Der Fußball-Bezirksligist 1. FC Niederkassel rüstet sich für den Aufstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Bülent Basar ist derzeit der ärgste Verfolger des FC Friesdorf. Nur drei Punkte trennen das Team nach der Hinrunde vom Tabellenführer. Grund genug für die Verantwortlichen, den ohnehin schon starken Kader für die Anfang März beginnende Rückrunde weiter aufzuwerten.

Dabei waren die Niederkasseler auch zum Handeln gezwungen, denn mit Mittelfeld-Ass Deniz Durmus wechselte ein Leistungsträger zum oberbergischen Bezirksligisten SV Schönenbach (Staffel 1). „Da konnten wir finanziell schlichtweg nicht mithalten“, bringt es Marc Pfister auf den Punkt. Der Vereinsvorsitzende spricht von „horrenden Summen, die Schönenbach für Bezirksliga-Verhältnisse zahlt. Zusätzlich setzt man einen Fahr- beziehungsweise Abholdienst für jene Spieler ein, die weiter weg vom Trainingsplatz wohnen.“

Niederkassel verpflichtet „Riesentalent“ aus Flerzheim

Durmus hatte seine (zum damaligen Zeitpunkt noch als Reserve geführte) Mannschaft in der Saison 2022/23 mit sechs Toren und 18 Assists zum Aufstieg in die Bezirksliga geführt, kam in der zurückliegenden Hinrunde aber „nur“ zu acht Liga-Einsätzen. Der Grund war eine Rote Karte im Kreispokal gegen den VfR Hangelar (2:0).

Bei der Suche nach Ersatz sind die Verantwortlichen beim Bonner A-Ligisten FC Flerzheim fündig geworden. Von dort kommt nämlich Amin Haj-Yahya (21). Das Mittelfeld-Ass verbuchte in der Hinrunde ebenso viele Tore wie Einsätze, nämlich neun. Pfister bezeichnet den Zugang als „Riesentalent. Er wird uns ganz sicher viel Freude bereiten.“ Der bei Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen (19 Einsätze in der U-17-Bundesliga) ausgebildete Offensiv-Allrounder bestritt für den FC Monheim auch schon sechs Oberliga-Partien.

Sein Kumpel Selim Caliskanoglu (21) kommt ebenfalls vom FC Flerzheim, allerdings für die Defensive. Auch die Abteilung Attacke erhält Verstärkung: Mit Omed Saeed vom Ligarivalen FC Hertha Rheidt (siehe Infokasten) hat man laut Pfister einen „Hochkaräter“ auf der Mittelstürmer-Position verpflichtet. Der 33-Jährige trug bereits 2022/23 das Niederkasseler Trikot, allerdings nicht das des Aufstiegsteams: Für die damalige erste Mannschaft um Coach Sven Rasch verbuchte er in 17 Bezirksliga-Duellen 26 Tore und neun Assists, ehe Unstimmigkeiten zur Trennung führten. Bereits in der Spielzeit 2021/22 hatte Saeed in Diensten des Bonner A-Ligisten SF Ippendorf mit 38 Toren und 15 Assists (29 Einsätze) für Aufsehen gesorgt.

Auch nach seinem Abschied aus Niederkassel stellte der Routinier seinen Torriecher unter Beweis, indem er für den SV Ennert (Kreisliga A) in 24 Partien 22 Treffer und sechs Vorlagen sammelte. In Rheidt kam er in der Hinrunde auf eine verhältnismäßig überschaubare Quote (drei Tore, drei Assists). „Mit Omed konnten wir unsere ohnehin schon torgefährliche Offensive weiter verstärken“, so Pfister. Nicht nur angesichts der übrigen Goalgetter um Fabien Dick (13 Tore), David Kuzmanovic (9), Co-Trainer Fatih Tuysuz (9) und Ex-Profi Taner Yalcin (5) betont der Vereinschef: „Natürlich wollen wir Friesdorf unbedingt noch abfangen. Der Aufstieg ist unser Ziel – alles andere wäre gelogen.“

Darüber hinaus verpflichtete Niederkassel mit Leon Mutavdzic (21/Siegburg 04 II) ein Torwarttalent als Back-up für die Nummer eins Lennox Friedrich. Mit Leonid Saliuki und Safak Temel wechselten zwei Ergänzungsspieler zum Ligarivalen SV Niederbachem. Wohin es Mittelfeldakteur Yassine El Bighouti Morabiti (7 Einsätze) zieht, ist indes unbekannt. „Die Jungs wollen versuchen, woanders mehr Einsatzzeit zu bekommen. Dabei wollten wir ihnen keine Steine in den Weg legen“, so Pfister. „Unter dem Strich sind wir bereit für den Aufstiegskampf.“

Schock in der Nachspielzeit

Niederkassel verspielt Führung und Herbstmeisterschaft

Von

Frank Melz

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Hertha Rheidt holt Beckly Gwe Fotem

Der FC Rheidt hat auf den Abgang von Omed Saeed (33/1. FC Niederkassel) reagiert und Beckly Gwe Fotem (25) verpflichtet. Der Angreifer kam in dieser Saison zehn Mal für den FV Endenich zum Einsatz (ein Tor). Insgesamt hat der Kameruner 37 Mittelrheinliga-Partien (sieben Treffer) absolviert. Saeed hatte die Erwartungen angesichts „nur“ dreier Hinrunden-Tore nicht erfüllen können.