Auf den Steigungsstrecken gab es vor allem für den Schwerlastverkehr auf geschlossener Schneedecke kein Durchkommen mehr. Rund 70 Einsatzkräftebrachten ihnen Decken und warme Getränke.
Verkehrschaos durch WintereinbruchAutofahrer bleiben auf A3 im Rhein-Sieg-Kreis stecken – Hilfsorganisationen im Einsatz
Am frühen Mittwochabend kam es auf der Autobahn 3 zwischen dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz in beiden Richtungen zum Verkehrskollaps. An den Steigungsstrecken wie dem Bockerother Berg, hoch nach Bad Honnef-Rottbitze und im Logebachtal kamen insbesondere Lastwagen ins Rutschen und stellten sich quer.
Die Fahrbahnen waren schnell mit einer geschlossenen Schneedecke überzogen
Der Verkehr kam gleich an mehreren Stellen zum Erliegen. Die Räumdienste kamen nicht mehr durch. Der ergiebige Schneefall hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgehört, die Fahrbahnen waren schnell mit einer geschlossenen Schneedecke überzogen. Die Fahrer und Fahrerinnen sowie ihre Begleiter mussten mehrere Stunden in ihren Fahrzeugen ausharren.
Kurz nach 20 Uhr entschied die Autobahnpolizei, die Hilfsorganisationen des Kreises für einen Betreuungseinsatz zu alarmieren. Sie sollten die Menschen in den Staus mit Warmgetränken und Decken versorgen. Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfallhilfe und Malteser-Hilfsdienst schickten rund 70 Einsatzkräfte los. In Hennef wurde ein Stab eingerichtet, die Leitung übernahm der Fachberater Hilfsorganisationen des MHD, Jeff Reichel.
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Er ließ sofort zwei Einsatzabschnitte bilden. Einer versorgte die Verkehrsteilnehmer, die in Richtung Süden standen, der andere die in Richtung Norden. Eine der größten Herausforderungen war noch bis in die späte Nacht, sich ein genaues Bild von der Lage zu machen, da sie sich dynamisch veränderte.
Mit kleineren Einsatzfahrzeugen versuchten die Helfer, durch den Stau hindurchzukommen. Zwar gab es einige Abschnitte, in denen die Rettungsgasse gut funktionierte. An anderen Stellen indes versuchten Berufskraftfahrer mit ihren Transportern wieder anzufahren. Zuweilen rutschten sie weg und stellten sich quer über gleich mehrere Fahrstreifen.
Einen der ersten Einsätze fuhren zwei Quads, die einer Familie mit Säuglingen Babynahrung brachte. Bei Kilometer 33 gemeldet, fanden die Einsatzkräfte mit ihren geländegängigen Vierrädern den Wagen erst einige Kilometer weiter. Auf dem Abschnitt zwischen Autobahnkreuz und Bockerother Berg ging lange Zeit überhaupt nichts. Kurz nach dem Kreuz blockierte ein Gespann die Durchfahrt, eine Rettungsgasse ließ sich nicht mehr herstellen.
Die Helfer kamen nicht mehr an die im Stau Stehenden. Sie drehten um und fuhren über Land zur Raststätte Siegburg. Von dort aus rollten sie durch den stockenden Verkehr, stoppten aber vor der Tangente zur A 560. Zu Fuß versorgten sie so viele Wartende wie möglich. Kurz vor 2 Uhr hatten viele Menschen schon sieben Stunden ausgeharrt, ein Ende kaum absehbar. Ähnlich war die Situation in der Gegenrichtung.
Der Schwerlastverkehr staute sich zurück bis auf die A 560 in Fahrtrichtung Hennef. Unzählige Transporter wichen auf die Nebenstraßen aus, die ebenfalls schnell verstopft waren. Die Polizei hatte einige Auffahrten auf die A 3 gesperrt und leitete die Fahrzeugschlangen auch von dort ab.
Im Lagezentrum an der Theodor-Heuss-Allee koordinierten die Führungskräfte die Einsätze. Ständig waren vier bis sechs Katastrophenschutz-Fahrzeuge unterwegs mit warmen Getränken, im Pendelverkehr wurde der Nachschub herangeführt Einsatzleiter Reichel lobte die exzellente Zusammenarbeit der drei Hilfsorganisationen. Erst um 3.15 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.