AboAbonnieren

BundestagswahlWarum Menschen im Rhein-Sieg-Kreis am Sonntag ihr Kreuzchen machen

Lesezeit 7 Minuten
Menschen mit Flaggen und Schildern auf einer Demonstration in Troisdorf.

In den Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl gab es viele Demonstrationen gegen rechte Hetze und für die Demokratie - so wie hier in Troisdorf.

Bekannte Persönlichkeiten aus dem Rhein-Sieg-Kreis sagen, warum es für sie wichtig ist, dass am Sonntag jede und jeder zur Wahl geht.

Wenn am Sonntag, 23. Februar, der Deutsche Bundestag gewählt wird, entscheidet sich, welche Parteien in den kommenden Jahren – meistens vier, zuweilen weniger – über die Politik des Landes entscheiden.

Wir haben Menschen aus dem Rhein-Sieg-Kreis gefragt, warum die Teilnahme an der Wahl für sie so wichtig ist – vielleicht so wichtig wie lange nicht mehr.

Das ist der Moment, sich gegen Populismus, Faschismus und Menschenfeindlichkeit zu stellen

Paulina Löffelholz, Inhaberin der Buchhandlung Löffelholz

Paulina Löffelholz, Inhaberin der Buchhandlung Löffelholz

Jede Stimme zählt. Jede nicht abgegebene Stimme zählt auch. Und zwar für die Partei, die keinesfalls in der Regierung sein darf. Jetzt ist der Moment, in dem man die Möglichkeit hat, unsere gemeinsame Zukunft zu beeinflussen. Jetzt ist der Moment, sich gegen Populismus, Faschismus und Menschenfeindlichkeit zu stellen. Jetzt ist der Moment, sich für echte Demokratie, Menschlichkeit, Gleichberechtigung und Klimaschutz und einzusetzen. Nie wieder ist jetzt!

Paulina Löffelholz, Leiterin der Buchhandlung Löffelholz in Neunkirchen-Seelscheid

Die Berechtigung wählen zu dürfen, bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen

Sibylle Friedhofen, Kinderschutzbund Sankt Augustin

Sibylle Friedhofen, Kinderschutzbund Sankt Augustin

„Die Berechtigung, wählen zu dürfen, bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen, also mitzuwirken. Es ist ein großes Privileg für uns alle, zu partzipieren an der Gestaltung unseres Landes. Dies bedeutet aber auch, in der Diskussion zu bleiben, miteinander zu sprechen und an für alle tragbaren Lösungen mitzuarbeiten, was keine leichte Aufgabe ist.“

Sibylle Friedhofen, Kinderschutzbund Sankt Augustin

Freie demokratische Wahlen sind ein Privileg

Anna Seidel, Sozialpädagogin, organisiert 5vor12 in Hennef

Anna Seidel, Sozialpädagogin, organisiert 5vor12 in Hennef

Freie demokratische Wahlen sind ein Privileg, das es zu verteidigen und nutzen gilt. Wir als Erwachsene müssen unsere Wahl auch mit Blick auf nachfolgende Generationen treffen. Unsere Wahl entscheidet über die Zukunft unserer Kinder!

Anna Seidel, Organisatorin der Initiaative„ 5 vor 12 - Laut für Demokratie“ in Hennef

Wählen ist die Chance, mitzubestimmen, wie unsere Zukunft aussieht

Mehmet Ücök, Siegburger Kultur- und Bildungsforum

Mehmet Ücök, Siegburger Kultur- und Bildungsforum

Wählen bedeutet, die eigene Stimme nicht ungehört verhallen zu lassen. Es ist die Chance, mitzubestimmen, wie unsere Zukunft aussieht - für uns, unsere Familien und kommende Generationen. Jede Stimme zählt, jede Wahl zeigt, dass wir nicht gleichgültig sind. Wer nicht wählt, überlässt anderen die Entscheidung über sein Leben. Demokratie lebt von unserer Beteiligung!

Mehmet Ücök, Kunst- und Bildungsforum Bonn-Rhein-Sieg (Kubifo) in Siegburg

Demokratie lebt von der Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger

Marion Halfmann ist Präsidentin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Marion Halfmann ist Präsidentin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

„Ich gehe zur Wahl, weil unsere Demokratie von der Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger lebt. Wahlen sind eine Chance, die politische Zukunft unseres Landes mitzugestalten – für eine starke und lebendige Gesellschaft.“

Dr. Marion Halfmann, Präsidentin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin

Im Bundestag gibt es die Möglichkeit, auch auf das Größere Einfluss zu nehmen

Paul Hüsson, Leiter der Eitorfer Tafel

Paul Hüsson, Leiter der Eitorfer Tafel

Mit dem Engagement vor Ort kann ich im Kleinen etwas bewirken, mit der Wahl zum Bundestag habe ich die Möglichkeit, auch auf das Größere Einfluss zu nehmen, denn hier werden die Rahmenbedingungen gesetzt. Oxfam Deutschland, gab jetzt bekannt, dass die Zahl der Milliardäre in Deutschland wieder gestiegen ist. Dass Reiche immer reicher werden, ist kein Naturgesetz, das ist politisch so gewollt. Genauso, dass die Armut in Deutschland, zurzeit sind das 14 Millionen Menschen, immer größer wird, ist politisch gewollt. Um den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft mache ich mir große Sorgen, mit all den negativen Konsequenzen.

Paul Hüsson, Leiter der Tafel in Eitorf.

Mit jeder Stimme können wir unsere Demokratie stärken

Eine Frau steht in einem Raum, an der Wand ein gezeichnetes Porträt

Tatjana la Valette steht im Schloss Auel vor einem Porträt ihres Vaters.

Ich finde es wichtig zu wählen, weil jede Stimme zählt! Weil wir mit jeder Stimme unsere Demokratie stärken und den drohenden Populismus schwächen können.

Tatjana la Valette, Schlossherrin und Hotelbesitzerin aus Lohmar

Der 23. Februar ist für mich ein demokratischer Pflichttermin

Für Kabarettist Christoph Brüske ist die Wahl ein demokratischer Pflichttermin.

Für Kabarettist Christoph Brüske ist die Wahl ein demokratischer Pflichttermin.

Der 23. Februar ist für mich ein demokratischer Pflichttermin, und ich danke den vielen Wahlhelferinnen und -helfern, die dafür ihren Sonntag opfern. Wenn die letzten Wochen für eines gut waren, dann ist es die Tatsache, dass es die Konturen der Parteien geschärft hat. Schauen Sie in die Wahlprogramme, besprechen Sie sich im Freundeskreis oder machen Sie den Wahl-O-Mat: Es wird bestimmt etwas für Sie dabei sein. Und wenn Sie das alles nicht überzeugt, nehmen Sie unsere Demokratie zumindest sportlich. Schauen Sie: Ich bin Fan des 1. FC Köln. Glauben Sie, ich fahre immer wieder ins Stadion, weil dort der objektiv beste Sport geboten wird? Das wäre ein Traum. Ich fahre dahin, weil Fußball aus meiner Sicht immer noch besser ist als Völkerball oder Windhundrennen.

Christoph Brüske, Kabarettist aus Niederkassel

Jeder soll sein Wahlrecht nutzen, damit man bei der Zukunft unseres Landes mitbestimmen kann

Steffi Büttgen ist stellvertretende Vorsitzende des DGB Bonn/Rhein-Sieg

Steffi Büttgen ist stellvertretende Vorsitzende des DGB Bonn/Rhein-Sieg

Jeder soll sein Wahlrecht nutzen, damit man bei der Zukunft unseres Landes mitbestimmen kann. Unsere Gesellschaft droht von Hass und Spaltung auseinandergerissen zu werden. Als Gewerkschafterin verteidige ich das, was unsere Gesellschaft ausmacht: eine demokratische, bunte und vielfältige Gesellschaft. Unsere Arbeitnehmerrechte werden laufend angegriffen. Hier muss die Bundesregierung handelt, damit die Wirtschaft wieder wächst, die soziale Absicherung und gute Arbeit garantiert ist.

Steffi Büttgen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bonn/Rhein-Sieg in Siegburg

Demokratie ist nur so stark wie die Unterstützung, die sie durch die Bürger erfährt

Andreas Wabnik, Leiter des Siegburger Kulturcafés.

Andreas Wabnik, Leiter des Siegburger Kulturcafés.

Ich gehe wählen, denn Wahlen sind ein Privileg. In vielen anderen Ländern können die Bürger überhaupt nicht mitentscheiden, wer ihr Land regiert. Die Demokratie ist dabei nur so stark wie die Unterstützung, die sie durch die Bürger erfährt. Es kann niemandes Ziel sein, dass Entscheidungen in unserem Land ausschließlich durch Geld, Macht und Einfluss getroffen werden! Demokratische Entscheidungsprozesse mögen anstrengend sein, aber ohne die Demokratie bleibt auch unsere Freiheit auf der Strecke. Machen darum auch Sie Ihre Kreuze! Für die Demokratie und vor allem für Sie selbst.

Andreas Wabnik, Leiter des Kulturcafés in Siegburg

Demokratie stärken und dem Populismus keine Chance geben

Sportdirektor Oliver Bonato vom Fußball-Mittelrheinligisten Siegburger SV 04.

Sportdirektor Oliver Bonato vom Fußball-Mittelrheinligisten Siegburger SV 04.

Ich gehe wählen, weil ich dem Populismus keine Chance geben will und unsere Demokratie stärke. Also, ich beziehungsweise alle, die ich kenne und in der Schule aufgepasst haben, gehen wählen, auch gegen Rechts. Meiner Meinung nach ist es schon fast 12 Uhr, und ich kann es einfach nicht nachvollziehen, dass Menschen nur aus Protest Rechts wählen.

Oliver Bonato, Sportdirektor beim Fußball-Mittelrheinligisten Siegburger SV 04

Das Grundgesetz und die Demokratie sind in Gefahr

Ausstellung "Premiere II" bei Carmen Vetere in der Galerie Incontro in Eitorf

Carmen Vetere, Inhaberin der Galerie Incontro in Eitorf

Demokratie ist wichtig, wir müssen sie schützen – und jetzt ist leider der Zeitpunkt gekommen. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass die Zeiten so gefährlich sind wie jetzt. Mich wühlt das so auf, dass ich dem etwas entgegensetzen wollte. Deswegen habe ich eine Kunstaktion gestartet und ein fünf Meter breites Banner über der Galerie aufgehängt, das die Artikel 1 und 3 abbildet. Denn die sind in Gefahr. Wenn sich alle an das Grundgesetz halten, können wir in Deutschland gut zusammen leben…. Es geht am Sonntag gar nicht so sehr um Parteipolitik, sondern darum, die Demokratie zu schützen.

Carmen Vetere, Inhaberin der Galerie „Incontro“ in Eitorf

Wichtiger Schritt, die Zukunft junger Menschen aktiv mitzugestalten

Nina Pütz Spielerin und Trainerin des SV Menden

Nina Pütz Spielerin und Trainerin des SV Menden

Wählen zu gehen ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunft junger Menschen aktiv mitzugestalten und sicherzustellen, dass ihre Anliegen in der Politik Beachtung finden. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, haben einen direkten Einfluss auf die Gesellschaft von morgen, weshalb es wichtig ist, dass wir den Themen, die uns am Herzen liegen, die nötige Aufmerksamkeit schenken. Als Trainerin zeige ich den Kindern jeden Tag, wie wichtig es ist, für die eigene Meinung einzutreten – also mach auch du mit und setze ein Zeichen!

Nina Pütz, Spielerin beim Frauen-Fußball-Mittelrheinligisten SV Menden und Trainerin im Verein in Sankt Augustin

Wir alle können unsere Stimmen erheben und unsere Zukunft mitgestalten

Hanno Arens ist Prinz Hanno I. im Dreigestirn von Niederkassel-Rheidt

Hanno Arens ist Prinz Hanno I. im Dreigestirn von Niederkassel-Rheidt

Als Prinz im Dreigestirn in Rheidt weiß ich, wie wichtig es ist, gemeinsam etwas zu bewegen. Und das fängt schon an der Wahlurne an. Am Sonntag haben wir alle die Chance, unsere Stimmen zu erheben und unsere Zukunft mitzugestalten. Also geht wählen – für unser Dorf, unsere Region, unser Land und für eine bunte und starke Demokratie.

Hanno Arens, Prinz im Dreigestirn von Niederkassel-Rheidt

Durch die Stimme die Demokratie und nicht die Extreme stärken

Sascha Hendrich Bächer Leiter der Sportschule Hennef

Sascha Hendrich-Bächer, Leiter der Sportschule Hennef

Ich gehe wählen, um ein mir gegebenes Grundrecht auszuüben. Für dieses Recht musste ich nichts tun, also sehe ich es als Pflicht an, durch meine Stimme die Demokratie und nicht etwa Extreme zu stärken. Und über „die da oben“ zu diskutieren und sie auch zu kritisieren ist aus meiner Sicht auch nur dann legitim, wenn man vorher an der Wahlurne gewesen ist. Seien wir froh und dankbar, dass wir in einem Land leben, in dem wir frei wählen können und machen wir Gebrauch davon! Auch wenn ich mich am Wahlwochenende im Ausland befinde, war ich natürlich schon längst im Vorfeld wählen.

Sascha Hendrich-Bächer, Leiter der Sportschule Hennef