124 sogenannte Zukunftsbahnhöfe gibt es bundesweit, ein weiterer soll mit Lohmar-Honrath hinzukommen. Das kündigte jetzt Bürgermeisterin Claudia Wieja im Ausschuss für Bauen und Verkehr an.

Der Bahnhof an der eingleisigen Strecke, der eigentlich ein Haltepunkt im Ortsteil Jexmühle ist, und sein Umfeld sollen verbessert werden, zuständig ist die DB-Tochter InfraGo. Der rote Kubus, eine Unterstellmöglichkeit, werde zum Wetterschutzhaus aufgerüstet. Es sind neue Bodenbeläge geplant, optimiertes Fahrradparken und LED-Beleuchtung.

Den Haltepunkt Honrath/Jexmühle nutzen viele Pendler in Richtung Köln und Gummersbach

Bereits im Vorfeld wurden einige Bäume entfernt. Was genau passieren soll, darüber werde die Verwaltung in der nächsten Sitzung berichten, kündigte Wieja an. In Honrath/Jexmühle steigen viele Pendler in die Regionalbahn 25 Richtung Köln und Gummersbach.

Bereits in den Jahren 2018 und 2019 gab es umfangreiche Arbeiten in Honrath, 1,5 Millionen Euro aus einem Bundestopf flossen in den barrierefreien Umbau. Der Bahnsteig wurde mit 76 Zentimetern aufs Doppelte erhöht, Rampen und ein zweiter überdachter Warteplatz auf dem 180 Meter langen Bahnsteig gebaut sowie Pflastersteine mit weißen Rillen und Noppen für Sehbehinderte verlegt.

Die Arbeiten zogen sich länger hin als geplant, es gab sogar einen monatelangen Baustopp, da ein Anwohner per einstweiliger Verfügung denen den nächtlichen Lärm geklagt und Recht bekommen hatte. Lösung: Er durfte auf Kosten der DB im Hotel nächtigen.

Seit Mai 2018 stehen 16 Fahrradboxen am Haltepunkt. Kostenpunkt: 45.000 Euro, 70 Prozent bezahlte der Nahverkehr Rheinland. Diese können bei der Stadt Lohmar angemietet werden.

Wie ein Zukunftsbahnhof aussieht, das ist jenseits der Kreisgrenze einige Kilometer weiter zu besichtigen. Im Bahnhof Overath (Rheinisch-Bergischer Kreis) fällt die künstlerische Neugestaltung auf, Unterführung, Rampen und Stützpfeiler strahlen im Farbton „Bergisches Grün“, der für die Nähe zur Natur stehen soll. Eine verschlungene Grafik symbolisiere nicht nur die Reise der Kunden, sondern auch die Reise durchs Leben, so die DB-Tochter InfraGo.

Auf den Bahnsteigen gibt es mehr Sitzgelegenheiten, nicht mehr im Drahtgitter-Design, sondern in pulverbeschichtetem Rundstahl. Neue Anzeiger zur Reisendeninformation und eine neue Wegeleitung erleichterten die Orientierung.

Großbaustelle Lohmar

Arbeiten auf der Bundesstraße 484 verzögern sich

Von

Cordula Orphal

Merken

Der große Wurf für die Pendler lässt indes noch auf sich warten. Im Frühjahr 2021 war eine Machbarkeitsstudie vorgestellt worden, in der es unter anderem um einen 20-Minuten-Takt zwischen Köln und Gummersbach ging, um eine Elektrifizierung der Strecke und einen zweigleisigen Ausbau, zumindest an neuralgischen Punkten wie im Bereich des Hoffnungsthaler Tunnels nahe Honrath und dem Umbau des Haltepunkts Honrath zu einem Kreuzungsbahnhof.

Mit den detaillierten Plänen für den „Zukunftsbahnhof“ Honrath befasst sich der Ausschuss für Bauen und Verkehr voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung. Er tagt am Donnerstag, 27. März, im Lohmarer Rathaus, Rathausstraße 4.