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5,1 Millionen BesucherWarum das Huma in Sankt Augustin entgegen dem bundesweiten Trend brummt

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Huma im Dezmeber

Huma im Dezmeber

5,13 Millionen Besucher sind 2024 in das Shoppingcenter gekommen, das Geschäft läuft gut. Warum es so viele Kunden nach Sankt Augustin zieht.

Center-Manager Nicolas Simmich ist zufrieden: „Mit 38.000 Kunden am 23. Dezember 2024 konnten wir im Huma seit der Neueröffnung im Jahr 2017 einen neuen Tagesrekord verbuchen“, freut er sich. Und auch die Jahresbilanz kann sich sehen lassen. 5,13 Millionen Besucher sind in den letzten 12 Monaten in das Shoppingcenter gekommen.

Die Eröffnung der Outletebene hätte dazu beigetragen, dass es „zum Jahresende bei der Besucherfrequenz noch einmal so richtig hoch ging“, so Simmich. Davon hätten auch die anderen Läden im Shoppingcenter profitiert. Umsatzsteigerungen im zweistelligen Bereich seien keine Seltenheit gewesen. „Wir haben damit den besten Dezember seit Eröffnung des Shopping-Centers“, so Simmich.

Huma in Sankt Augustin ist im Vergleich mit ganz Deutschland im Dezember 2024 auf Rekordniveau

Er freut sich, dass das neue Konzept aufgegangen ist. „Wir befinden uns auf Rekordniveau, mit weiter positiven Anzeichen“, sagt Simmich. Der Center-Manager hofft auf sechs Millionen Kunden im kommenden Jahr 2025.

Center-Manager Nicolas Simmich in der neuen Outlet-Ebene.

Center-Manager Nicolas Simmich in der neuen Outlet-Ebene.

Diese „positive Huma-Sonderkonjunktur“, wie Simmich es formuliert, läuft klar gegen den zurzeit allgemeinen Trend im Einzelhandel. „Die Zahlen beim Umsatz sind nicht berauschend“, sagt Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, zum Weihnachtsgeschäft. Und das ist kein regionales Problem. Zwar konnte das Weihnachtsgeschäft kurz vor den Festtagen noch etwas an Fahrt aufnehmen, „der ganz große Schwung ist allerdings ausgeblieben“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE).

Im Parkaus vom Huma in Sankt Augustin sind die ersten beiden Stunden kostenfrei

„Wir haben den Eindruck, dass die Politik in Bonn Menschen, die mit dem Auto kommen, als störend empfindet“, sagt Vassiliou angesprochen auf die Gründe für die schwachen Umsätze. Der „unzuverlässige öffentliche Nahverkehr“ sei leider keine Alternative. Deshalb kämen immer mehr Kunden aus dem benachbarten Bonn-Beuel ins Huma nach Sankt Augustin. Im großen Parkhaus dort sind die ersten beiden Stunden kostenfrei. Weitere 60 Minuten kosten 1,50 Euro.

Das hat auch „geschichtliche Gründe“, erklärt Simmich. Das große Einzelhandelsgebäude wurde im Jahr 1977 als Hurler-Magazin durch den Münchner Großhändler Jost Hurler in Betrieb genommen, abgekürzt auch „HuMa-Markt“ genannt. Damals gab es kostenfreie Parkplätze. „Der Verbraucher in Deutschland ist nicht bereit, für Stellplätze Gebühren zu bezahlen, wenn er Lebensmittel kaufen will“, so Simmich.

Am 17. Juni 2022 schloss der Real-Markt im Huma-Einkaufszentrum für immer. Im März 2023 folgten Aldi und im Juni 2023 Edeka als neue Lebensmitteleinzelhändler.

Am 17. Juni 2022 schloss der Real-Markt im Huma-Einkaufszentrum für immer. Im März 2023 folgten Aldi und im Juni 2023 Edeka als neue Lebensmitteleinzelhändler.

Diese Regelung sei nach der Neueröffnung 2017 beibehalten worden, da im früheren Real bis in den Juni 2022 weiter Lebensmittel verkauft worden wären. „Mit Edeka und Aldi, die im März und Juni 2023 kamen, tun wir das heute immer noch, deshalb bleiben die Parkplätze weiter in den ersten beiden Stunden kostenfrei“, betont Simmich. Es sei kein Ziel gewesen, durch günstigen Parkraum Kunden aus benachbarten Kommunen anzulocken. „Das Angebot muss stimmen, dann kommen die Menschen ganz automatisch.“

Und Simmich ist sich sicher, dass es bis Jahresende 2025 weiter verbessert wird. „Wir sind zurzeit für alle noch leerstehenden Ladenlokale in Verhandlungen mit Interessenten“, berichtet er. Man könne nicht einfach jeden nehmen, der kommen wolle. Die Mischung sei wichtig, „damit sich die Geschäfte im Huma gegenseitig ergänzen.“