Trainer Ali Meybodi vom FV Endenich spricht vor dem Kellerduell über zu viele Platzverweise, die Gegentorflut, seine „Siegburger Bande“ und den Gegner Hennef.
FC Hennef gegen FV Endenich„Es ist Druck auf dem Kessel“

Voller Einsatz an der Seitenlinie: Ali Meybodi vom FV Endenich fiebert dem Kellerduell beim FC Hennef entgegen.
Copyright: Sascha Engst
Die einen sprechen von einem Sechs-Punkte-Spiel, die anderen von der letzten Ausfahrt. Fakt ist: Das Fußball-Mittelrheinliga-Duell zwischen dem FC Hennef 05 und FV Endenich ist richtungweisend. Während die Heimelf den (auf dem ersten Abstiegsplatz stehenden) Tabellennachbarn bis auf acht Punkte distanzieren will, würde der FVE mit einem Auswärtssieg bis auf zwei Zähler ans rettende Ufer heranrücken. Gästetrainer Ali Meybodi (49) spricht vor der Partie über…
… die Bedeutung des Spiels: „Es ist Druck auf dem Kessel. Das ist Fakt und auch nicht wegzudiskutieren, gerade nach unserer mageren Ausbeute aus den letzten beiden Kellerduellen gegen Schafhausen (1:1, Anm. d. Red.) und in Porz (0:2, Anm. d. Red.). Ich werde die Tabelle aber auch nicht permanent thematisieren, denn meine Jungs können sie selbst lesen. Wenn ich jetzt noch jemanden wachrütteln müsste, wäre es ohnehin schon zu spät.“
… die vielen Platzverweise: „Sechs Platzverweise sind natürlich viel zu viel. Damit würden wir auch in der Fairnesstabelle ziemlich tief im Schlamassel stecken. Zum Rückrundenauftakt gegen Frechen (1:2, Anm. d. Red.) hat Emirhan Özen Mitte der zweiten Halbzeit ebenso Rot wegen groben Foulspiels gesehen wie zuletzt Mike Hessel gegen Schafhausen. Beide Partien hätten wir zu elft wohl eher gewonnen. In diesen Szenen waren wir einfach zu gierig, zu ungestüm.“
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… die Gegentorflut: „Keine Frage: 53 Gegentore in 18 Spielen sind eine Katastrophen-Statistik. Wenn man zehn Buden mehr kassiert als das Schlusslicht (VfL Vichttal, Anm. d. Red.), spricht das für sich. In der Hinrunde sind wir nach dem ersten Gegentor oft auseinandergefallen, aber mittlerweile sind wir deutlich resilienter. Auch dank unserer Winterzugänge, die nicht gleich beim ersten Windstoß umfallen.“
… seine „Siegburger Bande“: „Mit Abwehr-Allrounder Burak Koyuncu haben wir seit der Rückrunde einen echten Krieger auf dem Platz. Auch Manuel Kabambi kam im Winter ja vom SSV 04; er bringt viel Wucht mit und hat sein jüngstes Startelf-Debüt (nach überstandener Knieblessur, Anm. d. Red.) prompt mit einem Tor gekrönt. Keita Kinoshita und Tariq Suleiman sind ja schon seit Saisonbeginn an Bord und extrem wertvoll für uns. Letzterer ist dank seiner spielerischen Klasse unser Ruhepol, während Keita einfach Keita ist: Er würde es mit einem Löwen aufnehmen – und vermutlich als Sieger hervorgehen.“

Einer von insgesamt vier Ex-Siegburgern im Kader des FV Endenich: Keita Kinoshita (links).
Copyright: Quentin Bröhl
… den Gegner: „Im Hinspiel (3:1, Anm. d. Red.) war die Welt aus unserer Sicht noch in Ordnung. Aber die Partie hätte beim Stande von 1:1 auch kippen können. Die Hennefer haben uns alles abverlangt – und das werden sie auch am Sonntag tun. Erst recht mit ihren starken Winterzugängen, wobei wir in erster Linie Nils Teixeira kontrollieren müssen. Insgesamt verfügt der Gegner über einen spannenden Mix aus flinken Spielern wie Kai Schusters und routinierten Jungs wie eben Nils. Meine Bilanz in Hennef sieht zwar ziemlich bescheiden aus, aber trotzdem sage ich: Es ist ein 50:50-Spiel.“
… seine Erfahrungen im Abstiegskampf: „Auch wenn ich als Trainer schon mit vier Vereinen (SG Worringen, CfR Buschbell, Hilal Maroc Bergheim, FC Pesch, Anm. d. Red.) aufgestiegen bin, kenne ich mich leider auch im Tabellenkeller bestens aus. Ich würde mich durchaus als Abstiegskampf-erprobt bezeichnen. Bislang hat es mich erst einmal erwischt, nämlich als Coach des FC Pesch. Nach dem Mittelrheinliga-Aufstieg 2017 haben wir den Kader nahezu unverändert gelassen – und wurden dafür böse bestraft. Ich hätte nichts dagegen, wenn dieser Abstieg der einzige Fleck auf meiner weißen Weste bliebe.“