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WahlkampfFDP-Chef Christian Lindner sprach in Siegburg vor rund 500 Gästen im Friendly City Hotel Oktopus

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann spricht vor vielen Zuschauern in ein Mikrofon.

FDP-Chef Christian Lindner war nach Siegburg gekommen. Mehr als 500 Menschen wollten den Auftritt im Friendly City Hotel erleben.

Die Freien Demokraten hatten die Anmeldung schließen müssen, die Veranstaltung mit dem Bundesvorsitzenden begann wegen des Ansturms mit Verspätung.

Das hat es lange nicht mehr gegeben, so viele Leute bei den freien Demokraten: FDP-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Nicole Westig freute sich über die rund 500 Besucherinnen und Besucher die ins Friendly City Hotel neben dem Freizeitbad „Oktopus“ gekommen waren und die Christian Lindner sehen wollten.

Das wichtigste Thema für viele Menschen sei die Wirtschaft

Was die meisten Menschen in Deutschland umtreibe, sei die lahmende Wirtschaft. „Die Freien Demokraten haben die Wirtschaftswende ausgerufen.“ Westig verwies auf Klagen von Unternehmen aus dem Kreis über zu viel Bürokratie. Der andere FDP-Kandidat, Niko Gräfrath, Heizungsbauermeister, machte es kurz. „Christian Lindner zieht, wir erwarten eine flammende Rede – the stage is yours.“

Der Bundesvorsitzende nahm den Ball gerne auf und freute sich über den Bewerber aus dem Handwerk. „Wenn es Ihnen gut geht, profitieren wir alle davon.“ Dass eine Veranstaltung wegen Überfüllung geschlossen werden müsse, gebe ein ganz neues FDP-Gefühl. Er versicherte seinem geneigten Publikum: „Mit der FDP ist am 23. Februar zu rechnen.“

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Viele junge Leute stehen in einer Schlange vor Christian Lindner.

Besonders junge Leute standen Schlange, um ein Selfie mit dem Bundesvorsitzenden zu machen.

Sie sei die Partei von Mitte und Mittelstand. Gediegen wetterte er gegen die Proteste von links, an die er sich gewöhnt habe, und fragte in den Saal, ob noch jemand eine Torte loswerden wolle. Die von Greifswald habe ihn traumatisiert. Als Kind einer Konditorenfamilie hätte er sich Sahne, nicht Rasierschaum gewünscht. Zu den Linken zählte er auch die frühere Kanzlerin Angela Merkel.

Lindner sieht die Mitte durch die Ränder links und rechts gefährdet. Kurz arbeitete er den Regierungsbruch auf: Es hätte eine Neuausrichtung in der Wirtschafts- und Migrationspolitik geben müssen, diese Entscheidungen habe die Ampel nicht mehr treffen können. „Wir hätten unsere Ämter retten können, wir hätten aber unserem Land geschadet.“

Scharf kritisierte er nicht durchgesetzte Ausreiseverpflichtungen, die zu Taten wie in Magdeburg und Aschaffenburg geführt hätten. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sei oberste Aufgabe des Staates. Stolz zeigte er sich, dass in seiner Zeit als Finanzminister die Vernachlässigung der Bundeswehr beendet worden sei. „Man muss kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen.“

Asylverfahren in Drittstaaten will Lindner, Abschiebevereinbarungen mit Afghanistan, aber auch: „Wir müssen unsere Weltoffenoffenheit behalten, wir brauchen qualifizierte Einwanderung.“ Die AfD will er in die Schranken weisen, aber nicht mit Lichterketten. Die Wirtschaft müsse jetzt flott gemacht werden, damit das soziale Netz erhalten bleibt. Während in den USA Wirtschaftswachstum angekurbelt werde, gebe es in Deutschland nur Zuwachs an Bürokratie.