BahnverkehrAbgeordnete fordern zusätzliche ICE-Verbindungen am Bahnhof Siegburg/Bonn

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Ein ICE fährt in den Bahnhof Siegburg/Bonn ein.

Ein Zug fährt in den Siegburger Bahnhof ein. Wegen einer Streckensperrung entfallen vom 16. Juli bis zum 12. August alle ICE-Halte in Siegburg/Bonn.

Drei CDU-Abgeordnete fordern ein „nachfragegerechtes Angebot“ für den Bahnhof Siegburg/Bonn. Zunächst gibt es dort aber erst mal Einschränkungen.

Abgeordnete aus der Region setzen sich erneut für eine Verbesserung des Fernverkehrsangebotes am ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn ein. „Unsere Region braucht ein nachfragegerechtes Angebot“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen und Elisabeth Winkelmeier-Becker sowie des Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Oliver Krauß.

Anlass war ein Treffen der drei Parlamentarier mit Werner Lübberink, dem für Nordrhein-Westfalen zuständigen Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, am Siegburger Bahnhof. Zwar habe sich dessen Anbindung in jüngster Vergangenheit deutlich verbessert, räumen die drei CDU-Politiker ein. Im derzeit geltenden Fahrplan sei aber eine Lücke in Richtung Norden ein Ärgernis.

Zwischen dem frühen Nachmittag und dem frühen Abend fahre von Siegburg/Bonn aus kein ICE über den Kölner Hauptbahnhof hinaus nach Düsseldorf und Essen beziehungsweise Dortmund. „Wir brauchen sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Süden ein nachfragegerechtes Angebot in einem gut merkbaren Takt“, heißt es in der Stellungnahme der Abgeordneten.

Rhein-Sieg-Kreis beklagt Kommunikationsverhalten der Bahn

Den Menschen in der Region gehe es um eine „zukunftsgewendete Entwicklung des ICE-Bahnhofs“, leistungsstarke Angebote, Taktverdichtungen, Zuverlässigkeit und eine optimale Kundeninformation. „Dazu gehört, dass möglichst die speziell für die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main angeschafften spurtstarken ICE 3-Züge zum Einsatz kommen, da diese mehr Halte ermöglichen“, fordern die Parlamentarier.

Ein attraktives ICE-Angebot in Siegburg/Bonn ist nach Auffassung der Politiker auch angesichts der künftigen Entwicklung der Region Bonn/Rhein-Sieg erforderlich. Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung prognostiziere bis zum Jahr 2045 der Bundesstadt Bonn ein Bevölkerungswachstum von 7,7 Prozent, dem Rhein-Sieg-Kreis von immerhin 2,2 Prozent. 

„Gute Fernverkehrsverbindungen insbesondere am ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn bleiben damit ein wichtiger Standortfaktor für die positive Bevölkerungsentwicklung“, so das CDU-Trio. Vor allem die Verbindung nach Frankfurt seien für tausende Berufspendlerinnen und -pendler täglich attraktiv.

ICE-Strecke wird rund einen Monat lang komplett gesperrt

Unterstützungen signalisieren Röttgen, Winkelmeier-Becker und Krauß für die Forderung des Rhein-Sieg-Kreises, frühzeitiger als bislang über Einschränkungen im Bahnverkehr informiert werden. Zuletzt hatte die Kreisverwaltung im Verkehrsausschuss des Kreises beklagt, dass die Deutsche Bahn die in den kommenden Wochen anstehende Vollsperrung der rechtsrheinischen ICE-Strecke, auf der täglich rund 120 ICE-Züge unterwegs sind, zunächst nicht kommuniziert hatte.

Vom 16. Juli bis 12. August werden zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt Stadion die Gleise auf einer Länge von rund 70 Kilometern erneuert. Zudem werden 13 Weichen ausgetauscht. Ein Großteil der 120 Züge wird während der Sperrung über das Rheintal umgeleitet. Deshalb fallen die Halte in Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd aus. Für Reisende wird zwischen Köln Hauptbahnhof und Flughafen Frankfurt wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der diese Bahnhöfe bedient. Bis zum 29. Juli fahren die Busse bereits ab Frankfurt Hauptbahnhof. In Köln und Frankfurt besteht jeweils Anschluss an den Fernverkehr.


ICE-Angebot soll auch für Siegburg/Bonn weiterentwickelt werden

In ihrem mittelfristigen Konzept für eine optimierte Kapazitätsnutzung (mKok) hat die Bahn-Tochter DB Netz für den Zeitraum nach 2026 auch für den ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn verschiedene Angebotsverbesserungen in Aussicht gestellt. Dazu gehören ein Zweistunden-Takt  nach Amsterdam und Brüssel, ein angenäherter Halbstunden-Takt nach Frankfurt sowie ein Stundentakt Richtung Würzburg, Nürnberg und München und nach Düsseldorf, Duisburg, Essen und Dortmund. Zudem ist vorgesehen, dass alle in Siegburg haltenden Züge ohne Zwischenhalte in Montabaur und Limburg in rund 40 Minuten zum Frankfurter Flughafen fahren sollen. 

Wegfallen würden dem Konzept zufolge allerdings alle direkten Züge Richtung Mannheim beziehungsweise Stuttgart und Basel. Diese Ziele wären dann nur noch durch einen Umstieg am Frankfurter Flughafen erreichbar.

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