In einem Brief an den Bahnchef macht die SPD-Fraktion ihrem Ärger Luft. Nach ihr werde die Region von der Deutschen Bahn vernachlässigt.
Brief an Bahn-ChefSPD-Fraktion in Rhein-Sieg übt Kritik an Deutscher Bahn
Die SPD-Kreistagsfraktion hat Bahnchef Richard Lutz in die Region eingeladen, um mit ihm darüber zu sprechen, was beim Bahnverkehr ihrer Meinung nach alles schiefläuft. In einem Brief an Lutz beklagen die Sozialdemokraten, dass der Umgang der Deutschen Bahn mit der Region Bonn/Rhein-Sieg, die nahezu die gleiche Einwohnerzahl wie die Millionenstadt Köln hat, nicht gerecht wird.
„Immer wieder hat die Region – und damit die klimafreundliche Mobilität der Bürgerinnen und Bürgern – das Nachsehen in der Umsetzung und der Prioritätensetzung Ihres Unternehmens. Angefangen vom Streichen von ICE-Verbindungen, das Fiasko der S 13-Baumaßnahme bis hin zum Zustand der Bahnhöfe und der Barrierefreiheit liegen viele Probleme vor“, schreibt Fraktionschef Denis Waldästl an den DB-Vorstandsvorsitzenden.
Mangelnde Barrierefreiheit der Bahnhöfe im Kreis und Ausbau der S13 sind Kritikpunkte
Er macht die Vorwürfe der SPD an den Bahnhöfen Bad Honnef-Rhöndorf, Sankt Augustin-Menden und Sankt Augustin-Friedrich-Wilhelms-Hütte fest. In Rhöndorf stehe seit Jahren der barrierefreie Ausbau an – geschehen sei bislang aber nichts. Der Bahnhof Menden sei umgebaut und für den Betrieb eines Aufzugs vorbereitet worden. Weil die endgültige Höhe des Bahnsteigs aber erst nach dem Ausbauende der S-Bahn-Linie 13 feststehe, soll die Inbetriebnahme erst 2028 stattfinden. Auch in Friedrich-Wilhelms-Hütte sei der Aufzug faktisch nicht in Betrieb.
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Als weitere Belege für das Versagen der Bahn in der Region führt die SPD-Kreistagsfraktion die Kürzungen beim ICE-Angebot am Bahnhof Siegburg/Bonn, Planungsfehler beim Ausbau der S13 und die jahrelangen Verzögerungen beim Bau eines Eisenbahnkreuzungsbauwerks am Bahnhof Meckenheim an.
„Dies ist nur ein Bruchteil der Themen, bei denen die Bürgerinnen und Bürger sich von der Deutschen Bahn AG und damit von dem Unternehmen, für das Sie verantwortlich zeichnen im Stich gelassen fühlen“, schreibt Waldästl und appelliert an den Bahnchef: „Geben Sie als Bahn endlich der Region Bonn / Rhein-Sieg den Stellenwert, den das zweite bundespolitische Zentrum und die Menschen in dieser Region verdient haben und packen Sie die Themen an.“