Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Feuerwehr Siegburg18 Auszubildende haben Prüfung zum Brandmeister bestanden

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

18 Brandmeister haben auf der Feuerwache am Neuenhof in der Kreisstadt ihre Ausbildung beendet und beginnen ihren Einsatzdienst. 

Siegburg – Erwartungsvoll saßen die 18 Feuerwehrleute auf den nicht gerade bequemen Holzbänken, warteten auf die Rede von Torsten Becker, Wachleiter und Chef der Siegburger Wehr. Plötzlich kam Bewegung in die Gruppe. Alle zogen ihre Jacken aus und präsentierten sich mit weißem Hemd und dunkelblauem Pullunder – eine Ehrerweisung für Becker, der häufig mit einem solchen Kleidungsstück zu sehen ist. Es rührte ihn an.

18 Monate lang hat die Ausbildung zum Brandmeister gedauert. „Die Prüfungen sind gut gelaufen, alles sind durch“, freute sich der Redner. „Das ist das A und O.“ Und erinnerte die Truppe: „Das ist der Arbeitsplatz, wo es heiß hergeht.“ Deshalb sei es so wichtig, in einer guten Partnerschaft zu leben, einer guten Familie. Denn in ihrem Berufsleben würden Feuerwehrleute Dinge sehen, die belastend seien. Dabei warnte er die Brandmeister, dass die Zeiten sich änderten, mit deutlichem Blick auf die Flutkatastrophe vom Juli. „Ihr werdet Dinge erleben, die ich in meinem Berufsleben nicht mehr erleben möchte.“

Neuer Inhalt

Die drei Lehrgangsbesten wurden gesondert geehrt (v.l.): Daniel Köster, Niko Schopen und Felix Buck waren bei den Prüfungen vorn.

Es war der erste Brandmeister-Lehrgang, den die Siegburger Feuerwehr aufgelegt hatte, gemeinsam mit den Wehren in Pulheim und Wesseling, sowie Evonik und RWE Power. Das erweiterte die Ausbildungsmöglichkeiten erheblich. „Wir haben in Wesseling den Drehleiter-Maschinisten gemacht. Da war wegen Abrissarbeiten ein ganzer Straßenzug gesperrt. Das war ideales Übungsgelände“, berichtete Torsten Lassen, der in Siegburg übernommen wurde.

Ausbildungslehrgang war schon bei zahlreichen Einsätzen dabei

„Das ist eine anspruchsvolle Ausbildung, ich habe als Neueinsteiger angefangen. Es prasselt so viel Neues auf einen ein“, erinnerte sich Pierre Blenski, der aus Sankt Augustin kommt und jetzt in Wesseling beginnt. „Ich komme aus dem Rettungsdienst, aber da bin ich eine neue Welt eingetaucht.“

Ganz ähnliche Erfahrungen auf anderem Gebiet beschreibt Volker Lichtenthäler: „Es war toll, mit Evonik zusammenzuarbeiten und Chemie zu lernen. Das ist viel umfangreicher als bei der Freiwilligen Wehr. Sie haben uns die Angst genommen vor den Gefahren der Chemikalien.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Tatsächlich durfte die Gruppe nicht nur lernen, sie war bei zahlreichen Einsätzen schon mit dabei, etwa bei einem Dachstuhlbrand an der Luisenstraße oder bei Sturmeinsätzen. Stolz sind sie, dass niemand verletzt wurde und kein Corona-Fall aufgetreten ist. „Wir waren sehr diszipliniert und haben unsere Außenkontakte eingeschränkt“, sagte Lassen. „Es hat sich gelohnt“, freute sich Lichtenthäler.

Mit Handschlag von ihren Ausbildern gab es die Urkunde. Für drei Jahre sind sie jetzt Beamte auf Probe, bevor sie auf Lebenszeit ernannt werden. Becker machte ihnen klar: „Der Job, den ihr jetzt übernehmt, bedeutet: Ihr rettet Menschenleben.“ Nicht mehr, nicht weniger.