Düsseldorf – Silvester in Zeiten von Corona, auch das wird ganz anders als sonst. Partys sind verboten und für den öffentlichen Raum gibt es strenge Kontaktbeschränkungen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Regeln, die während des Jahreswechsels in NRW gelten.
Was darf ich Silvester in den eigenen vier Wänden machen?
Kurz gesagt: Partys sind verboten, ansonsten gibt es aber keine offizielle Regel. Nach den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung sind Treffen mit Freunden oder der Familie an Silvester in den eigenen vier Wänden nicht durch eine Gästezahl begrenzt. Und wie an Weihnachten werde es keine beliebigen Kontrollen zu Hause geben, kündigte Innenminister Herbert Reul (CDU) an. Bei Partys werde aber eingegriffen. „Und Partys heißt feiern. Und das kann man ganz schnell entscheiden: Ist das ein friedliches Abendessen oder ist das eine Party“, so Reul. Das NRW-Gesundheitsministerium betonte zudem: Weiterhin gelte die dringende Empfehlung, die Regelungen zu den Kontaktbeschränkungen auch im privaten Bereich anzuwenden und soziale Kontakte auf das wirklich Nötigste zu beschränken.
Was darf in der Silvesternacht draußen unternommen werden?
Hier gilt grundsätzlich, was auch schon zuletzt die Regel war: Im öffentlichen Raum dürfen sich fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten gemeinsam aufhalten. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt
Ist das alles?
In einigen besonders vom Coronavirus betroffenen Städten und Kreisen gilt auch über den Jahreswechsel eine nächtliche Ausgangssperre. Etwa im Kreis Gütersloh, wo die Zahl der coronapositiv Getesteten zuletzt besonders hoch war. Bürger müssen hier zwischen 22.00 und 5.00 Uhr im Haus bleiben. Nur in besonderen Ausnahmen darf die Wohnung verlassen werden - Silvesterfeiern und Feuerwerke gehören nicht dazu. Auch Oberhausen, die Kreise Düren und Lippe und die Stadt Solingen haben nächtliche Ausgangsbeschränkungen beschlossen.
Wie ist es mit Feuerwerk?
Feuerwerke wird es vielerorts nicht geben - verboten sind sie aber nur mancherorts. Der Verkauf von Feuerwerk und Böllern ist in ganz Deutschland untersagt worden. Ob mit bereits früher gekauften Böllern geknallt werden darf, ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich geregelt. In der Landeshauptstadt Düsseldorf etwa gibt es ein Feuerwerksverbot in der gesamten Altstadt. In Bonn ist im öffentlichen Raum das Böllern verboten - und zwar im gesamten Stadtgebiet.
Was soll das bringen?
Beispielsweise Innenminister Reul unterstrich, dass Raketen und Böller am besten nicht gezündet werden sollen: „Lassen Sie es doch einfach sein, gehen Sie auf Nummer sicher.“ Es entlaste das Gesundheitssystem, wenn die Risiken von Unfällen mit Pyrotechnik minimiert würden, bekräftigte er. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) äußerte sich ähnlich: „Jede Behandlung eines Verunglückten sorgt für eine zusätzliche Belastung des Klinikpersonals.“
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Wie stellt sich die die Polizei für Silvester auf?
So etwas wie eine Reise ins Ungewisse ist der Jahreswechsel in Zeiten von Corona für Polizei und Ordnungsämter in NRW. „Für die Sicherheitsbehörden ist es ungeheuer schwer vorauszusagen, wie sich die Menschen verhalten werden“, so Innenminister Reul. Auf mögliche Probleme sei man aber eingestellt. So seien an Silvester etwas mehr Polizisten im Einsatz als vor einem Jahr - insgesamt über 4800. Ein Teil der Kräfte sei in Bereitschaft und könne bei Bedarf angefordert werden.
Was ist mit Ausflügen in Schnee-Regionen?
Das Wetter bleibt in den kommenden Tagen im Bergland winterlich kalt. Und verboten sind Ausflüge etwa ins Sauerland nicht. Doch davon wird abgeraten, nachdem es zuletzt zahlreiche Tagestouristen dorthin gezogen hatte - Staus und überfüllte Parkplätze waren die Folgen beispielsweise im Wintersportort Winterberg. „Bei allem Verständnis für ein paar Stunden Auszeit in einer schönen Ferienregion wie dem Sauerland, erst recht in einer schönen Schneelandschaft: Jetzt gilt es, möglichst zu Hause zu bleiben“, mahnte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Neben Winterberg appellierte auch die Eifelgemeinde Hellenthal an schneehungrige Ausflügler, nicht mehr zu kommen. (dpa)