Die schwarz-grüne Kreistagskoalition will, dass Schuleingangsuntersuchungen in Rhein-Sieg nicht ausschließlich im Siegburger Kreishaus stattfinden.
Bislang nur im KreishausForderung nach wohnortnahen Schuleingangsuntersuchungen in Rhein-Sieg
Angehende i-Dötzchen und ihre Eltern sollen wieder kürzere Wege zu den obligatorischen Schuleingangsuntersuchungen haben. Dafür setzen sich CDU und Grüne im Kreistag ein. Die sogenannten Schuleingangsuntersuchungen, bei denen beurteilt wird, ob Kinder eingeschult werden können, finden im Kreisgebiet seit der Corona-Pandemie zentral in den Untersuchungsräumen im Siegburger Kreishaus statt.
Je nach Wohnort ist die Untersuchung für Kinder und Eltern deshalb mit längeren Anfahrten und einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. „Es kann dazu führen, dass diese wichtige Vorsorgeuntersuchung aufgrund eines fehlenden wohnortnahen Angebotes nicht wahrgenommen wird“, sagt Andreas Sonntag, der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion.
Nach dem Willen der schwarz-grünen Kreistagskoalition soll die Kreisverwaltung deshalb prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, die Schuleingangsuntersuchungen auch im linksrheinischen Kreisgebiet anzubieten. Ziel müsse es sein, Kindern und Eltern aus den linksrheinischen Kommunen weite Wege nach Siegburg zu ersparen.
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In Rhein-Sieg werden nach den Ferien rund 6200 Kinder eingeschult
Zudem soll die Kreisverwaltung prüfen, ob es möglich ist, die Zahl der Untersuchungen zu erhöhen. „Nach unseren Informationen konnten von den rund 6200 Kindern, die zum nächsten Schuljahr eingeschult werden sollen, noch nicht alle Kinder untersucht werden. Damit jedes Kind bestmögliche Startchancen für diesen wichtigen neuen Lebensabschnitt hat, muss auch allen die Schuleingangsuntersuchung ermöglicht werden“, heißt es in einer Anfrage der Koalition an die Kreisverwaltung.
Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt die Kreisverwaltung, dass bislang nur knapp 4100 von insgesamt rund 6250 angehenden Grundschülerinnen und -schülern ihre Schuleingangsuntersuchung absolviert haben. Unter denen, die bereits bei den Schulärzten im Kreishaus vorstellig wurden, sind auch jene rund 1700 Schulneulinge, bei denen Besonderheiten ihrer Entwicklung bestehen oder vorab bereits im Kindergarten vermutet wurden. „Wir sind zuversichtlich, dass bis zu den Sommerferien annähernd 4500 Schulneulinge ihre Schuleingangsuntersuchung durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst erhalten haben werden“, sagt Rita Lorenz, die Pressesprecherin des Kreises.
Die Gründe dafür, dass nicht alle Kinder eine Schuleingangsuntersuchung erhalten, seien vielfältig, so Lorenz. Das Kreisgesundheitsamt stelle zunehmend fest, dass der Anteil der Kinder mit Besonderheiten in ihrer Entwicklung gestiegen ist und damit auch der Zeitbedarf, diese Kinder zu untersuchen. Auch der Anteil der Krankmeldungen nach einer Einladung zur Untersuchung sei gestiegen. „Leider werden auch zunehmend Untersuchungstermine nicht eingehalten, ohne dass Gründe angegeben werden.“ Das führe dazu, dass Termine wiederholt angesetzt und ausgefallene Untersuchungen nachgeholt werden müssten.