar Antworten. Regelmäßig tausche ich mich außerdem mit den 19 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus. Wir koordinieren unser Vorgehen. Auch mit den Fraktionschefs des Kreistages spreche ich mich ab. Auf diese Weise versuchen wir, die vielen Einzelbaustellen zusammenzubringen.“

Der Feuerwehrmann

Dirk Engstenberg, Leiter der Einsatzleitung und Kreisbrandmeister: „Zu Beginn der Pandemie habe ich als Corona-Koordinator der Kreisverwaltung mitgeholfen, die Strukturen des Krisenmanagements aufzubauen. Seit dem 25. März bin ich im Krisenstab als Leiter der Einsatzleitung tätig.

Deren Aufgabe ist es, im Bedarfsfall die Einsätze der Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser, DLRG, Technisches Hilfswerk sowie der Bundeswehr zu koordinieren. Ich bereite unter anderem vor, wie und wo zusätzliche Betreuungseinrichtungen geschaffen werden müssen, wenn dies nötig wird. Außerdem kümmere ich mich um die Logistik und bin zuständig für die Verteilung von Schutzausrüstungen.“

Die Stimme an der Hotline

Sabrina Müller, Bürgertelefon: „Ich arbeite mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus der Kreisverwaltung derzeit am Bürgertelefon.

Am Bürgertelefon beantwortet Sabrina Müller viele Fragen.

Dort erfasse und beantworte ich zahlreiche Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die vor allem allgemeine Fragen zum Coronavirus haben. Zu Ostern kamen zum Beispiel Fragen wie: Darf ich meine Großeltern besuchen? Kann ich Freunde und Verwandte einladen? Bei vielen Fragen können wir auf unsere Internetseite verweisen, auf der es viele Informationen rund um das Coronavirus gibt.“

www.rhein-sieg-kreis.de/corona

Der Chefkoordinator

Peter Kern, Leiter der Koordinationsgruppe des Krisenstabes, Feuerwehr Troisdorf: „Die Koordinationsgruppe ist die Geschäftsstelle des Krisenstabes. Bei uns laufen alle relevanten Informationen zusammen, die die Bundesregierung, das Land und die Bezirksregierung Köln zur Corona-Pandemie verbreiten. Wir sichten diese Meldungen und leiten sie an die Städte und Gemeinden und ihre Ordnungsämter weiter, für die wir auch jederzeit Ansprechpartner sind. Außerdem organisieren wir für den Krisenstab unter anderem die Raumbeschaffung und die Personalplanung.“

Die Pressesprecherin

Rita Lorenz, Beauftragte für Bevölkerungsinformation und Medienarbeit, Pressesprecherin: „Ich nehme an allen Sitzungen des Krisenstabes, aber auch an den Telefonkonferenzen des Landrats mit der Bezirksregierung, mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Kreisgebiet sowie mit der Landesregierung teil, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Darüber hinaus leite ich die tägliche Pressekonferenz der Kreisverwaltung, die inzwischen nur noch in Form einer Telefonkonferenz stattfindet. Ich stelle die Informationen zur Corona-Krise zusammen, die der Kreis in Form von Pressemitteilungen verbreitet, aber auch auf seiner Homepage sowie über Facebook und Instagram.

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Außerdem sorge ich dafür, dass die Kollegen am Bürgertelefon, die eigentlich aus anderen Bereichen des Kreises kommen und fachfremd sind, jederzeit mit den aktuellen Informationen versorgt sind und Anrufern fundiert Rede und Antwort stehen können.“

Die Ermittlerin

Nada Baddour, Koordinatorin des Erfassungs- und des Ermittlungsteams, Leiterin des Zahnärztlicher Dienstes beim Rhein-Sieg-Kreis: „Das Erfassungsteam des Kreisgesundheitsamtes erfasst alle eingehenden Daten der Personen, die wegen Covid-19 beim Rhein-Sieg-Kreis gemeldet beziehungsweise ermittelt werden.

Nada Baddour

Das Ermittlungsteam ermittelt die Daten der Kontaktpersonen der Kategorie 1 einer positiv auf Covid-19 getesteten Person, aber auch die der Verdachtspersonen, die von den niedergelassenen Ärzten beim Rhein-Sieg-Kreis gemeldet werden.“

Der Hygienefachmann

Christian Diepenseifen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdiensts: „Zu meinen Aufgaben gehört die enge Verzahnung von Hausärztlichem Notdienst und den Krankenhäusern. Wir arbeiten vorausschauend, ohne zu wissen, wie und ob es schlimm kommen wird. Außerdem entwickele ich besondere Hygienemaßnahmen angesichts der hochinfektiösen Krankheit und informiere über Standards für das Rettungsdienstpersonal.

Dazu gehört das Weitergeben der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, ebenso die Beantwortung von Anfragen von Mitarbeitern des Rettungsdienstes, etwa wie sie sich bei einem Verdachtsfall schützen sollen oder ob der Rettungswagen nach dem Transport eines positiv getesteten Patienten außer Dienst gestellt werden muss. Das passiert auch mitten in der Nacht. Das Schutzmaterial ist ein weiteres wichtiges Thema, wir haben derzeit keine Mangelsituation. Hier hat der Rhein-Sieg-Kreis vorgesorgt.“

Der Mediziner

Dr. Rainer Meilicke, Leiter des Kreisgesundheitsamtes: „Als Leiter des Gesundheitsamtes laufen bei mir die Fäden zusammen, ich stehe stets in einem engen Austausch mit den Kliniken, der Kassenärztlichen Vereinigung und allen anderen relevanten Akteuren.

Dr. Rainer Meilicke ist Leiter des Kreisgesundheitsamtes.

Das ist wichtig, damit wir gemeinsam die Infrastruktur schaffen können, um die Krise bestmöglich zu bewältigen. Ein Schritt war zum Beispiel die schnelle Installation der Abstrichzentren im Kreisgebiet. Das vorrangige Ziel ist es, die Infektionsketten zu unterbrechen und die Fallzahlen schnell wieder sinken zu lassen. Daran arbeiten wir gemeinsam unermüdlich und mit größter Anstrengung. Das geht nur mit einem starken Team – und das haben wir im Rhein-Sieg-Kreis.“

Der Logistiker

Rainer Dahm, Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz: „Während die Einsatzleitung des Krisenstabes gewissermaßen an der Front arbeitet, arbeiten meine Mitarbeiter und ich im Hintergrund. Alle Mitarbeiter sind inzwischen aus dem Tagesgeschäft heraus und beschäftigen sich nur mit der Corona-Pandemie. Wir haben dazu im Kreishaus ein Großraumbüro bezogen. Normalerweise umfasst das Amt 65 Kolleginnen und Kollegen inklusive der Leitstelle, jetzt haben wir Verstärkung von etwa einem Dutzend Mitarbeitern bekommen. Sie beschäftigen sich auch mit der Beschaffung von Schutzausrüstungen und mit der Verteilung dieses Materials.“

Die Innenministerin

Svenja Udelhoven, Stellvertreterin des Landrates: „Ich bin so etwas wie die Innenministerin im Siegburger Kreishaus, zuständig auch für die Koordination der Fachämter. Was hier im Hintergrund geleistet wird, ist nicht zu unterschätzen. Das Thema betrifft alle Bereiche unseres Hauses. Zudem ist es wichtig, dass wir das, was wir tun und was getan werden muss, auf allen Ebenen offen kommunizieren, gegenüber dem Land, den Kommunen, aber auch gegenüber den Bürgern. Da sind wir froh über die Zusammenarbeit mit der Presse. Bürgerinnen und Bürger müssen ganz klar informiert werden. Was im Moment geschieht, können wir nur gemeinschaftlich stemmen, auch in der Kreisverwaltung. Und wenn ich das angesichts der Situation mal so sagen darf: Die gute Zusammenarbeit macht auch Freude.“