Drei Spiele, vier Tore, ein Assist: Oshomah Ichue vom FC Hennef will seinen Lauf fortsetzen. Siegburg 04 tritt beim kriselnden Bonner SC an.
MittelrheinligaOshomah Ichue ist der Mann der Stunde beim FC Hennef
Fatih Özyurt ist klarer Befürworter eines klaren Mittelstürmers. Seit jeher wohlgemerkt. Egal ob in Uckerath (Markus Wosch und Thomas Schneider) oder Siegburg (Julian Fälber): Der Fußball-Trainer bevorzugte stets eine „echte Neun“. Auch als Fan der deutschen Nationalmannschaft ist er wenig überraschend „eindeutig Team Niclas Füllkrug“.
Beim Mittelrheinligisten FC Hennef 05 hat der 43-Jährige mittlerweile ebenfalls einen geeigneten Kandidaten fürs Angriffszentrum gefunden, nämlich Oshomah Ichue (19). Seinen beiden Joker-Toren in Hürth (5:1) ließ der Youngster bei seinem Startelf-Debüt gegen Porz (4:1) einen Treffer und einen Assist folgen, ehe er im Duell bei Fortuna Köln II (1:2) die Führung erzielte. „Osho hat einen Lauf und eigentlich spricht nichts gegen einen dritten Einsatz von Beginn an“, sagt Özyurt im Hinblick auf die Partie gegen den VfL Vichttal (So., 15 Uhr).
Zu Beginn der Saison hatte der Coach mit Ole Lichter eine „falsche Neun“ aufgeboten: „Er war quasi überall auf dem Feld zu finden und hat das als hängende Spitze überragend gemacht. Aber auch Ole profitiert jetzt von einem Stoßstürmer, der Gegenspieler im Zentrum bindet und so Freiräume schafft.“
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Benny Boboy fehlt dem FC Hennef
Wuchtig, schnell und abschlussstark – so beschreibt Özyurt den Mann der Stunde beim FCH. Es klingt wie eine Warnung an die Konkurrenz, wenn er sagt: „Osho hat noch ganz viel Luft nach oben. Trotz seiner starken Physis kann er die Bälle noch besser festmachen und auch sein Kopfballspiel ist ausbaufähig.“
Trotzdem hat Ichue erstaunlich schnell Fuß gefasst im Senioren-Fußball. Zumal der Zugang vom U-19-Bundesligisten Viktoria Köln wegen eines Kreuzbandrisses quasi die komplette Vorsaison verpasst hatte. Benny Boboy (18) ist bereits von Tag eins an nicht wegzudenken aus dem Hennefer Spiel, doch am Sonntag muss Özyurt erstmals ohne seinen Sechser auskommen (5. Gelbe Karte). Dafür könnte Aron Andreasson nach überstandenem Muskelbündelriss sein Saisondebüt feiern.
Auch ohne den Regionalliga-erfahrenen Abwehrspieler holte der FCH bereits zehn Punkte. „Eigentlich müssten es sogar sechs mehr sein“, sagt Özyurt angesichts der unglücklichen 1:2-Niederlagen gegen Teveren und bei Fortuna Köln II. „Andererseits: Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach acht Spieltagen vor Siegburg und Bonn (jeweils ein Spiel weniger, Anm. d. Red.) stehen, hätte ich ihn für verrückt erklärt.“
Letztere beiden Teams treffen am Sonntag (15 Uhr) im Sportpark Nord aufeinander. Es ist das Duell der vielen Wiedersehen: Während die Ex-Siegburger Massaman Keita, Markus Wipperfürth und Hendrik Strobl im Bonner Aufgebot stehen, kehren mit Michael Ojesanmi, Alexander-Tackie Sai, Ishak Adahchur, Ismael Maloko, Noah Tomson und Joran Sobiech gleich sechs potenzielle Startelf-Kandidaten an die alte Wirkungsstätte zurück.
Krise des Bonner SC spitzt sich zu
Die 04er reisen mit Rückenwind an, schließlich konnten sie ihre Sieglos-Serie im Kreispokal-Endspiel (4:0 gegen Mondorf) beenden. Die Krise des BSC spitzte sich unter der Woche indes weiter zu: Der vermeintliche Aufstiegsfavorit verlor das Cup-Finale gegen den Ligarivalen FV Endenich (1:2).
SSV-Trainer Alexander Otto warnt allerdings: „Angeschlagene Boxer sind bekanntlich die gefährlichsten.“ In erster Linie freue man sich auf einen „großen Gegner und ein großes Stadion. Der BSC ist und bleibt der Favorit.“ Ein Favorit, der dieser Rolle bislang allerdings erst selten gerecht wurde.