Nach der Vollsperrung der ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt Ende November und Anfang Dezember müssen sich Kunden der Deutschen Bahn auch im kommenden Jahr auf Einschränkungen des ICE-Angebots am Bahnhof Siegburg/Bonn einstellen. Das hat die Kreisverwaltung bei der jüngsten Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses angekündigt. Demnach werden Direktverbindungen in den Süden der Republik vorübergehend wegfallen und alternative Verbindungen deutlich länger dauern.

Grund ist die Generalsanierung der sogenannten Riedbahn auf einer rund 70 Kilometer langen Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim. Nach derzeitigem Planungsstand soll die Riedstrecke zunächst vom 2. bis zum 21. Januar kommenden Jahres komplett für den Bahnverkehr gesperrt werden und dann für fünf Monate vom 15. Juli bis zum 14. Dezember 2024. „Gemäß derzeit abrufbarer Fahrplandaten gibt es in Siegburg in diesen Zeiträumen etwa 20 Prozent weniger ICE-Abfahrten“, heißt es in der Mitteilung der Kreisverwaltung.

Direktverbindungen von Siegburg nach Süddeutschland fallen weg

Zudem werde die ICE-Linie 47 (Dortmund – München) während der Riedbahn-Sperrung ersatzlos gestrichen. Damit verliere der Bahnhof Siegburg/Bonn in diesen Zeiträumen abgesehen von einzelnen Fahrten alle noch verbliebenen Direktverbindungen in den Süden der Republik in die Regionen Mannheim, Karlsruhe/Basel sowie Stuttgart/München. Diese Ziele lassen sich von Siegburg/Bonn dann nur noch mit Umsteigeverbindungen über Köln oder Frankfurt erreichen. Die Fahrzeiten ab Siegburg verlängern sich dadurch um bis zu 90 Minuten.

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Bei der Deutschen Bahn bestätigt man auf Nachfrage der Redaktion, dass die Sanierung der Riedbahn Auswirkungen auch auf Verbindungen ab Siegburg/Bonn hat. Das Verkehrsunternehmen widerspricht aber den Angaben der Kreisverwaltung, wonach sich die Zahl der Abfahrten erheblich verringere. „Die Anzahl der ICE-Abfahrten bleibt in Siegburg/Bonn während der Riedbahn-Sperrung in etwa auf dem gewohnten Niveau“, teil ein Bahn-Sprecher mit „Die Reduzierung um 20 Prozent können wir somit nicht bestätigen“.

Sanierung der Riedbahn als erster Schritt der Modernisierung

Zutreffend sei aber, dass in der Bauphase die meisten direkten Reisemöglichkeiten in Richtung Mannheim und Stuttgart entfallen. „Dafür gibt es neue temporäre Verbindungen in Richtung Amsterdam oder Brüssel“, so der DB-Pressesprecher.

Die Sanierung der Riedbahn ist das erste Vorhaben der Deutschen Bahn bei der anstehenden Modernisierung des sogenannten Hochleistungsnetzes. Innerhalb der fünfmonatigen Sperrpause will die DB alle Anlagen an der rund 70 Kilometer langen Strecke modernisieren.

Kleinteilige Bauarbeiten seien damit auf dieser Strecke in den folgenden Jahren nicht mehr erforderlich. Die Bahn verspricht sich von der Modernisierung der Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim „positive Effekte für das gesamte Schienennetz in Deutschland“.