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Visionen fürs Rheinische RevierTagebaue werden Seen und eine Bahn nach Kerpen-Buir

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Stadt am See

Köln – Wie geht es mit dem Rheinischen Revier nach der Braunkohle weiter? Die Antwort darauf ist nicht nur richtungsweisend, sie ist auch sehr komplex. Die Umstände – Klima, Wirtschaft, politischer Wille – sind einem steten Wandel unterworfen, der eine griffige Planung sehr erschwert.

Um den Kommunen rund um die Tagebaue und Kraftwerke dennoch Ideen und Ziele an die Hand zu geben, hatten der Regionalrat und die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken einen Orientierungsplan in Auftrag gegeben mit dem angemessen sperrigen Titel „Einbindung des Rheinischen Reviers in die räumliche Entwicklung der gesamten Planungsregion Köln“.

Statdplanerbüro entwickelt Ideen für Zeit nach Kohelausstieg

Diesen Plan für das Revier stellte die Bezirksregierung am Freitag vor. Wenn man es genau nimmt, gibt es dabei zwei Konstanten: Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache und am Ende laufen die Tagebaue voll Wasser und verwandeln sich in gewaltig große Seen. Darüber hinaus wird alles unklar und wackelig.

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Regierungspräsidentin Gisela Walsken

Das beauftragte Stadtplaner-Büro hatte die Aufgabe, alle Variablen zumindest mitzudenken. Der Status Quo sieht den Ausstieg in Hambach und Garzweiler für das Jahr 2038 vor, in Inden soll 2030 Schluss sein. Diese Ausstiegstermine wackeln aber – jede Verschiebung von politischen Mehrheitsverhältnissen kann zu neuen Vorgaben führen. Somit muss für die geltenden Zeiträume geplant werden, Änderungen müssen aber jederzeit möglich sein.

Die weiteren Herausforderungen sind, absehbarer Natur, miteinander eng verknüpft: Klimawandel, Energiewende, Strukturwandel und Mobilitätswende. „Wie stimmt man das ab?“, fragte die Regierungspräsidentin dazu halbwegs rhetorisch – in der Überzeugung, dass die Antworten konsensfähig sind für die 99 Kommunen, die von den künftigen Beschlüssen mehr oder weniger stark betroffen sein werden.

Der Plan macht zum Beispiel Vorschläge für die Nutzung der Grubenränder: „Die Landschaften rund um die Tagebaue werden neue Natur- und Freiräume für die direkten Anwohner und Einwohner aus der Region bilden“, heißt es, „diese Landschaften werden mit vorhandenen Landschaften wie der Erft und Rur verbunden.“

Mit Bick auf Flutkatastrophe: Tagebauseen könnten Wasserhaushalt regulieren

Im Rahmen der Flutkatastrophe war der Fluss Inde in den Tagebau Inden eingebrochen, nachdem er die Innenstädte von Stolberg und Eschweiler zerstört hatte. Die Schäden im Tagebau waren enorm, aber die Hochwassergefahr durch den Fluss war im weiteren Verlauf gebannt.

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Hambacher Bucht

Darauf zielt ein weiterer Punkt des Plans ab: „Die Realisierung der neuen Landschaften bietet eine einzigartige Chance: sie sind auf die Extremen des Klimawandels wie längere Dürreperioden und Starkregen Ereignisse ausgerichtet.“ Im Klartext: Die Seen sollen nach Möglichkeit regulierend in das Wassersystem integriert werden.

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Buir am Wald

Ein wesentlicher Punkt ist die Nutzung der im Revier vorhandenen RWE-Infrastruktur „Die Werktrassen von RWE bieten zukünftig eine einmalige Chance für eine bessere Anbindung des Gebiets am regionalen Schienen-Netz“, heißt es, und weiter: „Zum Beispiel kann durch eine Verlängerung der Hambach-Bahn eine neue Verbindung zwischen Jülich und Köln geschaffen werden. Dadurch würden das Forschungszentrum Jülich, Niederzier und Kerpen-Buir eine neue Erschließungsqualität erhalten.“

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Food-Campus mit See

Die bestehende Schienenstrecke zwischen Köln und Aachen könnten entlastet werden, gut angebundene neue Wohngegenden könnten erschlossen werden und die Großstädte Köln, Aachen und Düsseldorf entlasten, auch die Schaffung neuer verkehrsgünstig gelegener Gewerbeflächen ließe sich mit vorhandener Infrastruktur umsetzen.

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Die Reaktion der betroffenen Kommunen vor allem auf diesen Aspekt war, so RP Gisela Walsken, „äußerst positiv“, als der Orientierungsplan in der vergangenen Woche vorgestellt worden wurde.