Laut Gutachten sind verschiedene Bahntrassen denkbar.
Es könnten täglich fast 20.000 Fahrgäste befördert werden. Wir stellen mögliche Varianten vor.
Niederkassel/Bonn – Der Neubau einer rechtsrheinischen Stadtbahnverbindung zwischen dem linksrheinischen Kölner Süden, Niederkassel und Bonn ist gesamtwirtschaftlich „sinnhaft“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kosten-Nutzen-Untersuchung im Auftrag des Rhein-Sieg-Kreises.
Voraussetzung ist laut Gutachten, dass die künftige Stadtbahntrasse den Rhein im Norden Niederkassels überquert – entweder mit einem rechtsrheinischen Brückenkopf unmittelbar südlich von Köln-Porz-Langel und einem Anschluss an die linksrheinische Stadtbahn zwischen Sürth und Godorf (Trasse Nord 2) oder aber mit einem rechtsrheinischen Brückenkopf zwischen Langel und Lülsdorf und Anbindung an die linksrheinische Stadtbahn am Godorfer Bahnhof (Trasse Nord 1).
Letztere kommt laut der Gutachter auf einen Nutzen-Kosten-Indikator von 1,5. Damit sei das Projekt förderfähig. Die Gutachter haben bei ihrer Kosten-Nutzen-Analyse insgesamt fünf mögliche Trassen mit einer Rheinquerung untersucht – zunächst unabhängig von den Plänen für eine neue Rheinquerung für den Autoverkehr. Neben den genannten Trassen im Niederkasseler Norden sind grundsätzlich auch drei weitere Trassen denkbar
...beginnt am Bahnhof Wesseling Süd und hat ihren rechtsrheinischen Brückenkopf zwischen dem Firmengelände von Evonik Industries und Niederkassel.
Die Trasse Mitte 1
...beginnt linksrheinisch am Bahnhof Wesseling und hat ihren rechtsrheinischen Brückenkopf zwischen Lülsdorf und dem Evonik-Areal.
Die Trasse Mitte 2
...startet linksrheinisch ebenfalls am Bahnhof Wesseling und und hat ihren rechtsrheinischen Brückenkopf unmittelbar nördlich von Lülsdorf.
Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen
Zwar haben die Gutachter ihre Untersuchung noch nicht abgeschlossen, aber nach Angaben der Verkehrsplaner im Siegburger Kreishaus gibt es bereits ein „valides Zwischenergebnis“. Danach ist die Trasse mit einer Rheinquerung zwischen Lülsdorf und Langel und einem Anschluss an die linksrheinische Stadtbahn die „eindeutige Vorzugsvariante“, vor allem weil sie von allen Varianten das größte Fahrgastpotenzial hat.
Danach liegen die zu erwartenden Fahrgastzahlen deutlich über denen der linksrheinischen Stadtbahn-Linie 16. Die Züge einer rechtsrheinischen Stadtbahn, die über die Trasse der Vorzugsvariante rollen, könnten pro Tag rund 10 000 Fahrgäste in Richtung Köln befördern, in Richtung Bonn wären es 9800 Passagiere.
Rheinbrücke könnte mit Radweg versehen werden
Eine Rheinbrücke, die die geplante rechtsrheinische Stadtbahn an die linksrheinische Stadtbahntrasse der Linie 16 anbindet, könnte laut Gutachter mit einem Radweg versehen werden. Dagegen ist eine Nutzung der Stadtbahnbrücke für den Schienengüterverkehr nicht vorgesehen, auch wenn die Gutachter einer Anbindung des linksrheinischen HGK-Netzes an die rechtsrheinische DB-Strecke Potenzial zubilligen. Grund sind die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.
Die Rheinquerung für eine Stadtbahnverbindung liegt in der Zuständigkeit des Rhein-Sieg-Kreises, ein Träger für die Güterverkehrsanbindung müsste noch gefunden werden. Eine zusätzliche Nutzung durch den Güterverkehr würde zudem höhere Anforderungen an das Brückenbauwerk stellen. Damit würde das Vorhaben deutlich teurer.